Full text: A bis Arad (Band 1)

    
   
  
   
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
    
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
  
   
  
    
    
  
  
   
   
   
   
  
    
    
    
   
   
   
   
  
    
   
  
   
   
   
  
  
  
  
    
    
    
  
   
    
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Mitte des 16. Jahrh. und war der Gründer der nahmals faſt ein Jahrhundert lang hoch- 
berühmten Fabrik. Sein Sohn Antonio, geb. um 1565, geſt. um 1620, ſette mit ſeinem 
Bruder Geronimo das Geſchäft des Vaters in noh glänzenderer Weiſe fort und erhob die 
Firma zu eigentlicher Berühmtheit. Nicolo, ein Sohn des Geronimo, trat in die Fußſtapfen 
ſeiner Vorfahren, allein unter ihm nahm die Güte der Inſtrumente ab, und man thut wohl, 
bei Kauf einer Amatigeige hauptſächlich die ältern, aus den Jahren 1590—1620, zu berüd- 
ſichtigen. Ein Giuſeppe A., wahrſcheinlih aus derſelben Familie, lebte zu Anfang des 
17. Jahrh. zu Bologna und verfertigte ebenfalls leidlihe Geigeninſtrumente. 
Amatitlau oder San-Juan de A., Stadt in dem mittelamerik. Freiſtaat und Depart. 
Guatemala unweit des Sees A. und dem deſſen Südweſtende entftrömenden Rio Michatoyat, 
in einer ſehr gut angebauten, beſonders an Cochenille-Nopal ſowie auh an Zu>errohr reichen 
Gegend, um das J. 1840 no ein Indianerdorf, iſt ſeit dem Aufſ<wunge der Cochenillecultur 
ein bedeutender, reicher und lebhafter Ort geworden, der 7000 E. zählt. Aus der Vorzeit 
beſißt A. noh die Dorfkirche und eine ſteinerne Brücke, von den Dominicanern gebaut, die fich 
1549 hier niederließen. Bemerfenswerth ift ein prächtiger Ceiba (Eriodendron Saumauma), 
der den ganzen Marktplaß beſchattet. In der Nähe, am Sce, ſind heiße Quellen, die auch 
zum Baden benußt werden. Die Hügel um A. ſind mit einem reichen Blumenflor bede>t, in 
welchem die in unſere Gärten übergegangene Zinnia violacea vorherrſ<ht. — Der Amatit- 
lanſee iſt von O. gegen W. 3 Leguas lang, 1 Legua breit und wird größtentheils von 
2—3000 F. hohen, ſehr zerriſſenen Bergen umgeben. Kein Segel belebt den See, und die 
ſonſt maleriſche Landſchaft trägt einen düſtern Charakter. Das Waſſer des Sees iſt tief, klar 
und ohne Geſchma>, obgleich: nicht ganz frei von purgirenden Salzen. Die Fiſcherei auf 
dem See ſteht der Municipalität von Guatemala zu, Sein Abfluß Michatoyat, der nach 
ſeiner großen Waſſermaſſe unterirdiſchen Zuſluß haben muß, ſtürzt größtentheil durch Ur- 
wald und bildet bei dem Dorfe San-Pedro Martyr zwei Waſſerfälle, von denen der eine 
faſt 200 F. hoch iſt und als einer der ſchönſten der Welt angeſehen wird. Der Fluß mündet 
nad) einem 15 M. langen, wegen ſeines ſtarken Gefälles und ſeiner vielen Felſen niht \iff- 
baren Lauſe in die Südſee bei der Nhede Zſtapa. 
Amarihi oder Amakuki, die Hauptſtadt der ioniſchen Inſel Sta. = Maura, liegt an 
der Nordoſtküſte in einer fruchtbaren aber ungeſunden Ebene und zählt etwa 5500 E., welche 
Gerberei, Baumwollweberei und Landwirthſchaft treiben. Die Häuſer haben, wegen der häu- 
figen Erdbeben, meiſtens nur ein hölzernes Sto>werk auf ſteinernem Unterbau. A. iſt der Sib 
eines grieh. Erzbiſchofs, der Verwaltungs- und Zuſftizbehörden und hat ein Kloſter, 15 grieh: 
Kirchen und zwei Häfen, von denen der Porto Drapano der vorzüglichere iſt, Jm Norden der 
Stadt liegt auf einer Landzunge da, wo die Meerenge zwiſchen der Inſel und dem Feſtlande 
nur 3500 F. breit iſt, die im 14. Jahrhundert von den Grafen von Tochis erbaute Feſtung 
Santa-Maura, mit Gräben und Thürmen umgeben und außerdem geſichert durch ihre Lage 
zwiſchen Lagunen. Sie ſteht mit A. durch eine von den Türken erbaute, durch ein Erdbeben zer- 
ſtörte und jeßt als eine Art Brüe zwiſchen beiden Orten benutzte Waſſerleitung in Verbindung. 
Aninzirghen, f. Berbern. 
Amazonas oder Alto-Amazonas, die größte Provinz des Kaiſerthums Braſilien in 
Südamerika, umfaßt das ganze obere Gebiet des Amazonenſtroms bis an die Grenzen von 
Bern, Bolivia, Ecuador, Columbia (Neugranada) und Venezuela und iſt faſt nur von unab- 
hängigen Indianerſtämmen bewohnt, welche in unermeßlihen Llanos und Urwäldern umher- 
ſchweifen, von den Aroaquis, Maouſi, Maypures u. a. Sie iſt 1851 aus dem weſtl., größern 
Theile der alten Provinz Para gebildet worden und zählt auf 28600 Q.-M. (auf einem Ge- 
biete welches ein Fünftel des Kaiferthums einnimmt) nur 43913 E,, alfo auf 2 D.-M. nur 
3 E. Von dem Amazonenſtrom und ſeinen zahlreichen, großen Nebenflüſſen dur<ſtrömt, für 
den Handel günſtig gelegen und mit dem fruchtbarften Boden ansgeftattet, der faſt alle Pro- 
ducte der tropiſchen Tiefebenen Südamerikas in reicher Fülle zu tragen geeignet iſt, wird das 
Land einſt durch die Entfaltung ſeiner Cultur eine mächtige Bedeutung erlangen. Die Haupt- 
ſtadt iſt Manoas, früher Barra do Rio-Negro genannt. Sie liegt unter 3° ſüdl. Br. am 
linken Ufer des Rio-Negro, 2 M. oberhalb ſeiner Mündung in den Amazonenſtrom und zählt 
über 6000 E. Sie hat eine Garniſon, iſt das Depot der Landesproducte, die von hier nah 
Para gehen, und bildet die Hauptſtation der Dampficiffahrt auf dem Amazonenftrom (f. d.). 
Die übrigen Plübe des Landes, Soary oder Afellos, Ega oder Teffe, Fonteba, Tonanting und 
BYE 
  
  
  
  
  
  
   
  
 
	        
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