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handeln, Er gründete nun und verbreitete Zeitſchriften im Sinne der Oppoſition,
wodurch er den revolutionnairen Geiſt erregte, der endlich die Abdankung des Kaiz
ſers nach ſich zog. Seitdem ſcheint auch er aus dem öffentlichen Leben ates
zu ſein.
Bärenſprung (Friedrich Wilhelm von), Oberbürgermeiſter der Re-
ſidenzſtadt Berlin, geb. den 20. Aug. 1779 zu Berlin, wo ſein Vater in dem da-
mäligen Generaldirectorium Chef des Forſtdepartements war. Nachdem er feine
Schulbildung in Berlin vollendet, ftudirte er von 1800 —3 in Erlangen und Göts
fingen die Rechte und Kameralwiſſenſchaften. Nach Berlin zurü>gekehrt, trat er
zuerſt bei der furmärkiſchen Kammer als Referendar im Juſtizdepartement und bei
der Bergwerks- und Hüttenadminiſtration ein, und wurde bei diefer Behörde 1805
zum Aſſeſſor ernannt. Bei der Befegung des Landes und der Hauptftadt durch
franzöſiſche Truppen erhielt B. den ſchwierigen Auftrag, mit mehren franzöſiſchen
Behörden über die Verpflegung der Truppen zu verhandeln. Er verwaltete einige
Mat landräthliche Gefchäfte, mußte 1807 die Direction des Magiſtrats zu Pots-
dam übernehmen, und zwar in der ſehr bedrängten Zeit, als die Stadt zu einem
Waffen: und Depotplag der franzöfifchen Armee gemacht worden war. B, er
warb ſich hierbei das Vertrauen der Bürgerſchaft in ſo hohem Grade, daß er von
derſelben bei Einführung der Städteordnung 1809 zum Oberbürgermeiſter gewählt
wurde. Dieſe Stelle lehnte er jedoch ab, da andere Verhältniſſe ihn in Anſpruch
nahmen und er in demſelben Jahre zum Rath bei der kurmärkiſchen Regierung,
auch bald darauf von der Ritterſchaft dreier Kreiſe zum Deputirten bei der Verwal-
tung des dur den Krieg entſtandenen Schuldenweſens gewählt, und zum könig-
lichen Commiſſarius bei der Reviſion der Kriegskoſtenrehnung der Provinz beſtellt
wurde. Bei dieſem Geſchäfte war es, wo B. durch ſeine Geradheit und Offenheit
in einen heftigen Streit mit einem der Räthe von dem Bureau des Staatskanzlers
von Hardenberg verwi>elt wurde, wobei es bis zu perſönlicher Beleidigung und
Herausfoderung kam. Da es B.'s Gegner nicht gelungen war, denſelben offen
aus dem Felde zu ſchlagen, ſo wurden bald darauf heimliche wirkſamerè Verſuche
gemacht. Als 1813 der Aufruf des Königs an ſein Volk die preußiſche Jugend zu
den Waffen rief, ſtand B. als Militair-Departementsrath mit an der Spiße der
Kriegsrhflungen der Provinz, trat auch darauf beim Ausbruch des Kriegs gegen
Frankreich als Mitglied des Militairgouvernements ein, das für Berlin und die
Kurmark gebildet ward. Ungern fahen ihn die von ihm früher gekränkten Feinde
in einer Stelle von ſo umfaſſender Wirkſamkeit, da ſie überdies fürchten mußten,
früher oder ſpäter wieder mit ihm zuſammenzutreffen. Als das geeignetſte Mittel,
ihn von Berlin zu entfernen, fah man es an, ihn SO Meilen weit nad) Gumbinnen
in Oftpreußen als Negierungsrath zu verfegen. DB. aber, feinen Gegnern nicht
nur an Muth, ſondern auch an Klugheit überlegen, erwirkte ſich ſogleich einen Urlaub
von der Regierung zu Gumbinnen, um als Freiwilliger den Krieg mitzumachen,
Sobald er ſich aber als ſolcher bei dem Militairgouvernement in Berlin meldete,
wurde er, wie er vorausſehen konnte, ſogleich commandirt, ſeine frühern Geſchäfts
bei dieſem Gouvernement wieder zu Úbernehmen. Zu nicht geringem Ärger feiner
Feinde erſchien nun von ihm in den Zeitungen die Anzeige, daß er nicht nach Gum-
binnen abgehe, ſondern in feinen frühern Verhältniſſen in Berlin blèibe. Dem Kö-
nige, der den Zuſammenhang der Sache nicht kannte, mußte dies Benehmen um
fo mehr als eine abfichtliche Widerfeglichkeit erſcheinen, als der Staatskanzler ſelbſt
auf eine ernſtliche Beſtrafung antrug. So wurde eines Morgens dem Regierungs-
und Öouvernementsrath von B. duch den Commandanten von Berlin, der mit
mehren Öensdarmen vor dem Bette deſſelben erſchien, eine Cabinetsordre vorgelegt,
nach welcher er ſofort auf unbeſtimmte Zeit nach der Feſtung Pillau, am äußerſten
Ende des Reichs, abgeführt werden ſollte, was auch ohne Geſtattung einer Friſt voll-