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Aloëholz Alopeus 551
in manchen Aloëſorten noh einen kryſtalliſirbaren, indifferenten Körper aufgefunden, das
Aloin. Daffelbe bildet blaß fchwefelgelbe Kryftalle, löſt ſich leicht in heißem Waſſer, ſhme>t
zuerſt ſüßlich, bald aber intenſiv bitter, oxydirt leicht und verharzt dann, Dieſen Stoff hat
man ebenfalls Aloëbitter genannt. In den warmen Ländern ſind die Aloën vielfach, nützliche
Pflanzen. So machen die Neger auf der Weſtküſte Afrikas aus den Faſern der Aloëblätter
Strice und Nete, und in Jamaica gibt es eine Art, aus deren Faſern Strümpfe gewebt wer-
den, Ueber die ſogenannte «100jährige Aloë» ſt. Agave.
Aloëholz, auh Paradiesholz und Calambac genannt, ein harzreiches Holz, welches
gewöhnlich ſogar mehr harzige als holzige Theile enthält, einen ſehr angenehmen Geruch und
aromatiſch bittern Geſhma> beſitt, im öſtl. Aſien als koſtbares Arzneimittel hochgehalten wird,
aber uur in ſeltenen Fällen nah Europa gekommen iſ, Es wird aus Cochinchina gebracht,
und der Baum, welcher es liefert, ſoll Aloëxylon agallochum ſein. Andere, weniger theuere
(au< wol als unechtes Aloëholz bezeichnete) Sorten kommen von Excoecaria agallocha auf
Ceylon und den Molukken, und von Michelia Tsiampacca in Oſtindien. Im Handel erſcheint
aber unter dem Namen Aloëholz meiſtentheils das Adlerholz (ſ. d.).
Alöger wurde vom Häreſiologen Epiphanius im 4. Jahrh. eine ſhon von Irenäus am
Ende des 2. Jahrh. erwähnte Sekte genannt, die, wahrſcheinlih im Widerſpruch gegen den
Montanismus und Chiliasmus, das Evangelium, die Briefe und die Apokalypſe des Johannes
verwarfen, weil ſich die Erwartung. des Paraklet, die ſie leugneten, beſonders auf dieſe ſtützte.
Auch waren die A. ebendeshalb zugleih Gegner der Johanneiſchen Lehre vom Logos. Der
Name ſollte zweideutig ſowol ſolche bezeichnen, welche den Logos verwerfen, als auch ſolche,
denen es am Logos, d. i. an der geſunden Vernunft, fehlt.
Aloïden oder Aloaden hießen in der griech. Mythologie die beiden Söhne der Iphime-
deia und des Poſeidon, nah dem Aloeus, dem Gemahle ihrer Mutter. Sie waren Rieſen von
außerordentlicher Größe und Kraft. Als ſie 9 I. alt, thürmten ſie den Oſſa und Pelion auf
den Olymp und verſuchten den Himmel zu ſtürmen, um die Artemis und die Hera zu rauben,
fanden aber bei dieſem Unternehmen den Tod, indem Artemis in Geſtalt einer Hirſchkuh mitten
zwiſchen ihnen hindurhſprang, worauf fie, mit den Speeren nah dem Thiere werfend, ſich
gegenſeitig ſelbſt tödteten. Zur Strafe für ihren Frevel waren ſie tın Tartarus an eine Säule
gebunden, wo Geier ihre Eingeweide zernagten und eine über der Säule ſißende Eule ſie Tag
und Nacht durch ihr Geſchrei quälte. Außer dieſen von den Dichtern behandelten Sagen finden
ſich bei den Alten noch viele locale Sagen, die auf die A. Bezug haben. Aus denſelben hat
Otfried Müller zu erweiſen geſucht, daß da, wo die A. auſtreten, auh Spuren altthraziſcher
Bildung vorhanden ſind, die mit der früheſten Cultur Griechenlands zuſammenhängen.
Alopecurus, Fu <hs\<wanz, Linné’ ſcher Name. einer Grasgattung aus der Familie der
Süfßgräſer oder Gramineen, Gruppe der Phalaridecn, welche dichte, walzige oder längliche
Achren hervorbringt, die aus kleinen, einblütigen Aechrchen zuſammengeſetzt ſind. Dieſelben
ſigen einzeln oder gebüſchelt auf kurzen, von der Spindel entſpringenden Stielchen und löſen
ſi leicht ab, wenn man die Aehre zwiſchen den Fingernägeln von der Baſis nah der Spitze
hin durchzieht. Die Blüte jedes Aehrchens beſit nur eine Kronenſpelze, welche unterhalb ihrer
Spie mit ciner kurzen Granne verfehen ift. Die Fuhsfhwanzarten find gute Futtergräſer.
Befonders gilt dies von dem gemeinen Wiefenfuhsihmanz, A. pratensis, welcher allent-
halben auf friſchen und feuchten Wieſen, Graspläßen, in Orasgärten, an Oräben u. |. w. wädjft
und zu den am zeitigſten im Frühling blühenden Gräſern gehört. Andere Arten ſpielen die Rolle
von Unkräutern, wie der A>erfu<hs\<wanz, A. agrestis, der gekniete Fuhsſ<wanz,
A. geniculatus, u. a. In manchen Gegenden nennt man auch dieſe Gräſer Schmeelen.
Alopekie, das Schwinden der Haare, beſonders am Kopfe, daher Kahlköpfigkeit, f. Haare.
Alopeus (Maximilian von), ruſſ. Diplomat, war 21. Jan. 1748 zu Wiborg in Finland
geboren, ftudirte zu Abo und Göttingen Theologie, wurde aber durch den Grafen Banin, wel-
er ihn zum Secretär erwählte und ihm die Stellung als Director der Reichskanzlei in Peters-
burg verſchaffte, auf die diplomatiſche Laufbahn geleitet. 1783 ging er als ruſſ. Geſandter
nach Eutin zum Fürſtbiſhof von Lübe>, 1790 in gleicher Eigenſchaft nah Berlin, nahdem
er früher in Petersburg die Privatcorreſpondenz des damaligen Großfürſten Paul mit Fried-
ri IL. geführt hatte. An dem preuß. Hofe, den er der ruſſ. Politik geneigt machte, gewann
er die beſondere Gunſt des Königs Friedrich Wilhelm und entwickelte unter den ſchwierigſten
Zeitverhältniſſen große Gefchielichkeit, ſodaß er ſelbſt nah dem Frieden von Baſel (1795) in
Niederſachſen verblieb und 1802 ſeine Stellung in Berlin abermals übernahm. 1807 wurde