558 Alpen (Gebirge)
Bois genannt; Glacier des Bouffons, d'Argentière, du Talefre (8000 F. hoh, der höchſte).
Von Martigny nah Chamouny ſteigt man über den 7090 F. hohen Col de Balme, aus dex
Allée Blanche nah W. über den 7519 F. hohen Col de Seigne. Südlich von dieſem liegt der
6792 F. hohe Pic San-Bernardo (der Kleine Bernhard), über welchen eine Straße aus dem
Iſère- zum Dorathale führt.
7) Die Örajifhen oder Grauen Alpen, legen ſih von Suſa bis Aoſta, zwiſchen
beiden Doraflüffen, öftlic an die vorhergenannten Alpen-an. Diefe kryſtalliniſchen Maſſen
gewähren einen faft ebenſo großartigen Eindru> wie der Montblanc und Monte-Rofa. Sie
umfaſſen den 11058 F. hohen Monte-Céniſio (Mont-Cenis), den 10900 F. hohen Noche-
Mélon,-die 11400 F. hohe Levanna, die 11411 F. hohen Gletſcher von Monei oder Grand-
Paradis, die 10011 F. hohe Nöſa de Banchi u. #. w. Ueber den Col de Venetre, de Galife,
de Nivolet führen Alpenpfade,
U. Die Mittelaipen bededen etwa 1500 D.-M. umd reichen von den Thälern der
Arve und Dora Baltea im W. bis zu einer nordſüdl. Linie durch den Dretherrnſpitz oder bis
zu einer gebrochenen Linie, die von Kufſtein über den Brenner nah Auronzo und- Belluno
ſchneidet. Die Alpenmitte begreift alſo die Gebirge der Schweiz und Tirols ſowie der an-
grenzenden Theile des ſüdl. Deutſchland (Baiern) und des nördl. Ztalien (Piemont, Lombardei,
Venetien), welche ſich zuſammen in drei Reihen ordnen: éine nördliche, eine ſüdliche und zwi-
ſchen dieſen beiden eine am höchſten aufſteigende mittlere.
A. Die mittlere Reihe, 8) Die Beninifhen, auf dem Nordabfalle Ballijer
alpen genannt, beginnen öftlich neben dem! Montblanc und erftreden ſi ſüdlich von dex
obern Nhône bis zur Quelle des Teſſin, bis a die Toce und bis-Barallo an der Seſia.
Neben dem Carmet liegt der Große Bernhard (deſſen Hospiz iù 7680 F. Höhe), über welchen
von Martigny nah S. eine Straße nach Aoſta führt. Auf dieſem höchſten Kamme des AL
penſyſtems erheben ſich der 13261 F. Hohe Mont-Combir und Mont-Avril, der nadelgleiche,
13900 8. hohe Mont-Cervin (Matterhorn oder Monte- Silvio) mit dein 10322 F. hohen,
über das Matterjoch führenden St.-Theodulspaß, der’ 13426 . hohe Dent-Blanche, das
13900 8. hohe Weighorn, der 14011 3. hohe Saasgrat oder die Mifchabelhörner. Im 6,
der legtern breitet ſich die grandioſe Maſſe des Monte-Roſa aus, unter deſſen 9 Gipfeln das
Gornerhorn 14284 F. Höhe erreicht. Oeſtlich daran grenzt das großartigfte Circusthal der Alpen,
der von der Anzasca durchſloſſene Gebirgskeſſel von Macugnaga, Dex nah NO. zum Gott-
hard hinaufreihende Zweig dieſer Alpen wird auch Lepontinifche Alpen genannt, Ueber
dieſelben führt von Brieg (2139 F. hoch) an der Nhône nah Domo d’Oſſola die 6218 F. Höhe
erreichende, in den I. 1800—6 von Napoleon I. erbaute Simplonſtraße, welche das Dorf
Simpeln berührt und um den Mont-Simplon fich herunmvendet.
9) Die Teffineralpen, zwifchen Toccia oder Toce, Teſſin und Lago-Maggiore, bilden
ein durch beſondere Verhältniſſe ausgezeichnetes Gneis- und Glimmerſchieferrevier.
10) Das Adulagebirge, öſtlih von Teſſin, iſt eine hohe, breite und öde Maſſe, ohne
auffallend geſtaltete Gipfel, meiſt mit Schnee und Gletſchern überde>t, die von jeher als eine
Hauptgruppe der Alpen betrachtet worden iſt. Es iſt eine Meridiankette, die von Trons bis
Lugano reiht, deren ‘höchſte Gipfel kaum zur Höhe der Gletſcherpäſſe aufſteigen. Auf der
Nordgrenze dieſer Gruppe liegt der Paß der Scaradra, von Vals nah dem Blegnothale.
Neben dem Aheinwaldgletfcher erhebt fich das domförmige Nheinwaldshorn oder der Vogel-
berg. Daneben liegt das gewiſſermaßen dazugehörende Suretagebirge, das ſih von Schams
nah der Nofla und nah Ferrera ausdehnt, und deſſen Hauptmaſſe das Geſtein der Rofla
bildet, Am bedeutendſten iſt es in den von Gletſchern umlagerten Schneegipfeln der Sureta-
alpen, nordweſtlih von Chiavenna. Die von Gletſchern umgebene Pyramide des 10180 F.
hohen Tambohorns erhebt ſih zwifchen dem Splügen- und Bernhardinpaſſe. Von Thuſis am
Hinterrhein führt die 1 St. lange Via-Mala weiterhin durch die ebenſo lange Roflenſchlucht
hinauf zu dem 4671 F. hohen Dorf Splügen, und von da nad) ©, geht ſeit 1821 eine Kunſt-
ſtraße über den 6400 F. hohen Splügenpaß nad) Chiavenna und Riva zum Comerſee. Vom
Dorfe Splügen weiter nah W., den Rhein aufwärts, bis zu dem 4987 F. hohen Dorfe
Hinterrhein führt eine andere Straße über den 6351 3. hohen- Bernardino durd) das Mi-
jorerthal nach Bellinzona.
11) Im N. der beiden Iegten Gruppen Liegt das Gotthardgebirge, von W. nah D.
ausgedehnt, von den Quellen der Rhône bis zu denen des Ahein etwa 2%, M. lang. Zu
den Felspyramiden dieſes Schmalen Gebirgszugs gehört die 8441 3, hohe Fibia, das 8950 5.