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und die bei der Arbeit gebrauchten Gefangenen ermordet, damit niemand erfahre, wo er be-
graben ſei. An ſeiner Statt wurde ſein Shwager Athaulf zum König erwählt. Vgl. Simonis,
« Kritiſche Unterſuchungen über die Geſchichte A.'s » (Gött. 1858); Roſenſtein in den « For-
ſchungen zur deutſchen Geſchichte» (Bd. 3, Gött. 1863).
Alarm heißt das plögliche, außergewöhnliche Verſammeln der Truppen unter die Waffen,
auf in voraus bezeichnete Plätze (Alarmpläte), wozu das Zeichen durh Trommel, Horn und
Trompete oder durch) Signalfchüffe gegeben wird. In den Friedensgarniſonen wird das Alarm-
ſignal bei Feuersbrünſten und Aufruhr gegeben, gelegentlich auch, um die Truppen im raſchen
Sammeln zu üben; im Kriege bei unerwarteten Angriffen des Feindes. Um die dem Feinde
zunächfiftehenden Truppen gegen ſolche Ueberfälle zu ſhüßen, werden in den Cantonnirungen,
vorzüglich nachts, größere Gebäude mit Truppenabtheilungen belegt, die ſich dort in Bereit-
ſchaft halten, um jedem Angriffe fogleich entgegenzutreten. Solche Gebäude, die häufig noch)
befeſtigt ſind, heißen Alarmhäuſer. — Alarmirung insbejondere nennt man, wenn don zwei
fich feindlich gegenüberftehenden Truppenabtheilungen die eine die Vorpoſten der andern mit
Mebermacht angreift und zurückdrängt, um dadurch die Hauptmaſſen zu zwingen, ſich ganz oder
theilweiſe zur Vertheidigung aufzuſtellen. Der Zwe> hierbei iſt, den Feind zu beunruhigen
und zu ermüden, oder durch häufige, ohne Nachdru> geführte Angriffe ſicher zu machen, oder
auch die Stärke und Stellung der feindlichen Hauptmacht zu recognofeiren. Das Charakteri-
ſtiſche einer Alarmirung bleibt, daß der Angreiſende bemüht iſt, jedes ernſtliche Engagement
zu vermeiden, ſodaß er nach erreihtem Zwe das Geſecht ohne weſentlichen Verluſt abbrechen
fann. Die Alarmirung der eigenen Truppen im Felde geſchieht, wenn die Vortruppen dem
Angriffe des Feindes weichen miiſſen, dur<h verabredete Zeichen, z. B. dur<h Schüſſe aus
dazu aufgeſtellten Alarmkanonen oder mittels Alarmſtangen, Fanalen, Telegraphen.
Alaſchehr (Bunte Stadt), Stadt in dem türk. Ejalet Aïdin, 16 M. öſtlich von Smyrna,
am nördl. Abhang und Fuße des Tmolus, nahe dem Kuſu-Tſchai, einem linken Nebenfluſſe
des Sarabat oder Hermus, in überaus fruchtbarer Gegend an der Karavanenſtraße von
Smyrna nach dem Innern gelegen. Der Ort hat ein ärmliches Ausſehen, beſizt acht Dio-
ſheen und zwei chriſtl. Kirchen und zählt 15000 E., darunter 3000 Griechen, die bedeutenden
Korn=-, Baumwoll - und Tabackbau treiben. Eine uralte, aber theilweiſe dur Erdbeben zer-
ſtörte Wallmauer umſchließt das zum Theil verödete und mit Sculpturen und andern Ueber-
reſten des Alterthums angefüllte Ganze. Die Stadt hieß urſprünglich Callatebus, wurde aber
nachmals, 154 v. Chr., vom König Attalus IT. Philadelphus durh macedoniſche Anſiedler
erweitert und nah deſſen Beinamen Philadelphia benannt. Ste litt häufig durch Erdbeben
und wurde unter Kaiſer Tiberius durch ein ſolches gänzlich zerſtört. Unter den byzant. Kaiſern
war fie Sit eines Biſchofs und ſpäter eines Metropoliten. Am 21. April 1190 hielten hier
die deutſchen Kreuzfahrer unter Kaiſer Friedrich I. ihren Einzug. 1211 {lug Theodor Las-
faris daſelbſt den Fürſten Kei-Khosrew von Iconium, und 1306 wurde die Stadt durch Ali-
chir von Iconium belagert und von den Griechen unter Noger entſest. Auch war ſie die lebte
Stadt Kleinaſiens, welche (1390) den osman. Türken unterlag.
Alaſka, Aljaſchka oder Aläska heißt eine in ſüdweſtl. Richtung langgeſtre>te Halb-
inſel in Ruſſiſh-Amerika, die zwiſchen der Briſtolbai (ruſſ. Kütſchak) im N. und Cool's-Ein-
fahrt oder Kenaibai mit dem Feſtlande zuſammenhängt, und an deren äußerſter Südweſtſpiße
ſich die lange Inſelkette der Alëuten (ſ. d.) anſchließt. Die Halbinſel hat einen Flächeninhalt
von 400 Q.-M. und wird von einer fehneebededten, vulkaniſchen Bergkette durchzogen, welche
fich in der Nähe der Briſtolbai in einem koloſſalen Kegelberge, dem Vulkan Zljamin oder Îlü-
män, zu 11320 F. aufgipfelt, neben dem noh ein erloſhener Vulkan von 10570 F. Höhe
ſteht. Dieſe beiden Kegelberge find von den entgegengefetsten Seiten der Halbinſel aus ſichtbar
und geben darum eine wichtige Landmarke ab. Die Halbinſel bildet eine merkwürdige Klima-
ſcheide, wie ſie vielleicht ſonſt nirgends auf der Erde ſi findet. In einer Länge von mehr als
70 M. gleich einer ununterbrochenen Mauer ſich ausdehnend, die ſi in den hohen Gebirgen
gegen O. und in der langen Inſelkette mit wenigen Unterbrechungen gegen W. fortſeßt, ſcheidet
ſie die kalten Gewäſſer des Beringsmeeres mit ſeinen eiſigen Nordwinden, heftigen Stürmen
und diefen Nebeln von dem wärmern Waſſer und der mildern, heiterern Atmoſphäre der Süd-
ſee, wie ſie auch die waldigen Ufer leßterer von den waldloſen Geſtaden des Beringsmeeres
ſcheidet. Eine ebenſo auffallende Grenzſcheide bildet A, für die Thierwelt. Während die eine
Seite Walroſſe, die Bewohner des Polareiſes, aufweiſt, ſicht die andere Kolibris, die Repräſen-
tanten der Tropenzone. Die Bewohner der öſtl, Hälfte der Halbinſel und der Inſel Kodiak
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