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Abd -ur-Rahman (Sultan)
Almohaden,. geb. 1101 im nordweſtl. Afrifa, war der Sohn eines armen Töpfers, zeichnete
ſih aber ſhon als Jüngling dur<h Talent und Kenntniſſe aus. Der Lieblingsſchüler des
Ben-=Tumert, des Stiſters einer neuen moslem. Sekte, ward er, kaum 18 Z. alt, von die-
ſem in ſeine Plane eingeweiht und ging mit demſelben nah Fes und Marokko. Ihr Wirken
in dieſen Mittelpunkten der moslem. Cultur im nordweſtl. Afrika erwe>te ihnen jedoch bald
Verfolgungen, ſodaß ſih beide flüchten mußten. Sie fanden mit ihren Anhängern eine Zu-
fluchtsſtätte zu Tinmal, nahe den Grenzen der Sahara. In Tinmal, das ſeitdem der heilige
Ort der Moahedun oder Almohaden wurde , organiſirten ſich dieſe zu einer geſchloſſenen Ge-
meinſchaft, zu deren Oberhaupt (Zmam) ſich Ben-Tumert ausrufen ließ. Letterer ernannte
wiederum den A. zu ſeinem Hadib oder Lieutenant. Die Almohaden griffen zu den Waffen
und erlangten unter A.'s Führung bald die glänzendſten Erfolge. Sie waren 1125 bereits
bis Marokko vorgedrungen, wurden aber hier von Ali Abul -Hakem, dem Sultan aus dem
Hauſe der Almorawiden, vollſtändig geſchlagen. Die Beſiegten gaben jedoh ihre Sache nicht
verloren. Während der Sultan in Spanien gegen die Chriſten kämpfte, blieb A. nicht un-
thätig. Er ſammelte zu Tinmal ein anſehuliches Heer und ſ{<lug mit demſelben bei Aghmat
die Almorawiden auf das Haupt. Der greife Ben-Tumert legte jetzt ſeine Stellung als Ober-
haupt der Almohaden nieder, und A. wurde nun ohne Widerſpruh zu Tinmal 1130 zum
Khaliſen erwählt, Binnen weniger Jahre hatte er fic nicht nur den größten Theil des nord-
weſtl. Afrika unterworfen, ſondern auch ſein Reih im Innern geordnet und gekräftigt. Die
Schwäche und Verlegenheit des Herrſchers von Marokko benußend, rüſtete ex ſich zu einem
gewaltigen Schlage gegen die Almorawiden. Nachdem er in der Gegend von Tlemſen die an
Stärke weit überlegene Macht der letztern geſchlagen, bewältigte er die Bollwerke Oran und
Tlemſen, und zog dann gegen Fes, bei deſſen Einnahme gegen 100000 Menſchen gemordet
worden ſein ſollen. Dieſe glänzenden Siege des A. hatten zur Folge, daß ſih verſchiedene
Statthalter der Almorawiden freiwillig dem Khalifen der Almohaden unterwarfen, ſodaß fich
bald das Neich des Sultans nur auf die Stadt Marokko beſchränkte. Während 1146 A. die-
ſelbe belagerte, nahmen ſeine Feldherren jenſeit des Mittelmeeres bereits Gibraltar und Alge-
firas in Defis. Als endlih au< Marokko, das lezte Bollwerk der Almorawiden in Afrika,
gefallen war, beſtieg A. den Thron von Marokko und verleibte während der folgenden Jahre
ſeinem ausgedehnten Reiche unter anderm auh Tunis, Kairwan und ganz Nordafrika bis nah
Barkah hin ein. Unterdeſſen hatten fich in Spanien die Almohaden zu Herren von Sevilla
und Cordova gemacht; nur Granada war noch in den Händen der Almorawiden. Eben im
Begriſſ, an der Spiße eines unermeßlichen Heeres nah Spanien zu ziehen, um ſich dieſes voll-
ſtändig zu unterwerfen, ſtarb A. 1163. Obgleich er fortwährend Kriege führte und hierbei
oft willkürlih Menſchenblut in Menge vergoß, forgte er doh nach allen Seiten hin für das
Wohl und Aufblühen ſeines Reichs. Auch hat ihm Wiſſenſchaft und Literatur vieles zu dan-
ken. Sein Nachfolger war ZJuſſuf Abu = Jakub.
Abd-ur-Rahmäân, Sultan von Fes und Marokko, geb. 28, Nov. 1778, ſollte den Thron
bereits 1794 bei dem Tode ſeines Vaters beſteigen, wurde aber dur ſeinen Oheim Mulei-
Suleiman daran verhindert, gegen den er fein näheres Anrecht nicht zu behaupten vermochte,
Doch war Mulei-Suleiman gewiffenhaft genug, feinen Neffen teftamentarifch zum Nachfolger
zu beſtimmen, und ſo gelangte A. 1823 zur Regierung. Die erſten vier Jahre verbrachte er
in Kämpſen mit den rebelliſhen Bergſtämmen, die er glücklich beſiegte. Während ſeitdem der
innere Friede nur ſelten geſtört wurde, kam A. mit den europ. Mächten in manchen Conflict,
zunächſt mit Deſterreich. Die Marokkaner hatten 1828 ein venet. Schiff in Rabat gepliin=
dert und die Mannfchaft in Ketten gelegt, weil ſih Oeſterreich geweigert, den von Venedig
zum Schutze ſeiner Flagge gezahlten Tribut von 25000 Thlen. zu entrichten. Ein öfterr. Ge-
ſhwader unter Admiral Bandiera erſchien hierauf an der Küſte von Marokko, konnte aber
weder durch die Beſchießung von El-Ariſch noh vor Nabat etwas ausrichten. Dennoch fand
es A. gerathen, mit Deſterreih Frieden zu ſchließen, indem er das geraubte Schiff herausgab
und auf den herkömmlichen Tribut verzichtete. Eine ernſtere Verwi>kelung drohte 1844 mit
Spanien, als der Sultan den ſpan. Conſularagenten Victor Darmon hatte hiarichten laſſen.
Anſtatt der von Spanien geforderten Genugthuung wurde ein ſpan. Schiff genommen und die
Beſatzung ermordet. Erſt dur<h Vermittelung Englands fand die Sache auf diplomatiſchem
Wege Erledigung. Den durch die ſpan. Kriegsdrohungen auf das höchſte geſteigerten Fana-
tismus der marokk, Bevölkerungen wußte Abd-el-Kader zu ſeinen Gunſten gegen Frankreich zu
wenden. Sultan A., dem unwiderſtehlichen Drucke der Volksmeinung nachgebend, ſandte eine
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