Full text: A bis Arad (Band 1)

    
  
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Alberti (Friedr. Aug. von) Albertinelli 423 
Phyſiologen Virchow Urtheil können die Leiſtungen A.'s als ein wahrhafter Fortſchritt des Be- 
lehrungsmaterials und ein wirklicher Gewinn in der Beſeſtigung hiſtologiſchen Wiſſens ange- 
ſehen werden. Das A.'ſche Inſtitut hat unter ſolchen Beſtrebungen einen großen Umfang er- 
reiht; es arbeiteten darin 1863 über 70 Perſonen. Neben andern Unternehmungen, die ſich 
auch auf die Wiederholung von Oelbildern beziehen, hat A. niemals aufgegeben, im Porträt 
das Bollfommenfte zu leiſten, und es iſt ihm gelungen, hierin jede Schwierigkeit zu über- 
winden. Zu den Leiſtungen auf dieſem Gebiete gehört die Gruppe des Fürſtencongreſſes von 
Frankfurt a. M. im Sommer 1863. 
Alberti (Friedr. Aug. von), ausgezeichneter deutſcher Halurg, geb. 4. Sept. 1795, war 
erſt Salineninſpector zu Friedrihshall in Würtemberg , dann zu Wilhelmshall, kehrte ſpäter 
wieder nah Friedrichshall zurü> und wirkte ſeitdem daſelbſt als Bergrath und Salinenver- 
walter. Während ſeiner Amtsthätigkeit erwarb er ſich niht nur um das Salinenweſen in 
Würtemberg, ſondern auh in Deutſchland überhaupt die größten Verdienſte. Er erbohrte 
1823 bei Schwenningen am obern Ne>ar Steinſalz und. begründete dafelbft die erwähnte 
Saline Wilhelmshall, war auh ſhon bei Begründung der Saline Friedrichshall ſowie bei den 
Erweiterungen der Salzwerke von Sulz thätig. Unter den wichtigen Verbeſſerungen, welche 
durch ihn das Salinenweſen überhaupt erfuhr, iſt die Benußzung der Dämpfe für die Salz- 
coctur beſonders hervorzuheben. 1854 —59 wurde unter ſeiner Leitung zu Friedrihshall mit 
beſtem Erfolge ein Schacht auf Steinſalz abgeteuft. Die geognoſtiſchen Ergebniſſe ſeiner berg- 
männiſchen Arbeiten zur Auffindung von Steinſalz legte er in mehrern Schriften nieder, wie: 
«Die Gebirge des Königreihs Würtemberg in beſonderer Beziehung auf Halurgie» (Stuttg. 
1826) und «Beiträge zu einer Monographie des Buntſandſteins, Muſchelkalks und Keupers» 
(Stuttg. 1834). A.'s Hauptwerk iſt jedoch die «Halurgiſche Geologie» (2 Bde., Stuttg. 1852). 
Seine Anſichten über das Salinenweſen in Deutſchland hat er in der «Deutſchen Bierteljahr- 
Schrift» (1839, Heft 4) ausgefprocen. 
Alberti (Leone Battiſta), ein vielſeitiger ital. Gelehrter, Philoſoph, Mathematiker, Bild- 
hauer, Maker, Dichter und vor allem ein ausgezeichneter Architekt, geb. 1404 zu Venedig (nah 
andern 1398, auh 1400 in Florenz), geſt. im April 1472 zu Nom, ſtammte aus einer ange- 
ſehenen Familie und widmete ſich zunächſt der Nechiswiſſenſchaft. Die alten Sprachen trieb 
er mit fol<hem Erfolge, daß eine angeblich von ihm verfaßte Komödie «Philodoxios» durd) 
Aldus Manutius den Jüngern als ein Werk des alten Komifers Lepidus herausgegeben 
wurde (1588), während andere die Dichtung dem berühmten Lateiner Marſuppini von Arezzo 
zufchrieben. Auch wifjenfchaftliche Werke, namentlich moralphiloſ. Inhalts, verfaßte A., und 
zwar theils in lat., theils in ital. Sprache. In der Muſik brachte er es ſchon früh dahin, daß 
er zu den beſten Organiſten ſeiner Zeit gezählt wurde. Ebenſo ausgezeichnet war er in der 
Malerei. Er erfand die perſpectiviſch=optiſhen Gemälde, und ein von ihm geſchriebenes Werk 
«De pictura » (Baſel 1540) iſt mehrfah aufgelegt worden. Seinen eigentlichen Beruf aber 
fand er in der Architektur. Indem er ſich eifrig dem Studium antiker Bauwerke hingab, war 
er beſtrebt, die claſſiſhe Conſequenz derſelben wieder in das Leben einzuführen. Unter ſeine 
bedeutendſten Bauwerke in Florenz gehören die Façade des Palaſtes Nucellai, der Palaſt auf 
der Straße della-Scala ſowie auch der in Form einer Rotunde errichtete Chor und die Tri- 
büne in der Kirche dell'- Annunziata. In Mantua erbaute ex die Kirche Sant’= Andrea und 
in Nimini die des San-Francesco. Ebenſo bedeutend wie feine Bauten ift fein theoretiſches 
Werk über dieſes Kunſtſach: «De re aedificatoria» (Flor. 1485; Strasb. 1541), das ins Jta- 
lieniſche, Franzöſiſhe und Spaniſche überſezt wurde. Neuerdings hat man die Entde>ung 
gemacht, daß die auch in ihrer Sprache ausgezeichnete Abhandlung «Del governo della fa- 
miglia» nicht von Agnolo Pandolfini, ſondern von A. verfaßt iſt. Bonucci gab die «Opere 
volgari di A.» (5 Vde., Flor. 1844— 46) heraus. 
Albertinelli (Mariotto), ein ausgezeihneter Maler des 16. Jahrh., geb. um 1475 zu 
Florenz, Zögling Naſelli's, Freund, Mitſchüler und Nachahmer Fra Bartolommeo’s. Beider 
Manier war ſo ähnlich, daß man ihre Gemälde nicht unterſcheiden konnte; oft arbeiteten ſie 
auch zuſammen. So iſt die im berliner Muſeum befindliche Himmelfahrt der Maria von bei- 
den verſertigt; Fra Bartolommeo's Jüngſtes Gericht wurde von A. vollendet, Es befindet fich 
von ihm ein ausgezeichnetes Bild in der Galerie der Ufficien zu Florenz, welches die Heim- 
ſuchung der Maria und Eliſabeth vorſtellt, eine einfache und großartige Anordnung, treffliche 
Zeichnung zeigt und beſonders hinſichtlih des warmen Colorits ein Meiſterwerk iſ. Man 
hat einen guten Stich deſſelben von BV. della Bruna. Andere, zum Theil ſehr anmuthige Bil- 
  
  
  
  
  
  
 
	        
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