Full text: A bis Arad (Band 1)

   
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Analgent Amalia (Herzogin vou Sachſen - Weimar) 605 
geſtört ward. Die Verfaſſung war in ihren Grundlagen republikaniſch, obſchon auf Lebenszeit 
von der Gemeinde gewählte Fürſten, die zuerſt Conſuln, dann Grafen, zuleßt Herzoge. hießen, 
an der Spite ftanden. Seit dem 9. Jahrh. regierte unter fortwährenden Kämpſen der. Herzoge 
im Innern und nach außen mit Salerno, von dem A. eigentlich abhängig war, das Geſchlecht 
der äftern Herzoge von A., das mit Manſus Fuſulus (892—908) beginnt. Nach ihrem Aus- 
ſterben kam A. exſt unter Herzog Giſulf von: Salerno, bis es von Nobert Guiscard 1077 
deſſen Beſitzungen (Apulien und Calabrien) einverleibt wurde. Seitdem verfiel die Stadt, 
die zur Zeit ihrer Blüte 50000 E. gezählt, allmählich, bis fie infolge der Plünderung dur 
die Piſaner 1135 und 1137 Macht und Bedeutung gänzlich verlor. Das Herzogthum wurde 
ſpäter zwar wiederhergeſtellt und damit der Fürſt Orſini von Salerno, dann Antonio Picco- 
lomini, der Neffe Papſt Pius’ IL, und gegen die Mitte-des 17. Jahrh. Ottavio Piccolomini 
(\. d.) belehnt ;- allein die Stadt vermochte fich nicht wieder zu erheben, Das Seerecht- von 
A. (die Tabula Amalphitana) galt früher in ganz Italien. Zu A. befand ſich auch die älteſte 
Handſchrift der Pandekten, und Flavio Gioja, der Erfinder des Kompaſſes, ſowie Maſaniello 
wurden daſelbſt geboren. 
Amalganı (ein aus den griech. mälagma, d; i. Erweichung, gebildetes arab. Wort) be- 
zeichnet die Berbindung des Duedfilbers mit andern Metallen, daher amalgamiren: metal- 
liſche Subſtanzen mit Duedfilber verbinden, Das bekannteſte A. iſt die Folie der Spiegel, 
Zinnamalgam. Das Amalgamiren geſchieht in kleinerm Maßſtab in den Werkſtätten der 
Goldſchmiede, welche mit Goldamalgam (in der ſog. heißen Vergoldung) das Silber vergolden, 
indem ſie es damit belegen und dann das Queckſilber im Ofen verflüchtigen, worauf das Gold 
auf dem Silber haftet und dur<h Politur geglättet wird. Im großen geſchieht das Amalga- 
miren auf manchen Hütten behufs Ausſcheidung der Metalle aus den Erzen. Durch die 
Amalgamation, aud Anguidung genannt, iſt namentlih das Silberhüttenweſen ſehr 
gefördert. Ein Verfahren zur Entſilberung von Erzen dur<h- Amalgamation gab zuerft 1557 
Bartolome de Medina in Mexico an. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. wurde. die Amal- 
gamation in Europa bekannt und im 8. Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts von Born in 
Ungarn und von Gellert in Freiberg eingeführt. Indeß nicht alle Silbererze eignen fich zur 
Amalgamation. Am beſten qualificiren ſich reine kieſige Erze, die je nah ihrem Silbergehalt 
mit Kochſalz und Queſilber beſchi>t werden. Fehlt es an Kies, ſo muß Schwefel - oder 
Magnetkies zugeſchlagen werden. Ebenſo wird ſilberhaltiger Roh- und Kupferſtein und ſilber- 
haftiges Schwarzfupfer amalgamirt, Auch bei der Gewinnung des Goldes aus Golderzen und 
Goldſand wird die Amalgamation angewandt. Vorzügliche Amalgamirwerke befinden ſich 
zu Freiberg in Sachſen und zu Hettſtädt im Mansfeldiſchen. Die Amalgamation beginnt in- 
deß andern einfachern und wohlfeilern Berfahrungsarten zur weichen. A, von Zink und Zinn 
braucht man zum Beſtreichen der Reibzeuge der Electriſirmaſchinen, um die Wirkung derſelben 
zu erhöhen. Das gebräuchlichſte und wirkſamſte iſ das ſog. Kienmayer'ſhe. Es beſteht daſ- 
ſelbe aus 2 Theilen Quedfilber, 1 Theil Zink und 1 Theil Zinn. 
Amalia, die Heilige, ein Sprößling des fränk. Königshauſes, wurde von ihrem Bruder 
Pipin mit Witger, Pfalzgrafen von Lothringen, vermählt. Aus- dieſer Ehe entſprangen der 
heil. Adalbert, Biſchof von Rheims, und vier Töchter. Nachdem A. mit ihrem ebenfalls heil, 
Gemahle lange Zeit in freiwilliger Enthaltſamkeit gelebt und letzterer in ein Kloſter gegangen 
war, nahm auch fie den Schleier. Sie ſtarb als Witwe im Rufe der größten Heiligkeit. — 
A., eine andere Heilige von fürſtl. Herkunft, kam frühzeitig in das Kloſter der heil. Landrada 
zu Lüttich. Hier erbli>te ſie Pipin, und eingenommen von ihrer Schönheit und ihrem .edeln 
Anftande, beſtimmte er ſie zur Gemahlin für ſeinen Sohn Karl, Sie lehnte jedoch dieſe An- 
träge ab und entzog ſich den Nachſtellungen Karl's durch die Flucht auf ihre Güter, wo ſie 
auch unter Ausübung chriſtl. Werke ſtarb. Ihre Gebeine ruhen in der Abtei St, = Peter bei 
Gent. Der Gedächtnißtag dieſer beiden Heiligen fällt auf den 10. Juli, 
H Analia (Anna), Herzogin von Sachſen - Weimar, geb. 24. Oct. 1739, eine Tochter des 
Herzogs Karl von Braunſchweig-Wolfenbüttel, war während der letzten Hälfte des 18. Jahrh. 
der Mittelpunkt und die Seele des Hofs zu Weimar, der- in mehr als einer Beziehung dem 
Hofe des kunſtliebenden Herzogs von Ferrara glich, an welchem Taſſo und Arioſto lebten. 
Schon im 19. Jahre, 28. Mai 1758, Witwe vom Herzog Ernſt Auguſt Konſtantin, den ſie 
nah zweijähriger Ehe verlor, wußte ſie, als Vormünderin ihres noch nicht einjährigen Sohnes 
Karl Auguft (f. d.), durch gute Verwaltung nicht nur die traurigen Folgen des Siebenjährigen 
Kriegs zu tilgen, ſondern auch bedeutende Summen, ohne Bedrü>ung ihrer Unterthanen, zu 
   
    
  
    
  
  
   
   
   
   
   
   
    
   
  
   
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
  
  
   
   
   
   
   
  
  
   
  
   
  
  
  
   
    
  
  
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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