Full text: A bis Arad (Band 1)

   
in Gebiet - 
Subſtanz, 
was das 
gmatiſche 
bedingten 
eriveiter- 
erung der 
in Kant's 
tung, fo- 
ſchiedenen 
ri in ihm 
1 Sitten- 
(5:0) era 
Menſchen 
Melanch- 
nd beſon=- 
utgeliums 
er-ſich bei 
geſpräche 
vr dennoch 
vehauptete 
as Geſetz 
ſtand des 
in ſeinen 
d bewies, 
Beſſerung 
em Tadel 
eſer, hier= 
onfequen- 
nden Wis- 
Uebrigens 
nſo unter 
Reforma- 
ome auf, 
ntbehrlih 
n ſuchten. 
(ichen Be- 
[reih und 
5rundſäßze 
* Hadrian 
g und des 
fien Tode 
er einem 
‚hierfreife, 
Mantinea 
und ihm 
t noch im 
ange ver= 
derlei Ge- 
e Künſtler 
| Münzen 
serfen der 
Sadrian’s, 
-häologen 
-Antinous 
Antiochia 827 
erfennen. Die Entſcheidung iſt darum ſ{wer, weil die Künſtler, welche den A. als Gott bil- 
deten, dazu Götterideale wählten, denen fie die Individualität des A. gaben, wodurch die charak- 
teriſtiſhen Merkmale vermiſcht wurden. In allen Abbildungen, ſagt Win>elmann vom A, 
hat ſein Geſicht etwas Melancholiſches, ſeine Augen ſind immer groß mit einem guten Umriſſe, 
ſein Profil iſt ſanft abwärts gehend, und in ſeinem Munde und Kinn ift etwas ansgedrüdt, 
das wahrhaft ſchön iſt. Vgl. Levezow, «Ueber den A., dargeſtellt in Kunſtdenkmälern des Alter- 
thums» (Berl. 1808) und O. Müller, «Archäologie der Kunſt» (3. Aufl., Bonn 1848). 
Antiochia , die Nefidenz der Seleuciden (\. d.) in Syrien, die berühmteſte der 16 von 
König Seleuceus Nikator (f. d.) zu Ehren ſeines Vaters gegründeten Städte dieſes Namens, 
nah dem 1 M, entfernten Apollotempel zu Daphne auch A. Epidaphnis genannt, lag etwa 
4 M. vom Mittelländiſchen Meere am Fluſſe Drontes in einer überaus fruchtbaren und 
reizenden Landſchaft , die im S. von dem hohen Berge Kaſios (jezt Dſchebl Akrah), im N. 
vom Gebirge Pieria (jezt Dſchebl Muſa) begrenzt war. Bei ihrer Gründung (300 v. Chr.) 
wurde die Stadt mit den Einwohnern der benahbarten Stadt Antigoneia bevölkert. Als Re- 
ſidenz der Seleuciden wuchs A. raſh empor, ſodaß e8 bei der Befignahme durch die Römer 
eigentlich aus vier Städten (Tetrapolis) beſtand, deren jede mit einer eigenen Mauer um- 
geben, dabei zugleich aber auch in die gemeinſamen Befeſtigungen der Geſammtſtadt eingeſchloſ- 
fen war. Ihre eigentliche Glanzperiode erlebte jedoch die Stadt erſt zur röm. Kaiſerzeit als 
Sit der Statthalter von Syrien und Aufenthaltsort vieler vornehmer Römer ſowie als 
Mittelpunkt des weſtaſiat. Handels und einer der Hauptſize ſpätgrieh. Kunſt und Wiſſenſchaft. 
Die Griechen nannten ſie «die ſhöne A.» ; Plinius gab ihr den Namen «Königin des Oſtens». 
Bis zur Verlegung der kaiſerl. Reſidenz nach Konſtantinopel war A. nebſt Nom und Alexandria 
die dritte Metropole des Römiſchen Reichs. Von den Prachtbauten, welche die Stadt erfüllten, 
werden beſonders der königl. Palaſt, der Tempel des Zeus, das Theater, das Amphitheater, 
das Cäſarium, zahlreiche Bäder und öffentliche Spaziergänge, ein Aquäduct mit Auszeichnung 
genannt. 115 n. Chr. durch ein Erdbeben, 155 durch Feuer faſt gänzlich zerſtört, ward ſie 
