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allen Welttheilen aus. 1862 liefen 1517 Schiffe mit 78624 Commerzlaften en; die eigene
Khederei zählte 43 Seeſchiſfe mit 5250 Commerzlaſten. Eiſenbahnen verbinden A. mit Kiel,
Kendsburg, Glückſtadt und andern Städten der Herzogthiimer und regelmäßige Dampffchiff-
fahrt mit verſchiedenen an der Elbe gelegenen Ortſchaften. Um das Î. 1500 ſtanden an der
Stelle A.s blos einige Häuſer; 1602 war es ein Fleden, und 1664 wurde es zur Stadt er-
hoben, 1700 wurde dieſelbe von den Schweden gebrandfchagt, und 1. Nov. 1711 legte eine
Feuersbrunſt 200 Häuſer in Aſche. Am 8. und 9. Zan. 1713 ward die Stadt von dem \<wed.
General Steenbo> abermals zum großen Theil eingeäſchert; doh erhob fie ſich ſehr bald wie-
der aus dem Schutthaufen. Während des franz. Revolutiönskriegs hielt fih zu A. und zu
Hamburg eine große Anzahl Ausgewanderter auf. 1813 und 1814 war die Stadt bei der
Belagerung Hamburgs, zumal als Davouſt die Vorſtadt, den jog. Hamburger Berg, anzünden
ließ, in nicht geringer Gefahr. Die Bewohner A.s nahmen die während der Belagerung ber-
triebenen Hamburger fehr gaſtfrei auf und bewieſen ſchon damals das nacbarlihe Mitgefühl,
welches fie beim Hamburger Brandunglüd im Mat 1842 von neuem befundeten. Unmittelbar
an A. ſtößt das volkreiche Kirchdorf Ottenſen (ſ. d.). Auf einem Kongreß zu X. wurden 1687
durch die Geſandten des deutſchen Kaiſers und der Kurfürſten von Sachſen und Brandenburg
die Streitigkeiten Dänemarks mit Holſtein-Gottorp vermittelt. Nachdem auh Großbritannien
und die Generalſtaaten hinzugetreten, erfolgte 1689 der förmliche Vergleich, durch welchen
der Herzog don Öottorp ſein Land mit voller Souveränetät wieder erhielt.
Alterf, Hauptort des Cantons Uri, mit 1900 E;, in einer warmen, vor Nordwind ge
ſhüßten Lage, an der Reuß und am Fuße des Grunbergs, 1392 F. über dem Meere, eine
ſtarke halbe Stunde vom Vierwaldſtätterſee. Dex Ort, der 1799 faſt ganz abbrannte, iſt
freundlich gebaut, hat breite, gepflaſterte Gaſſen, einige offene Pläge, eine Pfarrkirche mit einem
Gemälde von Van Dyk, ein Nonnen - und das 1581 geſtiftete, älteſte Kapuzinerkloſter der
Schweiz. Das mit Tell's Geſchichte bemalte Thürmchen iſ urkundlich älter als die Tellsſage.
Die Linde, unter welche der Apfelſ<huß verlegt ward, wurde 1567 weggeſchafft und durch einen
ſteinernen Brunnen erfeßt. An der Gotthardſtraße gelegen, hat A. etwas Tranſithandel, doh
wenig ſelbſtändigen Handel und Induſtrie.
Altpreußen bezeichnet als Namé eines Staatsgebiets diejenigen Provinzen des preuß.
Staats, welche ſhon vor 1815 oder auch wol vor 1806 unter dem preuß. Scepter geſtanden
haben, vorzugsweiſe aber Oſt- und Weſtpreußen, Pommern und die Mark Brandenburg.
Altranftädt, ein Pfarrdorf in der preuß. Provinz Sachfen, zwiſchen Leipzig und Merſe-
burg, iſt berühmt durch den Frieden, welchen in dem dortigen alten Schloſſe König Karl XII.
von Schweden mit Auguſt IL, König von Polen und Kurfürſten von Sachſen, 24. Sept.
1706 abſhloß. Im Nordiſchen Kriege (fd) hatte Karl XII die Sachſen in Polen, wo
Auguſt Il. Livland erobern wollte, mehrmals geſchlagen, und leßterer war ſodann auf dem
Reichstage zu Warfchau abgefegt und an ſeiner Statt Stanislaus Leſzczynſki 1704 zum König
erwählt worden. Weil aber Auguſt IL, von ſeinem Bundesgenoſſen, dem Zar Peter, unter-
tüßt, den Krieg gegen die Schtweben in Polen fortfegte, jo drang Karl XIL, nachdem fein
General Reenftjöld den fühl. General Schulenburg bei Frauſtadt 13. Febr. 1706 geſchlagen,
dur< Schleſien in Sachſen ein, beſetzte es und nahm in A. 20. Sept. ſein Hauptquartier.
Während dies geſchah, unterhandelten Anguſt's IL Bevollmächtigte, der Geheimrath Freiherr
von Imhof und der Gcheimreferendar Pfingſten, zu Biſchofswerda ſeit dem 12, Sept. mit dem
ſchwed. Grafen Piper und dem Staatsfecretär Hermelin über den Srieden, deffen harte Be-
dingungen fie am 24. zu A. unterzeichneten. Auguſt I]. verzichtete zufolge deſſelben auf Bolen
und Litauen, behielt aber den Titel König. Er entſagte ferner dem Bunde wider Schweden, ins-
beſondere dem mit dem Zar, lieferte den Livländer Patkul (\. d.) aus, geſtattete den Schweden
Winterquartiere in Sachſen und verpflichtete ſich, nichts in dem Kirchenweſen zum Nachtheil
der evang. Kirche abzuändern. Auguft I. gedachte diefe Bedingungen nicht zu genehmigen;
nur in der Hoffnung, daß eine Milderung erlangt werden würde, händigte er dem Geheim-
referendar Pfingſten ein Blanket aus. Allein Karl KILL beſtand feſt auf jenen Bedingungen,
und Pfingften ſchrieb nun die Natification der Sriedensurfunde auf das Blanket, Erſt 96. Nov.
ward der Friede publicirt, weil Auguſt IL. in Polen von den Ruſſen noh abhängig war und
ſogar, nach bereits abgefchloffenem Frieden, einen Angriff der Ruſſen auf den {wed |
Mardefeld bei Kakifch 29. Oct. 1706 unter mußte,
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