822 Autigonus Karyſtius Antil, Autike, Autikeu
verloren ging und zu Lande Ptolemäos jeden Einfall unmöglih machte. Bald darauf vertrich
Demetrios den Kaſſander. aus Griechenland. Dieſer aber rief den Lyſimachos um Beiſtand
an, welcher mit einem mächtigen Heere nah Aſien zog, wo auh Seleukos ſih mit ihm ver-
band. Bei Ipſos in Phrygien kam es 301 v. Chr. zur Schlacht, in welcher der 81jährige A.
Reich und Leben verlor. Sein Sohn Demetrios Poliorketes entkam mit 9000 Reitern.
Autigönus Karyſtius (grie<. Antigonos Karyſtios), von Karyſtos in Euböa, ein Zeit-
genoſſe des Ptolemäos Philadelphos, um 270 v. Chr., iſt der Verfaſſer einer aus ähulichen
Werken früherer Zeit zuſammengetragenen Sammlung wunderbarer Erzählungen, herausg.
von Be>mann (Lpz. 1791) und berichtigt von Weſtermann in den «Scriptores rerum mira-
bilium graeci» (Braunfcw. 1839).
Antigua (Antigoa), eine der England gehörenden Kleinen Antillen, unter 17° nördl. Br.
und 44°17' weſtl. L. gelegen, von eiförmiger Geſtalt, 4 M. lang, 21/5 M. breit, mit 5 Q.-M.
Flächeninhalt und 37125 E., worunter 2560 Weiße, 6882 Farbige und 27683 Neger. Den
Süden der Inſel erfüllen die reizenden, bis an den Gipfel bewaldeten Shekerleysberge, deren
höchſte Spitze der Monkshill (niht über 1000 F. hoch) iſt. Das Klima iſt heiß und nur dur
die Oſt- oder Paſſatwinde gemildert; den Mangel an- fließendem Waſſer erfetsen der ſtarke
Thau und die häufigen Regen. A, hat fruchtbaren Boden und ift im ganzen gut angebaut,
erzeugt viel Zucex ſowie auh Baumwolle, Tabac, Ingwer, Südfrüchte, Ananas, mancherlei
tropische Nahrungspflanzen umd zeigt fich auch der Zucht europ. Hausthiere günſtig. Das
Meer bietet reichlich Fiſche und Schildkröten. Der anſehnliche und gewinubringende Handel
wird durch einige gute Häfen, welche jedoch wegen der die Fuſel umgebenden Felsriffe ſchwer
zugänglich ſind, begünſtigt. Die Ausfuhr, deren Hauptartikel Melaſſe, Rum, Zucker, daneben
auch Mehl, Rindvieh und Schweine ſind, beträgt (1861) 254002, die Einfuhr 225792 Pfd. St.,
die öffentliche Einnahme beläuft fih auf 40863, die Ausgabe auf 41607 Pſd. St. Hauptſtapel-
pla der Inſel iſt die Stadt St.-John oder St.-Johnstown an der Nordweſtküſte, mit
vortrefflichem, dur<h mehrere Forts gede>ten Hafen und 16000 E. Sie iſt Sit des Gene=
ralgouverneurs ſämmtlicher engl. Leewardinſeln oder Inſeln über dem Winde. An der Siid-
küſte liegt Engliſh-=Harbour, ein wichtiger Seeplaßz und einer der beſten Häfen Weſtindiens,
mit Schiffswerften und Marinehospital. A. wurde 1493 von Columbus entde>t und wegen
des Mangels an Trinkwaſſer für unbewohnbar gehalten. 1632 befegten e8 einige Engländer,
welche Tabadspflanzungen anlegten, und 1666 erhielt Lord Willoughby die Bewilligung zur
Gründung einer fürmlichen Colonie auf der Iufel, welche troß der damaligen Eroberung und
Verheerung der Franzoſen rafd) emporblühte,
Antik, Antike, Antiken. Dieſe Worte ſtammen vom lat. antiquus ab, d. i. alt. Da man
unter den Alten gewöhnlich die Griechen und Römer zu verſtehen pflegt, ſo nennt man antik das
Griechiſche und Römiſche, beſonders aber die griech. und röm. Kunſt. Inſofern nun die Plaſtik
die hervorſtechendſte Gattung der alten Kunſt iſt, begreift dann ein weiterer Sprachgebrauch
unter dem Namen der Antike ein altes plaſtiſches Bildwerk; eine Sammlung alter Statuen
heißt daher Antikencabinet. Es iſt für die wiſſenſchaftliche Kunftbetradjtung von der höd)-
ſten Wichtigkeit, ſih das Weſen des Antiken namentlih im Gegenſaß zum Romantiſchen
(Mittelalterlihen) und Modernen vollkommen klar zu machen. Was die alte Kunſt ſo durch-
aus einzig, was ſie ſo unerreichbar groß macht : das iſt ihre Friſche und Urſprünglichkeit, Die
Alten, namentlich die Griechen, ſind Naturen im prägnanteſten Sinne des Wortes; darum iſt
ihre Kunſt ſo durchaus zwingend naturwahr, ſo ſchlagend thatſächlih, ſo naiv nothwendig in
allen Formen und Motiven. Kein Zeitalter wird ungeſtraft das Studium der alten Kunſt und
Literatux unterlaſſen können, denn ihre Werke wirken, weil aus der Fülle der Natur heraus-
geſchaffen, ſchlechthin wie ideale Naturwerke, Daher ſpiegeln ſih auch alle Züge des griech.
Geiſtes ſo fryſtallhell in ihnen wieder. Sie ſind niht blos friſcher und naiver als die Werke
der mittefalterlichen und der neuen Kımft: ſie ſind auh idealer, gemeſſener, ſtrenger. Die
Griechen fennen noh nicht die unbedingt freie Selbſtbeſtimmung, die ein Grundzug der mo-
dernen Geſchichte iſt. Nur das Ganze, das Allgemeine gilt: diefem gegenüber ift der Einzelne
\hle<thin reht- und machtlos. In der Religion ſpricht ſich dieſe Macht des Allgemeinen aus
al3 Schiefal, im Leben als Staatsidee, die ohne Bedenken Familie und Privatrecht ſich ab-
ſolut unterordnet. In der Kunſt erſcheint dieſe Macht des Allgemeinen als edle Einfalt und
ſtille Größe, als Idealität, die mit dem ſinnigſten Naturverſtändniß nur die bedeutſam charak-
teriſtiſhen Züge hervorhebt, alles blos Subjective und Zufällige aber als kleinlich und ſtörend
von ſih ausſließt. Deshalb iſt die griech. Kunſt ſo durchaus typiſch, d. h. eine einmal voll-
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