422 Albert (Heinr.) Albert (Joſeph)
Schmerz der königl. Witwe aber gab ſich mit einer Leidenſchaf tlichfeit fund, die für ihre Geſund
heit und ihr Beben fürchten ließ. In London und vielen andern Städten des Köni igreichs follen
ſeinem Andenken Monumente errichtet werden. Die von A. gehaltenen Reden wurden unter
dem Titel «Addresses delivered on different Poe occasions by H. R. H. Prince Albert»
(Lond. 1857) geſammelt. Außerdem erfchienen auf Befehl der Königin «The principal speeche
and addresses of H. R. H. the Prince Consort» (Xond. 1862), welchen einige von ihr ſelb
dietirte Notizen über feinen Charakter und fein Wirken beigefiigt find.
Albert oder Alberti (Heinr.), deutſcher Liederdichter und Componiſt, geb. zu e
im Boigtlande 28. Zuni 1604, ſtudirte in Leipzig die Nechte, widmet te.fich aber dann in Dre
se ganz der Muſik, lebte ſeit 1626 in Königsberg in Preußen, wo er 1631 Organiſt an d
Domkirche wurde und 6. Det. 1651 flarb. Er wurde durch feine Tonfäge der Mittelpunkt
JN fich bildenden Dichter- und Freundeskreiſes, zu d dem Noberthin, Simon Dach
a Stobäus gehörten. Durch Opi begeiſtert, führten dieſe Männer den Geſc m ¡ad der
hlefiſchen Dichterſchule in Preußen ein, aber es war unter den Leiden der Zeit der
ij aus ihrer Mitte verbannt, und ihre Dichtungen waren mit wenigen Ausnahmen Er-
güffe der tiefſten Schwermuth. A.'s eigene Gedichte, die er, wie die der me iſten übrigen dich-
tenden Freunde, ſelbſt in Muſik ſete, gehören zu dem Beſten, was die Lyrik jener Dichterſchule
hervorgebracht hat. Namentlich gilt dies von A.'s Kir chenliedern, unter denen das Morgen-
lied: «Gott bee Himmels und der Erden», die Sterbelieder: «Zum Sterben ic) bereitet bim
und «Einen guten Kampf hab’ ich auf der Welt gefämpfet», noch jetzt allerwärts geſungen
wer ‘den. Die meiſten geiſtliche n und weltlichen Leder der Genoſſenſchaft find nebit As 8 Me-
lodien geſammelt in dem «Poetiſch- muſikaliſchen Luſtwäldlein» (8 Hefte, Königs 36.1646 —48;
1652 u. öfter). US « Muſikaliſche Kürbshütte » (Königsb. 1641) iſt eine Sammlung von
EROE wer nen Gra bealiedeim, die er mit Beziehung auf jeden einzelnen ſeiner n
uf die E Hai ines Gartens ge ſchrieben hatte. Eine Auswahl ſeiner Gedichte enthält Wilh
jet deutſcher D ihter des 17. Jahrh.» (Bd. 5, Lpz. 182: 3).
ne fünigl. Dofphotograph in Münche n und einer der erſten 1 in ſeinem Fache,
18 25 als der älteſte Sohn eines bair. Baubeamten. Vom Vater
U ſtimmt, beſuchte er zuerſt die Polytehniſhe Schule, dann die Akademie in Mün-
en. Gin 4 Hausgenoſſe, Prof. Feſtner, gab ſich bald nah dem Eintreffen von Daguerre's
d lichtbi ildueri G en Verſuchen hin, und der junge A. widmete dieſen Bemühungen
[0 goſs Theilnahme, daß die itéltoniſchan Studien zurü>traten. Da es der Vater für
ungeeignet hielt, ftatt der wohlbezeichneten Laufbahn fi) unget wiffen Experimentiren zu über
laſſen, fo ver nochte | der Sohn nur unter großen Schwierigkeiten und Entbehrungen jich dem
ſelbſtgewählten Fache zu widmen. A. rief jede Fertigkeit und Geſchi>lichkeit in \ih a um
ſelb ſtändig Geld zu verdienen, und verwandte das Erworbene eifein dazu, um durch eigenes
Studium und Unterricht bei ‘dem damals erſten Photographen von München, Löcherer, im
Büglietreätgpifen und Photographi ren auf Papier Meiſter zu werden. Erſt 1850 wagte er
dur die nn eines Ge eſhäfts in Augsburg mit feinen Arbeiten an die Oeffentlich-
fei zu treten. Sie zeigten ſi<h von ſo ungewöhnlich und“ entſchiedener Trefflichkeit, daß
überhäufte Aufträg äge und ſchnelles Emporblühen der Anſtalt eintraten. Nach acht Jahren war
die Ueberſiedelung nah München eine Nothwendigkeit. A. hatte zuerſt das Porträt ins Auge
gefa ßt, und gelangte dahin, vom kleinen Kartenbilde an bis zum lebensgroßen Bildniß in ganzer
Figur ſein Object mit Sicherheit und Schärfe in kürzeſter ‘Zeit zu treffen. Später richtete er
juga ſeine Aufmerkſamkeit Guti der Kunft die hilfreiche Hand zu leiſten. Er war der
erſte, der die Wichtigkeit der Erfindung für die Vervielfältigung von Handzeichnungen und
Kupferdruden praftifch machte, In dieſer Hinſicht gehören zu den vorzüg SEO A ngen
feiner Anftalt die nein Frauengeſtalten nah Zeichnungen von Kaufbach (18 Blätter
bis zum I. 1864), die Reformation und die Zerſtörung von Jeruſalem nach feitaiad Mei-
ſter, Shwind's Märchen von den ſieben Raben, die Zlluſtrationen zur Jubelausgabe von Schil-
ler’3 Gedichten nad) Zeichnungen von Piloty, KERN, Ramberg u. a., Rethel’'s Hannibal-
zug u. |. w. Auch faßte er den Entſchluß, die Bilder der münchener Pi tafothefen photogra-
phifch wiederzugeben , theils nah den Originalen, theils nah dotztglichen Neproductionen,
Außerdem hat A. verſtanden, auh der Wiſſenſchaft feine te Kunſt und Geſch jidlichkeit dienſtbar
zu machen, wie Rüdiger's «Atlas des peripheriſchen Nerveifyſten 18» und Heſl ling's und Koll-
mann’s «Atlas der m... thieriſchen Gewebelehre» beweiſen. In dieſen Arbeiten iſt die
äußerſte Feinheit in der Wiedergabe auch der fleinſten Details erreicht worden, und nach des
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