Full text: A bis Arad (Band 1)

    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
   
  
    
  
   
   
    
    
   
   
    
    
  
   
   
   
   
  
   
    
  
  
   
   
   
   
  
   
  
  
   
   
  
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Albano Albaus (St.-) 413 
«A. und Numelien » (Prag 1844); Roberts, «Les Slaves de la Turquie » (2 Bde., Par. 
1844; deutſch von Fedorowitſch, Dresd. u. Lpz. 1844); Hahn, «Albaneſiſche Studien» (Jena 
1854); deſſelben «Griech. und albaneſiſhe Märchen» (2 Bde., Lpz. 1864); und zur Sprache 
no<: Bopp, «Ueber das Albaneſiſche» (Berl. 1855). 
Albano, eine Stadt im Kirchenſtaate, in der Comarca von Rom, etwa 5 St. vou Rom 
am Abhange des den Albanerſee umgebenden Lavawalles gelegen, iſt Sitz eines Bisthums, das 
unmittelbar unter dem röm, Stuhle ſteht und von einem Cardinalbiſchof verwaltet wird, und 
zählt 6380 E. Der Ort, obgleich ärmlih und ſhmuzig wie alle kleinern ital. Städte, enthält 
zahlreiche Villen und Landhäuſer vornehmer Römer und wird von ausgedehnten Weinpflan- 
zungen umgeben, die einen vorzüglichen rothen und weißen Wein liefern, der ſchon im Alter- 
thum gerühmt wurde. Die Frauen des Orts ſtehen im Rufe großer Schönheit, auch iſt ihre 
Tracht höchſt maleriſch. A. verdankt ſeinen Urſprung den Villen des Clodius und Pompejus 
ſowie anderer röm. Großer, und hat aus dem Alterthum manche Reſte aufzuweiſen, z. B. die 
einer Waſſerleitung, eines Amphitheaters und der koloſſalen Bauten Domitian’s, Zwei in- 
tereſſante Baudenkmale liegen in-der nächſten Umgebung des Orts: das ſogenannte Grabmal 
des Ascanius (des angeblichen Gründers von Albalonga) vor dem nad Kom führenden Thore; 
auf der andern Geite der Stadt (nad Genzano zu) das Grabmal der Horatier und Euriatier, 
eine ehrwürdige Ruine. Eine beſondere Zierde der reizenden und pittoresken Umgebungen von 
A. bilden die prächtigen Alleen rieſiger Bäume, welche von Papſt Urban VII. (Barberini) 
angelegt wurden. Im O. der Stadt breitet ſich die ſtille und ruhige Waſſerſläche des höchſt 
maleriſchen Alba nerſ ees (Lago di Albano) oder Lago di Caſtello (fo benannt nach dem Orte 
Caſtello di Gandolfo), der Lacus Albanus der Alten, aus. Der See erfüllt den keſſelförmigen 
Krater eines Vulkans, iſt ſehr tief (bis 1020 F+) und nimmt bei 2%, Miglien Länge und 
17% Miglien Breite einen Umfang von 1,6 geogr. M. ein. Sein Waſſerſpiegel liegt 450 F. 
über dem Meere. Als die Römer 395 v. Chr. Veji bekriegten, wuchs dieſer See im heißen 
Sommer ohne ſichtbare Urſache zu einer ungewöhnlichen Höhe. Etruskiſhe Wahrſager erklär- 
ten, daß die Eroberung von Veji von dem Ablaſſen des Sees abhänge. Auf dieſe Veranlaſſung 
führten die Römer unter Anleitung der Etrusker durch eine 7500 F. di>e Lavawand einen 
Ablaſſungskanal (Emiſſarium), wobei ſie die Minirkunſt erlernten, die ſie nun zur Unter- 
grabung der Mauern von Veji anwendeten. Der noch beſtehende und ſeinen Zwe> erfüllende 
Kanal hat eine Länge von 3700 Schritt, iſt 4 F. breit und 7—10 0+ hoch. Längs des 
öſtl. Ufers des Sees erhebt ſich die mit herrlicher Vegetation und ſchattigen Wäldern bede>te 
vulkaniſche Gruppe der Albanerberge oder Monti-L aziali, ein rings aufſteigendes Rund- 
gebirge, von welchem ſich die Gewäſſer nah allen Seiten, den Oſten ausgenommen, ergießen. 
Die mittlere Einſenkung (Krater) der Maſſe des Berges, das ſogenannte «Lager dés Hannibal», 
erfüllen Süßwaſſerſchichten. In dem umgebenden Nande, der 320 F. höher iſ als der innere 
Keſſel, erhebt ſih der Kamm von Tusculum 2050 F., der Gipfel des Artemiſio oder Arriano, 
im O. der Monte-Pila und im W. der Monte-Cavo. Letterer iſt der Mons Latialis oder 
eigentliche Mons Albanus der Alten, der bis 2941 d. auffteigt. Jn vorröm. Zeit war der- 
ſelbe der Heilige Berg der Latiner, auf welchem die Bundesfeſte (Feriae latinae) gehalten wur- 
den und der Tempel des Jupiter Latiaris ſtand. Am Südende des erwähnten Keſſelrandes, 
der hier 1466 F. hoh, liegt der kleinere Nemiſee, der Lacus Nemorensis der Alten. Die 
landſchaſtlichen Schönheiten, welche Stadt, See und Gebirge darbieten, ziehen zahlreichen 
Fremdenbeſuch in die Gegend von A., und die Künſtler pflegen hier ihre Naturſtudien zu 
machen. Berühmt ift der Albaner Stein, jekt Peperino genannt, eine Art vulkaniſchen 
Tufſs don afch- oder grünlichgrauer Farbe, der bei A, gebrochen wird und ein gutes Bau- 
material abgibt. 
Albaus (St.-), ein Borough mit 7675 E. in dex engl. Grafſchaft Hertford, auf dem 
Gipfel und nördl. Abhange einer Anhöhe maleriſch gelegen, durch das Flüßchen Ver von der 
Stelle getrenut, auf welcher das alte Verulamium geſtanden hat. Zur Römerzeit war es, wie 
andere Orte des Landes, Schauplat des Blutbades, das infolge des Aufſtandes der Einwohner 
unter Boadicea angerichtet wurde. In das ZJ. 797 wird die Errichtung eines Benedictiner- 
floſters zu Ehren des heil. Alban geſezt. Ein Abt dieſes Kloſters, Ulfig oder Ulſin, ſoll 948 
die neue Stadt gegründet haben. Bei dieſer wurden zur Zeit der Kämpfe zwiſchen Lancaſter 
und York zwei Schlachten geſchlagen, dic eine 1455, dur welche Heinrih VI. in Gefangen- 
ſhaft gerieth, die andere 1461, dur welche ſeine Gemahlin, Margarethe von Anjou, ihn 
wieder befreite. Die vornehmſte Merkwürdigkeit der Stadt iſt die alte Abteikirche, in Kreuz-= 
  
  
  
  
	        
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