Full text: A bis Arad (Band 1)

   
Aelianus (Claudius) Alibi 
ſäßen aus der « Taktik » des Asklepiodotos bereicherte Recenſion desjenigen taktiſhen Werks 
iſt, das bisher unter dem Namen des Arrian zuerſt von Scheffer (Upſala 1664), dann in den 
Gefammtausgaben des Arrian von Borhe> (Lemgo 1792) und Müller (Par. 1845) fowie 
auch in Hercher's Ausgabe der «Scripta minora » (Lpz. 1854) des Arrian abgedru>t wor- 
den war. Beide Recenſionen ſind in kritiſh berihtigtem Texte mit deutſcher Ueberſeßung von 
Köchly und Nüſtow in ihrer Sammlung der «Griech. Kriegsſchriſtſteller » (Th. 2, « Die Tak- 
tiler », Lpz. 1855) erſchienen. Eine deutſche Ueberſezung der fpätern Recenſion hat auh 
Baumgärtner (Manh. 1779) geliefert. 
Aelianus (Claudius), ein Römer aus Präneſte, der in der zweiten Hälfte des 2. Jahrh. 
[ebte und ein Zeitgenoſſe des ältern Philoſtratos war, nah deſſen Zeugniß er das Griechiſche 
in ſolchem Grade ſi zu eigen gemacht hatte, daß er von einem geborenen Athenienfer nicht 
zu unterſcheiden war. Er führte deshalb bei feinen Zeitgenoſſen den Ehrennamen «der So- 
phiſt», Von ſeinen Schriften ſind noh drei auf uns gekommen, von denen jedoch nur zwei 
wegen des in ihnen angehäuften hiſtor. Materials Bedeutung haben. Die eine ift überfchrie- 
ben: «Vermiſchte Erzählungen», ein buntes Gemiſch von Auszügen aus allerlei Werken, von 
Anekdoten, geſchichtlichen und biographiſchen Notizen, das jedoch nur zum Theil in unver- 
önderter Geſtalt auf uns gekommen und von Gronov (2 Bde., Leyd. 1731), Kühn (2 Bde,, 
Lpz. 1780) und Koray (Par. 1805) herausgegeben worden ift. Das andere Werk führt den 
Titel: «Ueber die Natur der Thiere», deſſen Text jedoch vielfache Interpolationen zeigt. Letzteres 
Werk wurde von Gronov (Lond. 1744), Schneider (2 Bde., Lpz. 1784) und Jakobs (2 Bde,, 
Jena 1831) kritiſch bearbeitet. Eine Geſamimtausgabe der Werke des A, in welcher auch die 
unbedeutenden «Epistolae» enthalten find, hat Hercher (Bar. 1858) geliefert. 
Alibaud (Louis), bekannt dircch ſeinen Mordverſuch gegen König Ludwig Philipp, war 
zu Nimes 2. Mat 1810 geboren. Hier und zu Narbonne hatte er einigen Unterricht erhal- 
ten und ſih dann als Copiſt in ſeinen Mußeſtunden mit geſchichtlicher Lectüre beſchäftigt. 
Im 18. Jahre trat er als Freiwilliger in ein Linienregiment und ward Corporal. Zur Zeit 
der Julirevolution in Paris ging er zum Volke über, nahm jedoch keinen thätigen Theil am 
Kampfe, obſchon er 29. Juli an einer Barrikade ſ{hwer verwundet wurde. Wegen eines zu- 
fällig entſtandenen Naufhandels in Strasburg degradirt, erhielt er auf Verlangen 17. Jan, 
1834 ſeinen Abſchied, trat einige Zeit in den Telegraphendienſt zu Carcaſſonne und lebte dann 
zu Perpignan und Barcelona, von wo er als polit. Fañatiker mit dem Entſchluß des Königs- 
mords nach Paris zurü>kehrte. Zugleich hatte ihn zeitweiſer Ueberdruß am Leben erfaßt, ſodaß 
er auch an Selbſtmord dachte. Es war 25, Juni 1836, als er in dem Augenblicke, wo der Kö- 
nig, durch die Pforten der Tuilerien fahrend, ſih vor der in das Gewehr getretenen National- 
garde verbeugte, aus einer Stocfflinte die wohlgezielte Kugel abfeuerte, die dicht an dem Haupte 
des Königs vorbeiging. Er ward ſogleich verhaftet und beklagte nur das Mislingen ſeines Unter- 
nehmens. Nach kurzer Verhandlung ward er zum Tode verurtheilt und 11. Juli guillotinirt. 
Alibert (Sean Louis, Baron), ein berühmter franz. Arzt, geb. 12, Mai 1775 zu Ville- 
franche (Aveyron), widmete ſich zu Paris nach einer guten Vorbildung dem Studium der Me- 
dicin, befleidete unter der Republik und dem Kaiſerreich die Stellung eines Oberarztes am 
Hospital St.-Louis, und ward 1818 Leibarzt Ludwig's XVII. Die Sorgfalt und Aufmerk- 
ſamkeit, mit welcher er dieſen in der leßten Krankheit behandelt hatte, wurde von Karl X. mit 
dem Baronstitel belohnt. Er ſtarb 6. Febr. 1837. Seinen Ruf als medic. Schriftſteller 
begründete er mit dem Werke «Sur les fièvres intermittentes pernicieuses» (Bar. 1799; 
4. Aufl. 1820). Am berühmteften unter feinen Schriften ift die «Description des maladies 
de la peau» (Par. 1806— 27). Unter feinen übrigen Arbeiten find noch hervorzuheben: 
«Précis théorique et pratique sur les maladies de la peau» (2 Bde., Bar. 1810—18; 
2. Aufl, 1822); «Nosologie naturelle» (2 Bde., Bar. 1817—25); «Physiologie des pas- 
sions» (2 Bde., Par. 1823; 3. Aufl. 1837; deutſh von Scheidler, Weim..1826). 
Alibi (lat.) bezeichnet die im Strafverfahren wirkſame Gegenanzeige, welche aus dem Um- 
ſtande hervorgeht, daß der Angeſchuldigte zur Zeit der That ſih niht am Orte der That, 
jondern «anderswo» befunden hat. Es verlieren dadurch die vorhandenen Anzeigen der Thä- 
terſchaſt und der Schuld ihren Einfluß. Im Civilverfahren kann von einem A. höchſtens für 
den Fall die Rede ſein, daß die unmittelbare Gegenwart des Beklagten bei Begründung des 
jest ſtreitigen Anſpruchs vom Kläger beſonders hervorgehoben und wol ſelbſt zu einem Mit- 
telgliede ſeines Beweiſes gemacht iſt, oder daß ohne diefe Gegenwart die behauptete Verpflich- 
tung gar nicht entſtehen konnte, z. B. wenn Alimente für ein im außerehelihen Umgange er- 
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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