Full text: A bis Arad (Band 1)

    
   
552 Aloſt Alp (die Schwäbiſche) 
er in einer außerordentlichen Miſſion nach. London geſchi>t, wo jedoch der Friede von Tilſit 
ſeiner Thätigkeit ſehr bald ein Ziel fette. Nachdem ex noch dem Aachener Congreß beigewohnt, 
wandte er fid) 1820, zur Wiederherftellung ſeiner Geſundheit, nah Frankfurt a. M. Hier 
ſtarb er 16. Mai 1822. Seine einzige Tochter war mit dem General Konſtantin von Benfen- 
dorff vermählt. — A. (Daniel, Graf), Bruder des vorigen, geb. 1769, wurde auf der Militär= 
ſchule zu Stuttgart erzogen und durch ſeinen Bruder der Diplomatie zugeführt. 1808 war 
er ruſſ. Geſandter bei Guſtav TV. von Schweden und wurde auf deſſen Beſehl beim Einfall 
der Ruſſen in Finland verhaftet, aber nah der Abdankung des Königs von ſeinem Monarchen 
glänzend entſchädigt. Nachdem er 1809 im Verein mit dem Reichskanzler Numjanzow den 
Frieden zwiſchen Schweden und Rußland abgeſchloſſen, ging ev 1811 als Gefandter an den 
würtemb. Hof. 1814 ward er zum Geſandten in Berlin ernannt, welchen Poſten er bis zu 
ſeinem Tode, 13. Juni 1831, bekleidete. 
Aloſt, Stadt in der belg. Provinz Oſtflandern, f. Aetft. 
Aloysia nannte der ſpan. Botaniker Ortega eine Gattung ſüdamerik. Pflanzen aus der 
Familie der Verbenaceen, deren Arten Linné zur Gattung Lippia gerechnet hatte. Es ſind 
Halbſträucher mit ruthenförmigen Zweigen, gegen- oder quirlſtändigen, rauhen Blättern und 
rispig gruppirten Trauben oder Aehren, welche aus Quirlen kleiner Blüten mit zweilippiger 
Blumenkrone beſtehen. Eine Art, A. citriodora, aus Peru, welche nah Citroneneſſenz duf- 
tende Blätter beſißt, wird nicht ſelten als Ziergewächs unter dem Namen Punſchpflanze 
cultivirt. In der That kann man ſich ihrer Blätter bedienen, um dem Thee einen an Citro= 
neneffenz erinnernden Gefchmad zu geben. Die Punſchblume muß bei uns in Töpfen gezogen 
und während des Winters im Orangerichauſe aufbewahrt werden; im ſüdl. Spanien dagegen 
iſt ſie eine ſehr gewöhnliche Zierpflanze des freien Landes. 
Alp, Alb, auch Rauhe oder Schwäbiſche Alp und Shwäbiſcher Jura genannt, 
ein etwa 20 M. langes, 4—5 M, breites Gebirge, welches, zwiſchen Ne>ar und Donau ge- 
lagert, die Waſſerſcheide zwiſchen der leßtern und dem Rheine bildet und faſt ganz zu Würtem- 
berg gehört. Mit der Burg Albe> bei Sulz, wo ſie nur das enge Ne>arthal vom Schwarz- 
walde treunt, beginnend, zieht fie fich durch die hohenzoll. Lande in vorherrſchend nordöftl. 
Richtung ſüdlich von Urah, Göppingen und Kirchheim bis zu den Thälern der Brenz, des 
Kochers und der Jaxt hin, über welche hinaus fie durch niedrige Höhenzüge mit dem Steiger- 
wald in Baiern in Verbindung ſteht. Die A. bildet cine von SW, nah ND, ftreichende, 
wellenförmige, waſſerarme und nur von wenigen engen, aber tieſeingeriſſenen Thälern durh- 
furhte Bergplatte, welche eine durhſchnittlihe Höhe von 2000— 2300 F. erreicht. Die 
höchſten Gipfel ragen nur wenig über dieſelbe empor. Nach N. zu fällt das Gebirge in ſteilen, 
zerriſſenen, oft impoſanten Felswänden und abgeſprengten, pyramidalen Bergkegeln oder vor- 
gebirgsartig einragenden Bergzaen zur {hwäb. Terraſſe ab, während es ſich auf der Südſeite 
zu dem hochgelegenen Donauthale allmählich verflaht. Beide Abdachungen ſind durch zahl 
reihe Thöler vielfach gegliedert, deren Gewäſſer theils der Donau, theils dem Near zufließen, 
und deren Fruchtbarkeit, Anmuth, Erhabenheit in grellem Widerſpruch zu der der Hochfläche 
des Gebirgs ſtchen. An den Rändern der letztern entſpringen auf der Südſeite die Flüſſe 
Beera und Schmiecha , Lauchart , Lauter, Blau, Brenz, welche ſämmtlih der Donau zueilen, 
während die dem Nordrande entquellenden Gewäſſer Schlihem, Echaz, Erms, Fils, Nems 
nebſt Kocher und Jaxt zum Nekargebiete gehören. Den ſüdweſtlihſten Theil der A. und die 
höchſte Maſſenerhebung, welche ſih dur< das Plateau der Baar mit dem Schwarzwalde ver- 
bindet, bildet der im Volksglauben die Rolle des Bloksbergs ſpielende Heuberg, eine 2 M. 
lange, 3 M. breite, kahle Hochfläche, die im Oberhohenberg (3160 %.), dem Deilingerberg 
(3127 F.), dem Schafberg (3132 F.), dem Plettenberg (3100 F.) und dex Lochen mit dem 
Lochenſtein (2990 F.) die höchſten Gipfel des ganzen Zuges, fünmtlich dicht am Nordrande 
aufragend, ſowie den höchſten bewohnten Ort deſſelben, Birrgfelden (in 2830 F. Höhe), ent: 
hält. Zwiſchen der Beera und Schmiecha liegt das Hart oder Hardt, 2600— 2800 d. 
hoh. Dann folgt bis zu der tiefeingefchnittenen, von der Stuttgart-Ulmer Eiſenbahn durch- 
zogenen Thalſchlucht der Fils die A. oder Rauhe A. im engern Sinn (2000— 2300 F. 
hoch), worin der mit Buchen- und Eichenwald beſtandene Roßberg 2690 F., öſtlicher dex 
Hohe Neuffen 2250 F. hoh auſſteigt, Die ſüdwärts, zwiſchen der Schmieha und Blau, 
nach der Donauſeite oberhalb Ulm gelegene, 1800 F. hohe Senkung des Plateau heißt Hoh - 
ſträß (nach einer röm, Heerſtraße). Oſtwärts an die eigentliche A. Ihließt fi) vom File- 
bis zum Kocherthal das 2200 F. hohe Aalbuch und daran bis gegen Nördlingen und bis 
     
  
    
   
    
    
  
    
    
    
    
   
   
   
    
   
   
    
    
   
   
   
     
   
  
   
    
   
    
   
   
    
  
   
    
  
  
   
    
    
	        
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