414 Albans (Herzogin von ©t.-) Alban (Gräfin)
form gebaut und 600 F. lang, im Kreuze 200 F. breit, impoſant dur ihre Maſſe, jedoch
bunt durch vielerlei daran verwandte Steinarten und Stilarten aus allen Perioden der engl.
Architektur, von den Normannen her bis zur Zeit Eduard's I. Das «Goldene Grab» des
Heiligen und die Glasmalereien ſind zu Cromwell's Zeit verwüſtet und zerſtört worden, In
der St, =Michaelskirche befindet ſich ein Denkmal des berühmten Bacon, welcher den Titel
Baron von Verulam und Viscount von St,-Albans führte. Neuerlich führt von dem Namen
des Orts die Familie Beauclerk den Herzogstitel, und die Familie Grimſton den Earlstitel,
Der Borough ſendet zwei Mitglieder ins Parlament.
Albans (Herzogin von St.-), |. Saint-Albans.
Albäny, Hauptſtadt und Sitz der Regierung des Staats Neuyork in den Vereinigten
Staaten von Amerika, auf dem reten Ufer des Hudſon, in einer zwar unebenen, aber über-
aus fruchtbaren und gutangebauten Gegend. Durch ihre Lage und Verbindungswege iſt ſie
überhaupt eine der blühendſten Städte der Union und ein Hauptplag für den Verkehr der
Küſtenſtädte mit dem Norden und Nordweſten. Ein großer Theil dex Einwanderer nah den
nordweſtl. Staaten hat hier ſeinen Sammel= und Durhgangspunkt, Mit der Stadt Neuyork,
von der es 144 engl. M. entfernt iſt, ſteht A. durch eine ſtarkbetriebene Dampfſchiffahrt auf
dem Hudſon ſowie dur zwei Eiſenbahnen, die Hudſon-Niver- und Harlem-Eiſenbahn, in Ver-=
bindung. Bis A. iſt der Hudſon für Seeſchiſfe von 150 Tonnen fahrbar, und nördlich von
der Stadt vereinigen fi) die Kanäle, welche den Atlantiſchen Ocean mit dem Erieſee verbin-
den. A. iſt nad) Jamestown in Virginien die älteſte Stadt in den urſprünglichen 13 Staaten
der Union; ihre Anfänge reichen bis um 1614 zurüd, Von den Holländern als Fort Oranien
gegründet, gaben ihm die Engländer zu Ehren des neuen Eigenthümers der Provinz, des
Herzogs von Yorë und A., ſeinen jezigen Namen. Die bemerkenswertheſten Gebäude der in
ihren alten Theilen durhaus noh holländ. Stadt ſind das Capitol, wo \ih die Legislatur
des Staats alljährlich verſammelt und ſich zugleich die Bureaux des Gouvernements befinden,
das Stadthaus, das Arſenal und Schagamt fowie die Dirdley’fche Sternwarte und einzelne
Privathäuſer, wie das Delaware-Hotel, das Theater und Muſeum. 1790 zählte A. 3498,
1850: 50763 und 1860: 62367 E, Die dortige Univerſität, die au< eine medic. und eine
Rechtsfchule hat, ſteht kaum ſo hoch als ein deutſhes Gymnaſium, — Die Grafſchaft A.,
deren Hauptort die Stadt A, iſt, umfaßt 31 engl. Q.-M. mit 113917 E. (na< dem Cenſus
von 1860). Landſtädte darin ſind Bethlehem am Hudſon mit 4000, Berne, Renſelaerville,
Weſterloo und Watervliet am Mohawk mit etwa 12000 E. Im letztern Orte befindet ſich
ein ſehr bedeutendes Arſenal mit Waffenfabrik der Unionsregierung.
Albäny, eine Grafſchaft im öſtl. Theile der engl, Capcolonie in Südafrika, umfaßt das
ehemalige Zuurveld (zwiſchen dem Großen Fiſh=- und Buſhmannsfluß) und das Land zwiſchen
dem Großen Fiſchfluſſe und dem Koonap. Außer A>erbau, zu welchem ſich vorzugsweiſe die
Küſtenlandſchaften eignen, bildet in A. auh der Wieſenbau einen Theil der Landwirthſchaft,
die hier überhaupt mehr in europ. Weiſe betrieben wird, indem der größte Theil dex Grund-
beſilzeë aus engl. Farmers und nicht aus holländ. Boers beſteht, Ueberall finden fich freund-
liche Landgüter und elegante Wohnhäuſer, umgeben von Wieſen, üppigen Gärten und male-
riſhen Waldgründen. Gute Landſtraßen durchſchneiden den Diſtrict nach allen Seiten, Sitz
der Grafſchaftsbehörde ſowie Hauptſtadt der ganzen Oſtprovinz des Caplandes iſt Grahams-
town. Wesleyaniſche Erziehungs-Miſſionsſtationen ſind mehrere in der Grafſchaft vorhanden,
z. B. in Salem.
Albäny (Luiſe Marie Karoline, auh Aloyſia, Gräfin), war 1753 geboren und die Toch-
tex des Prinzen Guſtav-Adolf von Stolberg=Gedern, der 1757 in der Schlacht bei Leuthen
blieb. Durch ihre Vermählung 1772 mit dem engl. Prätendenten Karl Eduard (f, d.) Stuart,
Jakobs 11. Enkel, erhielt ſie den Namen einer Gräfin von A. Ihre Ehe war kinderlos und
unglüdlih. Um fid) vor den Ausbrüchen der Hoheit ihres Gemahls zu retten, der in dem Zu-
ſtande fortwährender Trunkenheit lebte, ſuchte ſie 1780 eine Freiſtätte im Kloſter. Als ihr
Gemahl 1788 geſtorben war, ließ ihr der franz. Hof ein Jahrgeld von 60000 Livres auszahlen.
Sie überlebte das Haus Stuart, welches mit dem Tode ihres Schwagers, des Cardinals York,
1807 erloſch, und ſtarb zu Florenz, ihrem gewöhnlichen Aufenthaltsorte, 29. San, 1824. Ihr
Name und ihr trauriges Schiefal find durch die Werke und die eigene Kebensbefchreibung des ihr
innig befreundeten und von ihrer Schönheit und ihren Talenten begeiſterten Alfieri (\. d.) auf
die Nachwelt übergegangen. Beide ruhen in der Kirche Sta,-Croce, zwiſchen Macchiavelli und
Mich, Angelo in Einem Grabe, Vgl, Reumont, «Die Gräfin von A,» (2 Bde,, Berl, 1860).
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