ernennen nt
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zwiſchen ſich laſſen, der durch die gewaltige Granitmaſſe der Serra -de-Monchique ausgefüllt
iſt, Die ſüdl. Kette erſtre>t ſih, terraſſenförmig abfallend, gegen SW, bis zum Cap Sans-
Vicente, der füdweftlichften Spige Europas, während die nördliche fich in vielen Zweigen nad)
der Weſtküſte und der Ebene von Alemtejo abdaht. Die Serra iſt meiſt mit Ciſtusheiden und
Weideplägen, nur die Serra=de-Monchique an ihren Abhängen mit prächtigen Kaſtanien-
wäldern bede>t. Nur in den Thälern findet Anbau ſtatt, und das Ganze iſt ſehr ſpärlich be-
wohnt. Das vorliegende Hügelland reicht, ebenfalls terraſſenförmig abfallend, bis nahe an die
Küſte und hat einen überaus fruchtbaren, von Bächen und Küſtenflüßchen dur<brochenen
Boden. Der flache, von ſteilen Felſen oder Strandſümpſen eingefaßte, faſt dur<hweg aber an-
gebaute Küſtenſtrih wird von einer arbeitſamen , aber rohen und zugleich gutmitthigen Bevöl-
kerung bewohnt, die thren arab. Urſprung nicht verleugnen kann. Die Provinz A. hat ein ſehr
warmes Klima, deſſen afrik. Hitze durch die friſchen Seewinde gemildert wird. Es gedeihen hier
alle Früchte des Südens, Die Hauptproducte ſind Feigen, Mandeln, Orangen und Johannis-
brot, aber es wird auch viel Del, Wein und Mais, dagegen Weizen unzureichend gebaut. Im
ganzen zeichnet ſih A. durch landſchaſtlihe Schönheit aus. Die Viehzucht beſchränkt ſich auf
Schweine; auch wird in der Serra Bienenzucht betrieben, Der Bergbau iſt von keinem Be-
lang, obwol die Serra zahlreiche Erzgänge enthält. Hier und im Hügellande gibt es auch viele,
meiſt kalte Mineralquellen, deren Mehrzahl noch unbenust bleibt. Nur Caldas-de-Monchique
mit ſeinen Schwefelthermen von 25 —-27° R. iſt ein beſuchter Badeort. Nächſt dem Landbau
bilden Fiſcherei und Schiffahrt, welche durch die Menge Heiner, aber ficherer Häfen begünftigt
wird, den Haupterwerbszweig der Bevölkerung. Die Induſtrie beſchränkt ſih auf Fle<htwerk
von Eſparto, Pita und Zwergpalmenblättern , dagegen iſt der Handel beträchtlich, namentlich
der Exporthandel. Der Algarbier gilt in Portugal wie für den treueſten Freund, fo auch für
den beſten Seemann. Für die Communication im Innern und mit Alemtejo ift fehlecht ge-
ſorgt, Die Provinz A. bildet in adminiſtrativer Beziehung nur einen Diſtrict, den von Faro;
die Hauptſtadt iſt Faro (ſt. d.). A. hatte im Mittelalter eine größere Ausdehnung; e8 reichte
an den ſpan. Küſten bis nah Almeria und griff auf Afxika über. Seinen Namen erhielt es
von den Arabern, în deren Sprache es ein gegen Abend belegenes Yand bedeutet, Um 1212
eroberte Sancho I. in der damals mauriſchen Provinz A. die feſte Stadt Silves und nahm
darauf den Titel eines Königs von A. an. Mfons IH. vereinigte um 1253 das Land als ein
befonderes Königreich mit der Krone Portugals, |
Algan, auch Algäu oder Allgau, nennt man in weiterm Sinne den von Vorbergen der
Alpen erfüllten Landſtrih Schwabens, welcher fich von der Iller, dem Bodenſee und deſſen
Zufluffe, der SU, in W. bis zum Lech in D., und vom Inn in S, bis zur Donau in N. aus-
breitet. Gewöhnlich jedoch bezeihnet man mit dem Namen A. das Land im ſüdweſtl. Baiern
(Schwaben), den angrenzenden Theilen Würtembergs und Tirols um die obere Iller bis herab
nah Kempten und Memmingen, ſodaß es etwa an Umfang dem alten Albigau oder Alpgau,
wovon ſich der heutige Name herſchreibt, gleichkommt. Das A. wird ganz von den Algauer
Alpen, den nördl. Fortfezungen und Voralpen der Rhätiſchen Alpen, eingenommen. Das
Gebiet der Iller mit ſeinen Thalbildungen iſt die Centralfurche dieſes Alpengaues mit ſeinen
zahlreichen Bergftöcden, Wänden, Pyramiden, Klippen. Den Weſtflügel gegen den Bodenſee
hin ſegen die Thäler der beiden Argen, der Weißach, Bregenzer Ach und Bolgen zuſammen,
den Ofiſlügel dagegen das Quellgebiet der Wertach, der Cirkellauf der Vils und eine Strecke des
Lechthales. Damit trifft die Volfs- und Sprachfcheide genau zufammen. Der Algäuer ſcheidet
weſtwärts den «Walder», d. i. den Bewohner des Bregenzer Waldes, und oſtwärts den «Lechler»
odex «Thaler» (Lechthaler) ſcharf von ſih aus. In den ſüdlichern, durh Querthäler getrenn-
ten Ketten überragen der Hochvogel (7950 F.) und der Arlberg (9400 F.) die Linie des ewigen
Schnees. Bei Immenſtadt erheben ſie ſich noh in dem abenteuerlich geformten, eiſenreichen
Grünten oder Grinten, dem «Rigi Oberſhwabens», bis 5322 F., gehen aber bald in die Hoch-
ebenen der Donau über. Die Waſſerſcheide zwiſhen ZU und Inn überſchreitet im 4800 F.
hohen Arlberger Paß die Kunſtſtraße von Feldkirh nach Lande>, Die Verbindung zwiſchen den
Thälern des Leh und Inn bietet die Lechſtraße, welche von Füſſen aus die Alpen in den ver-
ichanzten Felsgafſen des. Kniebis und der Ehrenberger Klauſe durhſchneidet, ſih bei Nafſereti
ſpaltet, und, ſo doppelt verzweigt in dem Junthale mündend, auf der einen Seite über Zuſt
hinauf nah Lande>, auf der andern über Telfs [und Zirl hinab nah Innsbru> führt. Die
obern Züge des Gebirgs mit ihrer rein alpiniſhen Natur bieten den hier erzogenen kleinen
Viehraſſen die trefflichſten Weiden. Das Algauer Rindvieh eignet fich wegen feines ſ{<ö-