zuerſt von Trajan, dann von Antoninus Pius wieder aufgebaut. Zu A. bildete fich die erſte 
heidenchriſtl. Gemeinde, und hier wurden die Bekenner Jeſu zuerſt Chriſten genannt. Noch 
ehe die chriftl. Gemeinde zu Kom Geltung erlangte, übte die Gemeinde zu A. Einfluß auf die 
Gemeinden des Orients, über welche die Biſchöfe von A., als deren erſter der heil. Ignatius 
genanut wird, von Anfang an die Oberaufſicht führten. Von 252—380 wurden zu A. 
10 Kirchenverfammlungen gehalten, durd) welche unter anderm feſtgeſtellt ward, daß der Bi- 
{of von A. unter den fünf Patriarchen der Chriſtenheit die vierte Stellung einnehmen folle. 
Außerdem blühte zu A. eine dur verſtändige Schriftforſhung ausgezeichnete theol. Schule 
(\. Antioheniſhe Schule), welcher die orient. Kirche eine Reihe ihrer berühmteſten Lehrer, 
fo z. B. den heil. Chryſoſtomus, zu verdanken hatte. Zur Zeit des Chryſoſtomus, gegen Ende 
des 4. Jahrh. , hatte À. 200000 freie E. In den JZ. 458 und 526 (ſowie auh ſpäter 587) 
verheerten Erdbeben aufs neue die Stadt, und 540 zerſtörte ſie gänzlich der Perſerkönig 
Chosroës. Obgleich ſie Kaiſer Juſtinian wiederherftellte, ſo konnte ſte ſich doh von; legterm 
Schylage nie wieder vollftändig erholen. Seit der Eroberung durch den Khalifen Omar 637 
ſank die weltliche und firchliche Größe von A. unaufhaltſam, und die alte chriſtl. Hauptſtadt 
Syriens ſah ſih von dem rein arab. Aleppo überflügelt. Nachdem die Stadt im 10. Jahrh. 
dur Nikephoros Phokas (963 —69) wiederum dem Byzantiniſchen Reiche einverleibt worden, 
verblieb ſie bei demſelben, bis ſie 1084 abermals den Sarazenen in die Hände fiel. Nach längerer 
Belagerung ward A. 3. Juni 1098 von den Kreuzfahrern genommen. Der Normanne Bohe- 
mund gründete nun das Fürſtenthum Antiochien, das mit der Grafſchaſt Tripolis in 
ſeiner Nachkommenſchaft ununterbrochen forterbte, bis es 1268 unter Bohemund VI. von Sul- 
tan Bibars von Aegypten dem Islam zurückerobert, aber zugleich auh vollends verwüſtet ward. 
Aus der Hand der ägypt. Mameluken ging es durh Sultan Selim I. 1516 endlich an die 
Türken über. — Gegenwärtig gehört das von Arabern und Türken Antakieh genannte A. 
zum türk. Ejalet Aleppo und iſ eine elende Landſtadt, welche enge und ſhmuzige Straßen 
und meiſt Häuſer von nur einem Erdgeſchoß hat, die jedoch theilweiſe mit Giebeln und Ziegel- 
dächern verſehen ſind. Die foloſſalen Ruinen der von den Kreuzfahrern erbauten Feſtung ge- 
währen immer noch einen impoſanten Anbli>. Die Zahl der Einwohner wird ſehr verſchieden 
von 6—7000 bis zu 16 —18000 geſhäßzt. Die Chriſten unter denſelben ſind zum größern 
Theile (unirte) Neſtorianer mit ihrem eigenea Patriarchen. Der orthodoxe Patriarch von A. 
hat jezt ſeinen Sig zu Damaskus. Die Induſtrie des Orts liefert Seidenwaaren, Saffian 
   
   
     
     
   
   
    
   
   
   
   
     
  
  
   
    
    
   
  
   
   
     
   
  
  
    
   
   
  
    
    
    
     
   
    
   
   
  
   
    
  
   
   
   
   
  
  
   
   
   
   
    
   
  
   
    
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.