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mie frangaise wurde, erhielt dieſe Neuerung von Jouy, dem damaligen Director
der Akademie, in der Aufnahmerede eine ſtarke Zurechtweiſung. B. hielt bei der-
ſelben Gelegenheit eine Lobrede auf ſeinen Vorgänger Deſèze, den Anwalt König
Ludwigs XVI, vor dem Nationalconvente, und entwarf ein ſehr gehäſſiges Gemälde
von der Revolution, welches man ihm in Paris übel nahm. Er arbeitet an einer
Geſchichte des pariſer Parlaments. _ (25)
Barbacena (Marquis von), braſiliſcher Diplomat, eine Zeitlang Don
Pedros Bevollmächtigter im Namen der Königin Donna Maria von Portugal.
Er hieß früher Filisberto Caldeira Brant, und wurde vom Kaiſer Pedro, zu deſſen
Vertrauten in Rio Janeiro er mit gehörte, zum Marquis von Barbacena ernannt.
Wie öffentliche Blätter behaupten, ſoll F. C. Brant, ein geborener Portugieſe, nah
mancherlei Abenteuern in feinen frühern Lebensverhältniſſen, ſchon unter der Re-
gierung Johanns VI. ſein Glü>k im Staatsdienſte gemacht haben. Er kam da-
durch in den Beſiß eines ſehr großen Vermögens. Den Braſiliern war er ſchon
als Portugieſe verhaßt; no< mehr wurde er es in Folge des Vertrauens, wel-
ches ihm Don Pedro bewies. Man glaubt, daß er den Kaiſer in ſeiner Vorliebe für
Portugal beſtärkt und in den Entwürfen ſeiner portugieſiſch-europäiſchen Politik
geleitet, dadurch aber mittelbar zu der Kataſtrophe des Kaiſers im J. 1831 beige-
tragen habe. Don Pedro überhäufte ihn mit Titeln und Ehrenbezeigungen. Er
mourde Oberbefehlshaber der Südarmee; ex leitete alle bedeutende Verträge Bra-
filiens mit dem Austande; er übernahm das Gefchäft der Anleihen; 1824 ging
der General Brant als braſiliſcher Commiſſarius nah London, um daſelbſt
den gütlichen Vergleich zwiſchen Braſilien und Portugal einzuleiten; im fol
genden Jahre ward er zum ordentlichen Botſchafter in Liſſabon ernannt. Am
Jahrestage der Geburt und der Thronbeſteigung des Kaiſers (12. Oct. 1825)
ward er zum Vicomte von Barbacena (in Minas Geraes) erhoben und 1827
mit dem Theilungsgeſchäfte des Nachlaſſes des Königs Johann für feinen Kai:
ſer beauftragt, ſowie mit Allem, was die Jutereſſen der Königin Maria da Gloria
betraf. Er begleitete dieſe junge Fürſtin nah Europa und führte ſie nah England
1828, 10 er für fie mit dem Herzoge von Wellington unterhandelte. Hierauf er-
hielt ex das Großkreuz des brafjlifchen Ordens und ging im Auftrage des Kaiſers
nach München, wo er die Vermählung deſſelben mit der jungen Prinzeſſin Amalia
von Leuchtenberg einleitete und zu Stande brachte (2. Aug. 15829). Nach feiner
Zurü>funft nah Braſilien (16. Oct. 1829) benugte der feine und. gewwandte
Hofmann das Entzüden des Kaifers Über feine glückliche Verbindung, um ſich in
der Gunſt deſſelben immer mehr zu befeſtigen. Wenn es wahr iſ, was ein franz
zöſiſcher Schriftſteller, Auguſt de St.-Hilaire, verſichert, ſo wurde ihm das Finanz=
miniflerium und der Vorfig im Minifterrathe angeboten; er nahm aber diefe hohe
Stelle erſt dann an, als man zum Zeichen der kaiſerlichen Zufriedenheit alle von ihm
vorgelegte Rechnungen ohne weitere Unterſuchung beſtätigt hatte. Hierauf ſoll er, um!
allein das Vertrauen des Monarchen zu befigen, die einflußreichften Günfttinge deſ:
felben, den geheimen Gabinetsfecretait, Francisco Gomes, und den Unterintendanten
des faiſerlihen Vermögens, da Rocha Pinto, durch Klagen, die gegen ſie erhoben wur-
den, verdächtigt und dadurch den Kaiſer bewogen haben, ſeine beiden Vertrauten nach
Europa zu ſchien. Gomes ſandte aber von London aus ſo viele daſelbſt geſam:
melte Beweiſe von der tadelnswerthen Verwaltung des Marquis an den Kaiſer,
daß dieſer voll Unwillen dem Miniſter die heftigſten Vorwürfe machte und ihn ab-
feste (1830). Allein der Marquis hatte ſich eine ſtarke Partei zu verſchaffen ge-
wußt, die vorzüglich in den Kammern für ihn thätig war. Er gab jegt eine Flug:
ſchrift heraus, worin er mit großer Gewandtheit den eigentlichen Fragepunkt um-
ging, und ſelbſt den Ankläger machte. Jndem er ſich ſo gewiſſermaßen an die Spike
der Unzufriedenen ſtellte, wußte er jene Streitigkeit wie eine Nationalſache zu bes
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