Full text: A bis E (1. Band)

  
114 Aſien 
Menſchheit, welches Europa vier Mal an Größe übertrifft, in einem Flächenraume 
von 768,000 IM. vom 43° bis zum 207° D.2. und vom 10° ©. 3, bis zum 
78° N. B, ſich erſtre>t, liegt zum größten Theil in dem gemäßigten, nut ein Eleis 
ner Strich deſſelben in dem heißen, und der kleinſte in dem kalten Erdgürtel, Da 
Gebirge und Ströme die untrüglicyften Syfteme der Erdeintheilung bilden, die 
Beſchaffenheit des Bodens und des Klimas beſtimmen, die Sitten und Lebensart 
der Einwohner modeln, und eben dadurch mittelbar auch die Weltſteilung der Völ: 
£er in der großen Staatengeſchichte begründen, ſo iſt die phyſiſche Anordnung der 
ſicherſte Leitſtern in der Kenntniß jedes Landes. Aſien kann demzufolge der Breite 
nah in Nord-, Mittel- und Südaſien, der Länge nach aber in Vor- 
der- und Hinteraſien eingetheilt werden. Nordaſien umfaßt Sibirien nebſt den 
Königreichen Kaſan und Aſtrachan, ſowie die Eilande im Polar- und Nordauftrals 
Dzeanz Mittelafien die Kaukaſusländer, beide Dſchagatai, die ſineſiſche Mongo- 
lei und Mantſchurei mit Tibet und Kaſchemir ; Südaſien die Halbinſeln“ diesſeit 
und jenſeit des Ganges mit den Sundainſeln, den Eilanden des öſtlichen Meeres, 
den Molukken und Philippinen ; Vorderaſien die Länder am ſchwarzen und mit: 
telländiſchen Meere, Turkeſtan, Syrien, Perſien, Arabien u. |. w. z Hinteraſien oder 
Oſtaſien China mit der Halbinſel Korea, Japan und den benachbarten Inſeln, die Eis 
lande Hainan und Formoſa. Der Ganges mit feiner Mündung in den bengaliſchen 
Meerbuſen gibt leztere Scheidungslinie an. Das Herz des, in einem einzigen Gan- 
zen zuſammenhängenden Hochlandes, welches ſich vom 30 — 50° erſtre>t, und die 
Länder zwiſchen den Gebirgszügen des Kaukaſus und Taurus, des JImaus und 
Altai bis zum öſtlichen Weltmeere, und von Chinas und Koreas Küſten bis zur 
Tunguſen-Meerenge umfaßt, iſt Hoch- oder Mittelaſien, und im Allge: 
meinen nur ein einziges zuſammenhängendes Hochland der Erde. Bei ſeiner größ: 
ten Erhébung gegen O. hin fällt es plôglich ſchroff, na>t Und furchtbar ſteil in die 
Ticfen des chineſiſchen Meeres. Gegen W. ſenken fich die Hochthäler in mehren 
Terraſſen herab und verflachen ſich im .NW. ohne beſonders ſteile Abfälle in 
weite Steppen. Durch die Lage und Grenze Mittelaſiens beſtimmen ſich die beiden 
andern Theile Nord- und Südaſiens von ſelbſt, Jenes enthält die Länder nord- 
wárts vom Altaigebirge, dieſes alles Land vom 30° N. B, nach S. herab, welches 
fich über die ſüdliche Senkung des Hochlandes vom Taurus und Paropamiſus zwi- 
{chen dem Euphrat und Tigris, dem. Indus und Ganges nach der See hin ver 
  
  
breitet. Von den Höhen Mittelaſiens bahnen ſich die größten Strôme der Erde über | 
zahlloſe Felsbänke durch Schluchten und Stromengen ihren Lauf zu dem fruchtbas 
ren Flachlande, und von da nach allen Winden in die Meere hinab, während 
andere Erdtheile, wie Afrika und Amerika, in ihrer Mitte zum größten Theile nur | 
auf Binnenwaſſer beſchränkt ſind. Dieſer ungeheure Gebirgsſto>, deſſen | 
Mittelpunkt der Bogdo-Oola (d. i. die majeſtätiſche Höhe des Altai) bildet, ver 
zweigt ſich in den Taurus, Lukan, Ararat oder Macis, Kaukaſus (in Armenien), 
in deren Nähe die Flüùſſe Euphrat und Tigris, die alte Grenze der rômiſchen 
Triumphe, ihre Waſſer ſammeln, dem Belur-Tag (d. h. Nebelgebirge), welches 
ſich vom 90— 93° O. L. durch die große Bucharèi (Sogdiana der Alten) hinzieht; 
in die Gebirge des nördlichen Vorderindiens, nämlich dem Himálaya (d. h. im 
Sanskrit Wohnung des Schnees) oder ſoweit dieſes das Land der Tataren berührt, | 
dem Mus-Tag (Jmaus), dem ſajaniſchen-, Hinkan- und Jablonajagebirge z dem | 
großen Altai, der im NO. an das Königsgebirge Kangai (Dſchingiskhan's und | 
der Mantſchu heiliges, vom chineſiſchen Kaiſer Kien-Long beſungenes Stamme | 
land) ftößt, deſſen äußerſte Zweige ſich bis Korea und Japan fortziehen, Nach 
dem Eolofjalen Dfawala=Giri, dem Könige der Berge (nad) Webb 26,872 | 
Suß, nach Blade “aber ſogar 28,015 engliſche Fuß hoch) und ſeinen von Cedete 
fichten und Tannen überſchatteten Thälern in der Himalayakette pilgern ſeit Jaht: 
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