Full text: A bis Arad (Band 1)

   
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Altes Teſtament Althaea 589 
die Städte Hannovers verforgt werden. Pferde und. beſonders fettes Schlachtvieh werden in 
großen Maſſen, vorzugsweiſe nah Hamburg und England ausgeführt. . 
Altes Teſtament nennt man die Sammlung der von den Juden undder chriſtl. Kirche 
für heilig und für den Glauben maßgebend gehaltenen Bücher in urſprünglich hebräiſcher und 
chaldäiſcher Sprache, umfaſſend alle Refte der hebräifch-chaldäifchen Literatur, welche'von den 
Juden! zu Chriſti Zeit als infptrivt und heilig angefehen wırden,‘ Dieſer Sammlung ſind 
gewöhnlich: die Apokryphen (\. d.) des A. T. beigegeben, die indeß weder von allen Zuden als 
heilig angeſehen wurden, noh gegenwärtig von ‘allen. Chriſten als inſpirirt und maßgebend 
betrachtet werden. Inſofern das Neue Teſtament allenthalben auf das A. T. zurü>geht, und 
Chriſtus ausdrüdlich verſichert, nicht gekommen zu ſein, um das Geſeß und die Propheten 
zu löſen, ſondern um ſie zu erfüllen (d. h. nah Inhalt und Auffaſſung zu vergeiſtigen, Matth. 
5, 17), ſo haben ſchon die älteſten Chriſten ſich des A. T. als eines heiligen Buches bedient und 
nach Feſtſtellung ihres neuteſtamentlichen Kanons es in die Bibel aufgenommen. (S. Bibel.) 
Alte Welt nennt man in räumlicher Hinſicht die ſeit dem Beginn der hiſtor. Zeiten be- 
tannten ‘drei Welttheile Aſien, Afrika und Europa, im Gegenſatze zu den beiden erſt ſpäter ent- 
dedten Amerika und Auſtralien, die man darum als die Neue Welt bezeichnet. In Beziehung 
auf Zeit verſteht man unter dcu Völkern der Alten Welt diejenigen Nationen, die in Aſien, 
Afrika und Europa vor dem Erfcheinen des Chriſtenthums auftraten. Man ſpricht fo von 
einer Geſchichte, einer Geographie, einem Atlas u. f. w. der Alten Welt. Zuweilen begreift 
man aud) unter dem Ausorude Alte Welt das gefanmte Eirltirleben jener alten Bölter, im 
Gegenſatze zu der neuen Cultur oder Neuen Welt, die ſi< mit dem Auftreten des Chriſten- 
thums Und der german. Völker entwid>elte. 
Altfränkiſh nent man alles, was an Sitten, Gebräuchen, Einrichtungen, Gebäuden, 
Kleidung, Möbeln u. ſt. w. veraltet, überhaupt aus der Mode gekommen iſt. Es mifcht fich 
daher der Nebenbegriff des Steifen, Ungelenken und, fofern e8 in Conflict mit der Gegenwart 
geräth, des Komiſchen, Lächerlichen hinzu. Man ſpricht ſelbſt von «altfränkiſch» in Beziehung 
auf Charakter und Denkungsweiſe; dann deutet es meiſtens zugleich auf Ehrenhaftigkeit der 
Geſinnung hin, im Gegenſaß zu der oft leihtſinnigern Auffaſſung ſittlicher Verhältniſſe der 
Gegenwart. Wie dieſes Wort, das übrigens ſhon ſeit dem 13. Zahrh. gebräuchlich, zur An- 
wendung in dieſem Sinne gekommen, iſt nicht ret klar. Vielleicht bezeichnet altfränkiſh nur 
den Gegenſaß gegen das Neufränkiſche, Franzöſiſche, das beſonders in Bezug auf Sitte und 
Mode die Herrſchaft im Leben der Völker gewonnen. “Die Franzoſen ſelbſt bezeihnen das, was 
wir altfränkiſh nennen, durh Gaulois oder Gothique. 
Altfürſtlihe Häuſer nannte man zur Zeit des Deutſchen Reichs diejenigen Fürſtenhäuſer, 
welche ſhon auf dem Reichstage von Augsburg 1582 unter den Fürſten geſeſſen hatten, und 
die man im Range höher hielt als die ſpäter gefürſteten. Es gehörten dahin von noch beſtehen- 
den Geſchlechtern: die Erzherzoge von Oeſterreich, die Pfalzgrafen bei Rhein, die Herzoge zu 
Sachſen, die Markgrafen zu Brandenbürg (nicht aber die Hohenzollern), die Herzoge zu Braun- 
ſchweig, die zu Würtemberg, die Landgrafen zu Heſſen, die Markgrafen zu Baden, die Herzoge 
zu Medlenburg, die zu Holſtein, die Fürſten zu Anhalt, die Fürſten zu Aremberg. Auch die 
Fürſten von Ligne wurden dazu gezählt, ungeachtet ſie erſt 1592 gefürſtet wurden. Die übri- 
gen Häuſer hießen neufürſtlihe, und man unterſchied unter ihnen wieder ſolche, die Sit 
und Stimme auf den Reichstagen hatten, wie die Hohenzollern, Lobkowiß, Salm, Dietrich= 
ſtein, Naſſau, Auersperg, Fürſtenberg, Schwarzenberg, Liechtenſtein, Thurn und Taxis und 
Schwarzburg, und ſolche, die auf dem Reichstage niht im Fürſtencollegtum ſaßen, worunter 
ſich von jezt ſouveränen Häuſern die Walde> und die Reuß befanden. 
Althaea, eine Linné’ſche Pflanzengattung aus der Faniilie der Malvaceen, welche ſih von 
der thr zunächſtſtehenden Gattung Malva faſt nur durch den großen, fünf- bis ſiebenſpaltigen 
Außenkelh unterſcheidet. Es ſind einige Arten davon in Deutſchland einheimiſch, namentlich 
die A. officinalis, der gebräuchliche Eibifch, deſſen Blätter ſowol als Wurzeln wegen ihres 
reichlichen Schleimgehalts als einhüllende, reizmildernde, erweichende Heilmittel dienen und 
1m manchen zufammengefegtern Arzneien (z. B. Althäſaft, Althäpaſte oder weiße Regliſſe, 
Althäfalbe, Althäfirup, erweichende Kräuter, Bruftthee) mit enthalten find. Der Eibiſch wächſt 
wild in Deutſchland und Südeuropa an feuchten, namentlich falzhaltigen Bläßen, hat fanmmt- 
artig ſilzige Blätter und röthlihweiße Blumen. Seine Wurzel (die Althäwurzel, Radix Al- 
thaeae der Pharmaceuten) enthält Pflanzenſchleim, Pectin, Stärkemehl , Althäin oder Aſpa- 
ragin (einen in der Eibiſhwurzel und im Spargel vorkommenden eigenthümlichen Stoff), 
  
  
  
  
  
   
 
	        
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