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im vorigen Jahrhundert eine Zeit lang fehr in Aufnahme (die fogenannte gaftrifche Schule).
Die neuern, phyſiologiſch gebildeten Aerzte bedienen ſich derſelben weit ſeltener, meiſtens nur,
wo wirklich auszuleerende Stoffe im Darmkanal oder ſeinen Anhängen nachweisbar ſind, oder
zur Unterſtützung anderer Curmethoden. Die Wafferärzte erfegen die Abführmittel durch kalte
Klyſtiere, kalte Umſchläge auf den Leib und reichliches Kaltwaſſertrinken. Die Gymnaſtiker
bewirken Stuhlentleerungen durh Knetungen des Bauchs und dur folhe Turnübungen,
welche die Bauchmuskeln ſtärken. In ſehr vielen Fällen reichen einfache diätetiſhe Mittel zur
Stuhlbeförderung aus, z. B. Klyſtiere, Stuhlzäpfchen, der Genuß von ein paar Löffeln guten
Oels, von Butter im Kaffee, warmer oder kalter Kuhmilch, Zu>erwaſſer, Compots, Himbeer-
waſſer, Fruchteis, Limonaden oder Brauſewäſſern; letztere Dinge beſonders bei leerem Magen
zwiſchen dem Frühſtü> und Mittagsbrot, Das Spazierengehen, das Tabadranchen und das
Einhalten einer beſtimmten Sißungsſtunde empfahl ſchon Kant den Stubenſißern. Ueberhaupt
gilt für Laien durchaus die Regel, nur im höchſten Nothfalle zu abführenden Arzneien zu grei-
fen und ſich womöglich mit den angeführten diätetiſchen Mitteln zu helfen, ganz beſonders
aber die Anwendung eines Klyſtiers, und wäre es auh täglich nöthig, nicht zu ſcheuen. Die
abführenden Arzneien helfen höchſt ſelten auf die Dauer, laſſen in den weitaus meiſten Fällen
den Darm in geſhwächtem Zuſtande zurü>, wirken immer ſchwächer, je häufiger ſie angewen-
det werden, und ſind daher nur in der Hand des Arztes ein Heilmittel, in der Hand des Laien
meiſt ein Krankheitsmittel. (Vgl. übrigens Verſtopfung.)
Abgaben. Mit dieſem Worte bezeichnet man im weitern Sinne die Leiſtungen und Bei-
träge zu den allgemeinen Laſten und Ausgaben des Staats, der Provinzen, Kreiſe, Gemeinden
und Corporationen, einſchließlich der kirchlichen. Vorzugsweiſe treten indeß nur Staats- und
Gemeindeabgaben auf. Im engern Sinne find A. diejenigen Steuern, welche von irgendetwas
abgegeben werden, Steuern z. B., welche auf dem Ertrag von Grundſtü>en, Häuſern, Gewer-
ben, auf Erbſchaſten u. |. vo. ruhen. Indeß hat man unter A. auch bald alle directen, bald alle
dauernden Steuern verſtanden. Auch die A. im engern Sinne können ſowol für den Staat als
für Bezirke, Gemeinden und Corporationen erhoben werden. Ueber die Sache ſelbſt ſt. Steuern.
Abgang heißt in der Sprache der Dramaturgie die Entfernung eines Darſtellers aus der
Scene. Da bei Hauptrollen gewöhnlich mit dem A. des Schauſpielers ein beſtimmter Effect
erzielt werden ſoll, jo ift die künſtleriſche, der beabſichtigten Wirkung angemeſſene Ausführung
deſſelben keineswegs leicht, und erfordert vieles Studium. Schröder hatte wol recht, als er
einem jungen Collegen eines Tages ſagte: «Sie können ſi noch niht mit der Hinterſeite dem
Publikum präſentiren; nah den Lampen zu mögt ihr erträglich ſpielen, aber ſowie ihr euh
umdreht und die Beine zum Weggehen hebt, ſeid thr meiſtens die Leute von der Gaſſe draußen
und vergeßt, daß ihr Könige und dergleichen fein müßt.» Man unterſcheidet, je nah den ver-
ſchiedenen Gattungen der Dramen und den Scenenſchlüſſen, tragiſche, heroiſche, fomiſche A.
Da ſi gewöhnlich im A. die Kunſt des Schauſpielers beſonders effectreich zeigen kann, fo
ſucht derſelbe hier auh alle Mittel der Steigerung hervor. Oft beurtheilt der Darſtellende,
‚in fehlerhafter DOftentationsfucht, ein Stück danach, ob es für ihn einen guten, d. h. recht
augenfälligen A. hat. Sehr häufig wird daher gerade bei dem A. übertrieben und das rete
Maß verfehlt. Meiſter beim A. find in Deutſchland Iffland, in Frankreich Talma gewe]en.
Zhre einfache und edel - große Weiſe ſagt aber gewöhnlichen Noutiniers der Bühne nicht zu,
und dieſelben gerathen oft dahin, daß ſie A. effectreich zu machen ſuchen, welche es weder ſein
können noch dürfen, und ſo gerade die entgegengeſetzte Wirkung erzielen. Uebrigens kaun auh
der dramatiſche Dichter das Seine dazu beitragen, durch Vermittelung eines guten A. den
theatraliſchen Effect der Rolle und der Scene bedeutend zu heben. :
Abgar iſt der allgemeine Titel der Herrſcher des osrhoëniſchen Reichs zu Edeſſa, welches
in Meſopotamien zwiſchen den Flüſſen Euphrat und Chaboras und dem Gebirge Taurus
lag, 137 v. Chr. gegründet und 216 n. Chr. unter Caracalla vernichtet wurde. Es werden
928 Könige dieſes Reichs angeführt. Am bekannteſten iſ der 14., mit dem Beinamen Uchomo,
d. i. der Schwarze, ein Zeitgenoſſe des Auguſtus und Tiberius. Beſondere Berühmtheit er-
langte ſein Name durch den angeblichen Briefwechſel deſſelben mit Chriſtus, den zuerſt im
Anfange des 4. Jahrh. Euſebius von Cäſarea und zwar ſo erwähnt, daß er den in den Ar-
civen zu Edeſſa vermeintlich aufgefundenen Originalien vollen Glauben beimißt. Im griech.
Texte und auch in verſchiedenen Ueberſetzungen ſind die zwei Briefe viel verbreitet worden;
ſelbſt ihre Echtheit hat noch in neuerer Zeit Vertheidiger gefunden. Doh auch abgeſehen von
mehrfachen Anſpielungen auf evang. Stellen, ift die Geringfügigkeit und ganze Art des
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