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Europa ſür immer von ſarazen, Barbarei. Vgl. Reinaud, «Les invasions des Sarrasins en
France» (Par, 1836), — Den Namen A. führen auch der Stifter des Khalifats zu Cordova
aus der Dynaſtie der Omajjaden und zwei ſeiner Nachfolger. (S. Omajjaden.)
Abegg (Iul. Friedr. Heinr.), einer der namhafteſten deutſchen Criminaliſten, geb. 27. März
1796 zu Erlangen, erhielt ſeine erſte Erziehung zu Königsberg in Preußen, wohin ſein Vater
Joh. Wilh, A. als Conſiſtorialrath, Superintendent und Hofprediger berufen worden, und
nah deſſen Tode auf den Gymnaſien zu Erlangen und Nürnberg. Er ſtudirte die Rechte zu
Erlangen, Heidelberg und Landshut, wo er 1818 den juriſt, Doctorgrud erwarb, widmete ſich
dann zu Erlangen ein Jahr lang der juriſt. Praxis und ſetzte hierauf noh zu Berlin feine
Studien fort. Infolge amtlicher Aufforderung begann er 1820 zu Königsberg Vorleſungen
zu halten und wurde 1821 außerord., 1824 ord. Profeſſor daſelbſt. Seit 1826 wirkte er in
gleicher Eigenſchaft an der Univerſität zu Bresfau. Seine ſriftſtelleriſchen Arbeiten beziehen
ſich vorzugsweiſe auf das Gebiet des Criminalrehts und des Criminalproceſſes, doch hat er
auch einzelne Theile des Naturrechts bearbeitet und dem Civilproceſſe, namentlich dem preußi-
ſchen, ſeine Thätigkeit zugewendet. Jn legterer Beziehung ift der « Verſuch einer Geſchichte
der preuß. Civilgefeßgebung » (Berl. 1848) hervorzuheben. Unter der. großen Anzahl feiner
criminaliſtiſhen Schriften find zu nennen: «Syftem der Criminalvechtswiffenf haft» (Königsb,
1826), «Unterfuchungen aus dem Gebiete der Strafrechtswiffenfchaft» (Berl. 1830), «Lehr-
buch des Criminalproceffes» (Königsb. 1825; 2. Aufl., 1833), « Hiſtor. - praftifche Erörte-
rungen aus dem Gebiet des ſtrafrechtlichen Verfahrens » (Berl. 1833), « Verfuch einer Ge-
ſchichte der Strafgeſeßgebung und des Strafrechts der brandenb.-preuß, Lande» (Berl. 1835),
« Die verſchiedenen Strafrechtstheorien in ihrem Verhältniß zueinander und zu dem poſitiven
Nechte und deſſen Geſchichte » (Neuft. a. d. D. 1835), «Die Berechtigung der deutſchen
Strafrechtswiſſenſchaft der Gegenwart » (Braunſchw. 1859), « Die Verjährung rechtskräftig
erfannter Strafen » (Bresl. 1862). Dieſen Arbeiten ſchließen ſih ſeine Abhandlungen an in
dem von ihm, Hefter, Mittermaier und Wächter bis 1857 redigirten « Neuen Archiv für
Criminalreht » und deſſen « Neue Folge », ſowie in andern Zeitſchriften. In alfen feinen
Leiſtungen zeigt A, das Beſtreben, Philoſophie, Geſchichte und praktiſches Necht der Gegen-
wart in ihrem Zuſammenhange darzuſtellen, Von dieſem Standpunkte aus iſt insbeſondere
auch ſein «Lehrbuch der Strafrechtswiſſenſchaft» (Neuſt. a. d. O. 1836) bearbeitet. Auf den-
ſelben Grundlagen ruhen die kritiſchen Arbeiten, dur< welche er auf die Prüfung mehrerer
in neuerer Zeit erſchienenen Strafgeſezentwürfe, wie Norwegens (1835), Sachſens (1835 u.
1853), Würtembergs (1836 u. 1839), Badens (1839), Preußens (1843, 1847 u. 1849),
Baierns (1854), vielfach Einfluß ausgeiibt hat. Auch A.'s « Beiträge zur Strafproceßgeſet-
gebung» (Neuſt. a. d. D, 1841) behandeln mit philoſ. Scharfblid und ſtrenger Conſequenz die
Principfragen auf dem Felde der Reform im Strafverfahren. Hieran reiht ſich noch die Schrift
«Das preuß. Strafverfahren und die Rechtsliteratur der Gegenwart» (Berl. 1854). Seine
TIheilnahme an den firchlichen Angelegenheiten bethätigte ev 1846 alg Mitglied der General-
ſynode und 1856 der evang. Kirchenconferenz zu Berlin, — N, (Bruno Erhard), Vetter des
vorigen, geb. 17. Jan. 1803 zu Elbing, ein Sohn des Kaufmanns und Geh. Commerzienraths
A, zu Elbing, widmete ſich ſeit 1822 juriſt, Studien, erſt zu Heidelberg, dann zu Königsberg,
prafticirte hierauf zu Danzig, dann beim Oberlandesgericht in Königsberg, bis ex 1831 ein Gut
im Kreiſe Fiſhhauſen erwarb, für welchen Kreis er 1833 zum Landrath erwählt wurde. So-
wol in dieſer Stellung wie auch ſpäter, ſeit Herbſt 1835, als Polizeipräſident in Königsberg
entwi>elte ex eine vorzügliche Tüchtigkeit, die ihm allgemeines Vertrauen erwe>te. Gleichzeitig
nahm ex an der Entwi>elung der innern Verhältniſſe des Staatslebens den lebhaſteſten Antheil.
Ende 1845 nad) Berlin verjegt, wurde er im Finanzminiſterium interimiſtiſch beſchäftigt, bald
darauf aber mit dem Titel eines Geh, Regierungsraths als königl. Commiſſar der Oberſchle=
ſiſchen Eiſenbahn nah Breslau geſendet. Im März 1848 war A. Mitglied der Deputation,
die aus Breslau und Liegniß mit den bekannten ſieben Bitten an den König geſchi>t wurde.
Sodann ging er als Abgeordneter Breslaus zum Vorparlament nah Frankfurt und trat auch
in den Funſzigeraus\huß, deſſen Vicepräſident er war. Vom Kreiſe Kreuznach wurde ex hierauf
in die preuß. Nationalverfammlung gewählt, wo er jedoch infolge von Krankheit nur kurze Zeit
thätig ſein konnte, Ex ſtarb in Berlin 16. Dec, 1848. U. war ein Mann, der fir Preußens
Ehre glühte und ein warmes Herz fir das große deutfche Vaterland beſaß. — A. (Heinr.
Burkh.), Vetter der beiden vorigen, geb, 3. Oct. 1791 zu Heidelberg, iſt der Sohn des be-
ſonders als Kanzelredner berühmten Kirchenraths und Profeſſors der Theologie Joh. Friedr.
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