Full text: A bis Arad (Band 1)

   
ernennen nt 
494 Algan 
zwiſchen ſich laſſen, der durch die gewaltige Granitmaſſe der Serra -de-Monchique ausgefüllt 
iſt, Die ſüdl. Kette erſtre>t ſih, terraſſenförmig abfallend, gegen SW, bis zum Cap Sans- 
Vicente, der füdweftlichften Spige Europas, während die nördliche fich in vielen Zweigen nad) 
der Weſtküſte und der Ebene von Alemtejo abdaht. Die Serra iſt meiſt mit Ciſtusheiden und 
Weideplägen, nur die Serra=de-Monchique an ihren Abhängen mit prächtigen Kaſtanien- 
wäldern bede>t. Nur in den Thälern findet Anbau ſtatt, und das Ganze iſt ſehr ſpärlich be- 
wohnt. Das vorliegende Hügelland reicht, ebenfalls terraſſenförmig abfallend, bis nahe an die 
Küſte und hat einen überaus fruchtbaren, von Bächen und Küſtenflüßchen dur<brochenen 
Boden. Der flache, von ſteilen Felſen oder Strandſümpſen eingefaßte, faſt dur<hweg aber an- 
gebaute Küſtenſtrih wird von einer arbeitſamen , aber rohen und zugleich gutmitthigen Bevöl- 
kerung bewohnt, die thren arab. Urſprung nicht verleugnen kann. Die Provinz A. hat ein ſehr 
warmes Klima, deſſen afrik. Hitze durch die friſchen Seewinde gemildert wird. Es gedeihen hier 
alle Früchte des Südens, Die Hauptproducte ſind Feigen, Mandeln, Orangen und Johannis- 
brot, aber es wird auch viel Del, Wein und Mais, dagegen Weizen unzureichend gebaut. Im 
ganzen zeichnet ſih A. durch landſchaſtlihe Schönheit aus. Die Viehzucht beſchränkt ſich auf 
Schweine; auch wird in der Serra Bienenzucht betrieben, Der Bergbau iſt von keinem Be- 
lang, obwol die Serra zahlreiche Erzgänge enthält. Hier und im Hügellande gibt es auch viele, 
meiſt kalte Mineralquellen, deren Mehrzahl noch unbenust bleibt. Nur Caldas-de-Monchique 
mit ſeinen Schwefelthermen von 25 —-27° R. iſt ein beſuchter Badeort. Nächſt dem Landbau 
bilden Fiſcherei und Schiffahrt, welche durch die Menge Heiner, aber ficherer Häfen begünftigt 
wird, den Haupterwerbszweig der Bevölkerung. Die Induſtrie beſchränkt ſih auf Fle<htwerk 
von Eſparto, Pita und Zwergpalmenblättern , dagegen iſt der Handel beträchtlich, namentlich 
der Exporthandel. Der Algarbier gilt in Portugal wie für den treueſten Freund, fo auch für 
den beſten Seemann. Für die Communication im Innern und mit Alemtejo ift fehlecht ge- 
ſorgt, Die Provinz A. bildet in adminiſtrativer Beziehung nur einen Diſtrict, den von Faro; 
die Hauptſtadt iſt Faro (ſt. d.). A. hatte im Mittelalter eine größere Ausdehnung; e8 reichte 
an den ſpan. Küſten bis nah Almeria und griff auf Afxika über. Seinen Namen erhielt es 
von den Arabern, în deren Sprache es ein gegen Abend belegenes Yand bedeutet, Um 1212 
eroberte Sancho I. in der damals mauriſchen Provinz A. die feſte Stadt Silves und nahm 
darauf den Titel eines Königs von A. an. Mfons IH. vereinigte um 1253 das Land als ein 
befonderes Königreich mit der Krone Portugals, | 
Algan, auch Algäu oder Allgau, nennt man in weiterm Sinne den von Vorbergen der 
Alpen erfüllten Landſtrih Schwabens, welcher fich von der Iller, dem Bodenſee und deſſen 
Zufluffe, der SU, in W. bis zum Lech in D., und vom Inn in S, bis zur Donau in N. aus- 
breitet. Gewöhnlich jedoch bezeihnet man mit dem Namen A. das Land im ſüdweſtl. Baiern 
(Schwaben), den angrenzenden Theilen Würtembergs und Tirols um die obere Iller bis herab 
nah Kempten und Memmingen, ſodaß es etwa an Umfang dem alten Albigau oder Alpgau, 
wovon ſich der heutige Name herſchreibt, gleichkommt. Das A. wird ganz von den Algauer 
Alpen, den nördl. Fortfezungen und Voralpen der Rhätiſchen Alpen, eingenommen. Das 
Gebiet der Iller mit ſeinen Thalbildungen iſt die Centralfurche dieſes Alpengaues mit ſeinen 
zahlreichen Bergftöcden, Wänden, Pyramiden, Klippen. Den Weſtflügel gegen den Bodenſee 
hin ſegen die Thäler der beiden Argen, der Weißach, Bregenzer Ach und Bolgen zuſammen, 
den Ofiſlügel dagegen das Quellgebiet der Wertach, der Cirkellauf der Vils und eine Strecke des 
Lechthales. Damit trifft die Volfs- und Sprachfcheide genau zufammen. Der Algäuer ſcheidet 
weſtwärts den «Walder», d. i. den Bewohner des Bregenzer Waldes, und oſtwärts den «Lechler» 
odex «Thaler» (Lechthaler) ſcharf von ſih aus. In den ſüdlichern, durh Querthäler getrenn- 
ten Ketten überragen der Hochvogel (7950 F.) und der Arlberg (9400 F.) die Linie des ewigen 
Schnees. Bei Immenſtadt erheben ſie ſich noh in dem abenteuerlich geformten, eiſenreichen 
Grünten oder Grinten, dem «Rigi Oberſhwabens», bis 5322 F., gehen aber bald in die Hoch- 
ebenen der Donau über. Die Waſſerſcheide zwiſhen ZU und Inn überſchreitet im 4800 F. 
hohen Arlberger Paß die Kunſtſtraße von Feldkirh nach Lande>, Die Verbindung zwiſchen den 
Thälern des Leh und Inn bietet die Lechſtraße, welche von Füſſen aus die Alpen in den ver- 
ichanzten Felsgafſen des. Kniebis und der Ehrenberger Klauſe durhſchneidet, ſih bei Nafſereti 
ſpaltet, und, ſo doppelt verzweigt in dem Junthale mündend, auf der einen Seite über Zuſt 
hinauf nah Lande>, auf der andern über Telfs [und Zirl hinab nah Innsbru> führt. Die 
obern Züge des Gebirgs mit ihrer rein alpiniſhen Natur bieten den hier erzogenen kleinen 
Viehraſſen die trefflichſten Weiden. Das Algauer Rindvieh eignet fich wegen feines ſ{<ö- 
   
  
   
    
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.