Full text: A bis Arad (Band 1)

    
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er auh Geſteine und gibt ihnen ein dunkles Ausſehen, oder er findet ſih in Druſenräumen 
und auf Spalten ausgefondert. Als Brennmaterial wird A. gleich den Coaks benußt. Häufig 
wendet man, wie bei Reductionen von Eiſen, beim Ziegel- und Kalkbrennen oder zu häuslichen 
Zweden, beide zuſammen an. 
Anthrakonit nennt man die dur Kohle ganz \<warz gefärbten, undurchſichtigen Varie- 
täten dès Kallkſpats (\. d.). 
Anthriseus, Kerbel, eine von Perjoon aufgeſtellte Pflanzengattung aus der Familie der 
Doldengewächſe und der 5. Klaſſe, 2. Ordnung, des Linné’ſchen Syſtems, welche aus zwei- 
jährigen Arten mit drei - bis vierfach fiederſchnittigen Blättern, weißen Blüten und linealen, 
gejchnäbelten, ungerippten Früchtchen beſteht. Eine im ſüdöſtl. Europa heimiſche Art, der 
Suppen- oder Küchenkerbel, au Kerbelkraut und Suppenkraut genannt, A. Cerefolium, 
eine zierliche Pflanze mit geſtreiſtem, dünnem, über ‘dem Knoten behaartem Stengel, hell- 
grünen, eigenthümlich und angenehm ſüßlich - aromatiſch duftenden Blättern und wenigſtrah- 
ligen Dolden, wird allenthalben in Küchengärten ala Suppenkraut und Küchengewürzpflanze 
gebaut und verwildert daſelbſt leicht, ſodaß er als Unkraut auftritt. Man benugt das friſche 
Kraut im Frühling auh mit zur Bereitung der friſchen Kräuterſäfte, welche in dieſer Jahres- 
zeit von Aerzten ihwäcjlichen Perfonen häufig als ftärkendes Mittel verordnet werben, Aus 
den Samen wird ein ätheriſches Del, Kerbelöl, gewonnen. Außer dieſer Culturpflanze ge- 
hören zur Gattung A. mehrere in Deutſchland häufige Unkräuter, nämlich A. silvestris, der 
wilde Kerbel oder Pferdekümmel, eine allenthalben in Grasgärten und auf Wieſen 
wachſende Pflanze mit gefurhten, hohlen, 4—s F. hohen Stengeln, großen, dunkelgrünen 
Blättern, mehrſtrahligen Dolden und glatten Früchten, die zu den verdämmenden und boden- 
ausfaugenden Unfräutern gehört, und der gemeine Kerbel, A. vulgaris, mit ſtacheligen 
Früchten, welcher auf Schutt und wüſten Pläßen wächſt. 
Anthropolatrie (grieh.), Menſchenanbetung, wird denjenigen zugeſchrieben, welche von 
andern nur als Menſchen anerkannte Weſen göttlicher Verehrung würdigen. Der Standpunkt 
der Beurtheilung bei dieſem ſtets tadelnd gebrauchten Namen liegt ſomit außerhalb des Be- 
urtheilten ſelbſt, und iſ daher faſt immer zum Parteiſtandpunkte geworden. So warfen die 
Chriſten den Heiden A. vor, weil deren Mythologie Menſchen in die Reihe der Götter verſetzt 
zu haben ſchien; aber man überſah dabei, daß jene angeblichen Menſchen, von der Zeit der 
heidniſchen Entartung abgeſehen (\. Apotheoſe), eben niht als «Menſchen», ſondern als 
Ausdrnd von göttlichen Vrincipien der Anbetung gewürdigt wurden. Die Chriſten mußten 
es ſich daher gefallen laſſen, umgekehrt von den Heiden als «Anthropolatren » bezeichnet zu 
werden, wegen ihrer göttlichen Verehrung des «Menſchen» Jeſu, obgleich auch dieſer niht als 
«Menſch» angebetet wurde. Die Apollinariſten (\. Apollinaris) im 4. Jahrh. n. Chr., und 
beſonders die Polemianer unter denſelben, ſtimmten inſofern in dieſen Tadel gegen die kath.- 
<riſtl. Kirche ein, als dieſe, threr Anſicht entgegen, neben der allerdings die Verehrung an 
ſich bedingenden göttlichen Natur eine vollkommen menſchliche Natur in Chriſto aufrecht erhielt 
und kein Bedenken trug, den Apollinariſten den Namen Sarkolaträ (Fleiſchanbeter) wegen 
ihrer Spiritualiſirung und Vergötterung des Leibes Chriſti (übrigens ebenſo unberechtigt ) 
zurüzugeben. Es lag in der Sache, daß dem Neftorins (j. d.) und feiner Partei, welche noh 
entſchiedener als die Kirche die menſchliche Natur Chriſti zu behaupten ſuchten, derſelbe Spott- 
name der Anthropolatren beigelegt wurde. Allenthalben aber leuchtet ein, daß der angebliche 
Menſchenanbeter in den von ihm verehrten Weſen eben nicht mehr den Menſchen, ſondern 
etwas Höheres, Göttliches anerkennt, die Benennung ſomit eine für den Anbetenden jelbft ım- 
berechtigte Unterfchiebung enthält. Im gewöhnlichen Leben wird mit dem Worte A. auch die 
charakterloſe Menſchendienerei bezeichnet. 
Anthropolithen heißen foſſile Reſte men <liher Körper, z. B. von Geſtein umſchloſſene 
Knochen, Zähne oder dgl.; nur ſelten ſind ſie wirklich verſteinert. Jn ſolchen Geſteinen, deren 
Bildung noch jetzt fortdauert oder wenigſtens der hiſtor. Zeit angehört, ſind dergleichen ziemlich 
oft gefunden worden, z. B. im Kalktuff zu Robſchüh bei Meißen, im neueſten Meereskalkſtein der 
Snfel Guadeloupe (ein ganzes Skelett im Britiſh Muſeum zu London). Auch die Menfchen- 
vefte, welche zur Bompejt ausgegraben wurden, fönnen hierher gerechnet werden. Dagegen war 
e8 lange zweifelhaft, ob Menjchenrefte auh in ſolchen Ablagerungen vorkommen, welche einer 
frühern geol. Periode angehören, und welche zugleich Reſte von ausgeſtorbeneu Thierſpecies 
enthalten. In nedtefter Zeit ift dieſe Frage bejahend entſchieden worden. Man hat an mehrern 
Orten in Frankreich, Belgien und England, theils in Höhlen, theils in Thalablagerungen, 
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