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\{milzt er in ſeinem eigenen Waſſergehalte und hinterläßt nah dem Verdampfen deſſelben eine
ihwanmig aufgeblähte, weiße, in Waſſer nur ſehr langſam lösliche Maſſe, den ſogenannten
gebrannten W. (Alumen ustum), welcher in der Medicin als gelindes Aetmittel und zum
Stillen von Blutungen angewendet wird. Der U. in feinem gewöhnlichen (wafferhaftigen)
Zuftande findet ausgedehnte Benugung al8 Beizmittel in der Färberei und Zeugdrudere, zur
Weißgerberei (daher die Benennung alaungares Leder oder Alaunleder fir weißgares Leder),
als Zuſay zum Leim in der Papierfabrikation, als Material zur Bereitung verſchiedener Far-
ben und andrer <hemiſher Producte, zum Klären der natürli trüben Wäſſer für Fabrilzwee,
zur Bereitung feuerabhaltender Anſtriche auf Holzwerk (z. B. Leimwaſſer mit A. geſättigt und
mit Ziegelmehl und zerriebenem Hammerſchlag vermengt), als ein Mittel, den Leimfarben-
anſtrichen auf Holzwaaren die Kleberigkeit zu benehmen u. |. w. A. kommt fertig gebildet in
dex Natur vor in der Nähe von Vulkanen, beſonders der Solfataren (im Erlöſchen begriffener
Vulkane), wo er ſih dur<h Einwirkung von Schwefelſäure und ſ{hwefeliger Säure aus feld-
ſpathaltigen Geſteinen bildet (auf den Lipariſchen Inſeln, auf Sicilien, den Azoren u. |. w.);
ferner neben andern Salzen in einigen Mineralwäſſern (Alaunwäſſern), wie zu Buclowine
in Schleſien, Lauſigk in Sachſen. Doch iſt dies von keiner Bedeutung gegen die ungeheuern
Mengen, welche dur< Kunſt in zahlreichen Fabriken (Alaunwerken, Alaunſiedereien) bereitet
werden. Der Ruf des röm. A., den man früher ſeiner beſondern Reinheit wegen vor allen
\<äßte, hat jetzt längſt keine vorzugsweiſe Geltung mehr. Die Alaunfabrikation findet auf drei
verſchiedenen Wegen ſtatt: aus Alaunſtein (einer natürlichen Verbindung von ſ{hwefelſaurem
Kali mit baſiſch-ſhwefelſaurer Thonerde) durh Brennen, Verwittern, Auslaugen, Abdampfen
und Kryſtalliſiren; aus gewiſſen ſhwefelkies- und thonerdehaltigen Minerallörpern, wozu bes
ſonders der Alaunſchiefer und Alaunthon (ein mit Schweſelkies durhdrungener Thon-
ſchiefer oder Schieferthon) ſowie manche Sorten Braunkohle und Steinkohle gehören, durch
Verwittern (öfters nah vorausgegangenem Brennen), Auslaugen und Berfegen der durch Ab-
dampfen concentrivten (Hauptfächliceh fchwefelfaure Thonerde und Eifenvitriol enthaltenden)
Lauge mit einem Kaliſalze, wobei A. als kryſtalliniſhes Pulver (Alaunmehl) zu Boden fällt;
endlich aus Thon, den man ſhwach glüht und mit Schwefelſäure behandelt, wonach der ſo
gewonnenen ſ{<wefelſauren Thonerde ſchwefelſaures Kali zugeſezt wird. Für die meiſten An-
wendungen des A. ift es wichtig, daß derfelbe frei von Eifengehalt fe, weshalb er durh Um-
fryſtalliſiren ſorgfältig gereinigt wird. In der Chemie pflegt man verſchiedene, dem eigent-
lichen (Kali-) A. in der Zuſammenſetzung analoge und in der Kryſtalliſation gleiche, \{wefel-
ſaure Doppelſalze mit dem Namen A. zu belegen, aber dur< Beinamen zu unterſcheiden, Tritt
an die Stelle des ſhwefelſauren Kali das ſhwefelſaure Natron oder {<wefelſaure Ammoniak,
ſo entſteht der Natronalaun und Ammoniakalaun. Letterer kommt häufig im Handel
vor und vertritt für die meiſten Anwendungen vollkommen den Kalialaun. Iſt die Tchwefel-
faure Thonerde des gewöhnlichen A. durch fehwefelfanres Eiſenoxyd oder ſhwefelſaures Chrom:
oxyd erſebt, ſo geht der Eiſenalaun und Chromalaun hervor, welche einige Anwendung
in der Färberei und Dru>erei finden. Der für die Technik wichtigſte Beſtandtheil des eigent-
lichen (Kali- und Ammoniak-) A. iſt die Thonerde, welche in reinem Zuſtande am leichteſten
aus dem A, dargeſtellt werden kann und deshalb auh Alaunerde genannt wird. Denſelben
Namen führt aber gleichfalls ein mit Braunkohle und Schwefelkies durhdrungenes, erdiges
Mineral von dunkelbrauner Farbe, welches, gleih dem Alaunſchiefer, auf A. verarbeitet wird.
Aläva, die ſüdlichſte und größte, aber volksärmſte der drei baskiſchen Provinzen im NO.
von Spanien, auh nach der Hauptſtadt Vittoria benannt, hat ein Areal von 56,6 DM,
zählt 96368 E. und grenzt im N. an die beiden andern baskiſchen Provinzen, Viscaya und
Guipuzcoa, im O. an Navarra, im S. und W. an Altcaſtilien. Sie bildet eine zum obern
Ebro herantretende ſüdl. Terraſſe des cantabriſchen Küſtengebirges, welches hier unter den
Specialnamen der Sierra-Alta, der Montes-de-Altube und Sierra-de-Aranzazu die Nord-
grenzen der Provinz umſäumt. Der Ebro berührt theilweiſe die Südgrenze; er nimmt die
Zadorra als linken Nebenfluß auf. Zwei Hauptſtraßen, welche von Burgos kommen und fich
bei Poncorbo fpalten, durchziehen das Land und überſchreiten das etwa bis zu 4000 ©. fid
erhebende Gebirge einerſeits bei Orduña zur Verbindung mit Bilbao, andererſeits bei Salines
zur Verbindung nach Toloſa und Bayonne, ſodaß A. ein wichtiges Paſſageland zwiſchen Caſti-
lien und Frankreich bildet. Die Gebirge des Landes mildern die dürre Hitze des in ſeinen
mittlern, ebenen Theile, der Landa-de-Vittoria, durhſchnittlih 1609 F. hohen Plateau zu
einem glüsffichen Klima, das den Schnee felten in den untern Thälern zeigt, im Aug. den
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