Full text: A bis Arad (Band 1)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
  
d der 
Liebe, 
ort in 
< mit 
Gotte 
< die 
iſchen 
n des 
Nov. 
de ex- 
ithalt 
nudes. 
nad: 
: Be: 
«De 
Leyd, 
hrif- 
Inter 
601; 
8 die 
Fülle 
‘iften 
3 der 
‚any 
nge- 
jefäß 
Zier- 
nga, 
fern 
, im 
fen 
inen 
bert 
lich 
rid 
ann 
chen 
tin 
ſteil 
"der 
ieſe 
jas, 
um, 
den 
jar, 
iefe 
von 
en, 
dent 
EEE | 
pp = 7 
Algueire Alrunen 571 
ragenden Regionen dieſer Ausweitungen der Hauptthäler (ſeltener au< der Barrancos) ent- 
halten häufig ſehr tiefe Lagunen oder kleine Seen mit wunderbar klarem Waſſer, die meiſt in 
der enormen Höhe von 9—10000 F. gelegen und, die höchſten Alpenteiche Europas bildend, 
den größten Theil des Jahres gefroren ſind, während die Thäler der ſüdlichern, tiefern Terraſſe 
ein ſehr warmes Klima beſißen und überaus fruchtbar ſind. So haben die A. in ihrer reichen 
Vegetation die Repräſentanten aller klimatiſchen Regionen in dichtgedrängter Folge aufzumeifen 
und bieten in der Romantik ihrer we<hſelvollen Naturformen, in ihrem Reichthum an: Pro- 
ducten, in der überaus fleißigen Beſtellung des Bodens und der Menge von Ortſchaften, wo- 
mit ſie beſäet, eins der intereſſanteſten Gebiete der Iberiſchen Halbinſel. Die Bewohner der 
höchſten Alpujarrasthäler ſind ganz unzweifelhaft Abkömmlinge der Mauren von Granada, 
deren letzte Zufluchtsſtätten dieſelben bildeten, und werden noh heutzutage als Moriscos 
bezeichnet. Alle Ortſchaften der hohen A. haben ganz aſrik. Bauart. Der Hauptort der weſtl. 
A. iſt die Billa Orgiva, auf einem Hügel des prachtvollen, mit Weingärten, Oel-, Mandel-= 
und Feigenbäumen erfüllten, von himmelhohen Bergen umgebenen Thalbe>ens des gleich- 
namigen Fluſſes gelegen, mit 3630 E., einer ſ{hönen, zweithürmigen Pfarrkirhe und ganz 
plattbedachten Häufern. In ihrem Bezirke liegen- die von den ſogenannten Moriscos bevöl- 
ferten Ortſchaften, unter denen das Dorf Trevélez mit 1400 E. über 5000 F. über dem 
Meere fteht und die höchſte Ortſchaft Spaniens iſt. Etwa 11, M. weſtlicher liegt überaus 
reizend der Fle>en Lanjarón mit 3400 E. in dem ungemein ſruchtbaren und .ſtarkbevölker- 
ten Val de Lecrin, 2154 F. über dem Meere, ein berühmter Badeort und Sommeraufenthalt 
der Granadiner, umringt von Orangen - und Kaſtanienhainen, Weinbergen und Gärten. Die 
Mineralquellen von 14—24° R., mit ſehr ſhle<hten Badeanſtalten, liegen in einer Thalſchlucht 
des Gebirgs. Der Hauptort der öſtl. A. iſt die reiche, aber ſhle<tgebaute Villa Uxijar mit 
2500 E., in dem weiten, fruchtbaren Thalbeden des Rio de Adra, 1708 F. über dem Meere 
gelegen, mit jährlichen, vielbeſuhten Meſſen. 
Alqueire, die Einheit des portug. und braſilian. Getreidemaßes , mit welhem gewöhnlich 
auch das Salz und andere tro>ene Gegenſtände gemeſſen werden. Der A. wird in Portugal 
in 2 Meios Alqueires (halbe A.), in 4 Duartas oder in 8 Ditavas eingetheilt; 1 Ditava 
zerfällt wiederum in 2 Meios Oitavas oder Salamins. 4 A. bilden 1 Fanga, 15 Fangas oder 
60 À. 1 Moio. Der einfache A. entſpricht 13,481 franz. Liter oder 697,75 par. Kubikzoll. In 
Oporto iſt der A. größer als in Liffabon; man rechnet 100 A. von Liſſabon gleich 79/4 A. 
von Oporto. In Braſilien wird das Getreidemaß zwar ebenſo eingetheilt wie in Portugal, 
doch iſt die Größe deſſelben in den -größern Hafenplägen ſehr verſchieden. In Rio-Janeiro 
rechnet man den A. dem engl. Imperial Buſhel faſt ganz gleich, alfo zu 36,275 Liter. In Bahia 
dagegen iſt 1 A. gleich 2Y, U. von Liffabon oder 30,5 Liter. Auch ein portug. Flüffigkeits- 
maß, der Pote von Y, Almuda, wird bisweilen A. genannt. 
Alraun oder Alraunmwurzel heißt der fleiſchige Wurzelſto> der Mandragora vernalis 
und autumnalis, welche unter dem Namen Radix Mandragorae officinell iſt. (S. Mandra- 
gora,) An dieſe Wurzel knüpfte fich in früherer Zeit viel abergläubifches Treiben. Man gab 
ihr eine menſchliche (meiſt männliche) Geſtalt und nannte ſie Alraune (Alräunchen, Alru- 
niken, Alrunichen), Alraunmännchen, Wichtelmännchen oder Erdmännchen (bei den Nieder= 
ländern Pisdifje, d. i. HParndiebhen). Dieſe Alraunmännchen wurden als heilbringende Haus- 
götter betrachtet, an geheimen Orten ſorgſältig in einem Käſtchen aufbewahrt, ſorglich gepflegt 
(3. B. prächtig gefleidet und Sonnabends in Wein gebadet) und ſollten dem verſchwiegenen Be- 
ſißer Reichthum, Geſundheit und andere irdiſche Glücksgüter, Glück bei Proceſſen, Fruchtbar- 
feit der Frauen, Beförderung glüdlicher Geburten, bringen. Die Charlatane des Mittelalters 
verkauften dergleichen Dinge zu hohen Preiſen. Den meiſten Werth hatten die Männchen, 
welche angeblih unter dem Galgen gefunden, aus dem einem unſchuldig Gehängten entfallènen 
Samen entſtanden und von einem fchwarzen Hunde der Erde entriſſen waren. Der Glaube 
an die Wirkfamfeit folcher Wurzelmännchen ift in manchen Gegenden unter dem Volke noh 
jet niht ganz verſchwunden. 
Alrunen (bisweilen auh Alraunen), in althochdeutſhen Quellen Alarün, Alerûna, bei 
Jornandes Alioruna, waren bei den alten Germanen weiſe Frauen, die ſih mit Wahrſagen 
beſchäftigten und an dex Regierung des Volks bedeutenden Antheil nahmen. In der Tracht, 
wie ſie beſchrieben wird, ſtellten ſich die A. den vornehmen Frauen ihres Landes gleih. Sie 
gingen mit bloßen Füßen und fliegenden Haaren einher, in ein weißes, leinenes Gewand ge- 
leidet, das mit Spangen und einem Gürtel von Erz gehalten wurde. Ihr Name hängt jeden- 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.