Full text: A bis Arad (Band 1)

     
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Königin Margarethe ließ dieſes Schloß niederreißen und 1411 da8 jeßige Amtshaus oder 
ſog. Schloß Brundlund, das jedoch nicht vollendet wurde, vor der Stadt aufführen. 1247 
wurde À. von König Erich IV. Pflugpfennig im Kriege mit deſſen Bruder Abel verbrannt. 
Von Herzog Waldemar IV. erhielt der Drt 1284 Stadtredjte, weldhe 1514 und 1533 be- 
ſtätigt wurden. 1644 fchlugen hier die Dänen den jehwed. General Douglas. Während des 
Kriegs von 1848 hatte A. viel zu leiden. Bei A. fiel am 30. März 1848 der erſte feindliche 
Schuß, und in der Naht vom 27. bis 28. April wurden hier die Preußen als Befreier em- 
pfangen. Nad) Wrangel’8 Nüdzuge wurde die Stadt wieder von den Dänen befegt, die aber 
Graf von Walderſee vertrieb. Nach dem Siege von Hoptrup lag zu A. das v. d. Tann'ſche 
Freicorps mehrere Wochen, um, ſtark verbarrikadirt, den Angriff der Dänen abzuwarten. Am 
Tage von Edernförde (5. April 1849) wurde die Stadt mehrere Stunden lang von dän. 
Kriegsſchiffen beſchoſſen. Nach der Beſtimmung der Demarcationslinie, von welcher A. nörd- 
lich lag, war es von Ende Aug. 1849 bis Mitte Juli 1850 von Shweden und Norwegern 
befegt und leiſtete allen Zwangsmaßregeln beharrlichen Widerftand. Der aufgedrungene 
Magiſtrat wurde nicht anerkannt. Pfändungen und Executionen aller Art wurden vorgenom- 
men, welche das Obergericht für rehtswidrig erklärte. Die von der Statthalterfchaft ausge- 
ſchriebene Wahl eines Landtagsabgeordneten ward in Tondern, jenſeit der Demarcationslinie, 
5 M. von A,, vollzogen. Unter den drücenden Verhältniſſen wanderten im Laufe der Wirren 
über 50 Familien aus. In dem Kriege von 1864 wurde A. 9. Febr. von preuß. Truppen 
beſetzt. — Das Amt A., deſſen Amtmann zugleih auh Vorgeſetzter der Aemter Sonderburg 
und Norburg iſt, umfaßt 14 Q.-M. mit einer Bevölkerung von 22615 E. (ohne die Stadt A.) 
und begreift die drei Harden Süder-Kangftrup, Ries und Lundtofſt (nebſt dem Birk Warnitz), 
die um den Fjord von A. im Halbkreis herumliegen. In der letztgenannten Harde liegt der 
Fle>en Gravenſtein, däniſh Graaſteen, an einer nördl. Bucht des Golfs von Flensburg, 
mit 450 E., deren Hauptnahrungsquellen Fiſcherei und Schiſfahrt ſind. Dabei in höchſt an- 
muthiger Gegend liegt das Schloß Gravenftein, welches früher den Herren von Ahlefeldt ge- 
hörte und fich nebft dem bedeutenden Zubehör an Gütern ſeit 1725 im Beſit des Herzogs von 
Auguftenburg befand, bis e8 1852 zum Kroneigenthum gejchlagen ward. 
Apepſie nennt man das gänzliche Unvermögen, das Genoſſene zu verdauen, alſo die gänz- 
liche Verdauungsloſigkeit. (S. Verdauung.) 
Apfel, Apfelbaum. Der Apfelbaum, eine Art der Gattung Pyrus (\. d.), von Linné 
P. Malus genannt, welche wild, verwildert und angebaut vorkommt, unterſcheidet ſich von an- 
dern Arten der genannten Gattung durch eine ſih tafſelförmig abſtoßende Borke, durch die 
große, weitäſtige, rundliche oder ganz unregelmäßige Krone, durch die breit-eiförmigen, drüſig- 
gekerbten, unterſeits wolligen Blätter, die großen, zu drei bis ſehs in doldenartige Büſchel 
geſtellten, wohlriehenden Blüten, deren Blumenblätter auswendig oft roſa- oder purpurroth, 
ſelten ganz und gar blaßroſa gefärbt find, und die oben eingedrüdte und am Grunde genabelte 
Frucht, deren Kernhaus aus fünf, von dünnen, weichen, pergamentartigen Wandungen um- 
gebenen, geräumigen Fächern beſteht, von denen ein jedes zwei lofe nebeneinanderliegende und 
deshalb beim Schütteln in dem Fache klappernde Samen (Kerne) enthält. Der in Laub- 
waldungen von Mittel- und Südeuropa wachſende wilde oder ſog. Holzapfelbaum (von 
De Candolle für eine eigene Art gehalten und unter dem Namen P. acerba, ſauerfrüchtiger 
Apfelbaum, beſchrieben) tritt häufiger ftraudy- als baumartig auf, wird jedoch) zu einem an- 
ichnlichen Baum bis zu 50 F. Höhe und unterſcheidet ſih von dem cultivirten oder zahmen 
Apfelbaum durch glänzendglatte, häufig in Dornen endigende kahle Zweige, Knospen, Blätter 
und Kelchzipfel und kleine, kugelige, gelbliche, zuſammenziehend ſauer ſ<hme>ende, kaum genieß- 
bare Früchte mit weißem Fleiſche, ift aber jedenfalls als die Stammpflanze der meiſten culti- 
virten Apfelſorten zu betrachten. Uebrigens dürſte dieſer Baum, trotz ſeiner weiten Verbreitung 
in den europ. Wäldern, in Europa ſelbſt doh niht heimiſch ſein, ſondern, gleichwie die meiſten 
Obſtſorten, aus dem weſtl. Aſien ſtammen. Außer dieſem Wildling kommen oft genng in den 
Umgebungen von Dörfern, in He>en und an Waldrändern verwilderte Apfelbäume vor, welche 
ſich von dem zahmen Apfelbaum blos durch eine holzreiche Krone, Heinere Blätter, Blüten und 
Früchte, letztere von meiſt hartem, ſauerm, ſchlechtem, doh genießbarem Fleiſch, unterſcheiden, 
indem ſie ſonſt mit den cultivirten Apfelbäumen, namentlich bezüglih des wollfilzigen Ueber- 
zugs der jungen Zweige, der Knospen, Blätter und Kelche, übereinſtimmen, Ferner unterſcheiden 
die Pomologen noh zwei halbwilde Sorten oder Arten von Apfelbäumen, welche vielfach zur Ver- 
edlung benutt werden, nämlich den He>=, Zaun- oder Splittapfel (P. Malus sentescens), 
    
   
   
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
   
  
   
   
   
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
   
  
   
   
  
   
   
  
   
  
   
  
  
   
  
   
   
   
   
  
   
  
  
  
  
   
   
     
	        
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