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debats” in Napoleons Sinne fottgeſeßt wurde, Nach der zweiten Rü>keht
Ludwigs XVIII. übernahm der Altere wieder die Leitung ſeiner Zeitung, indeß der
Jüngere zu den Staatsgeſchäften berufen wurde. Die Regierung wollte ihn in
die Deputirtenkammer bringen, Und trug ihm dahet den Vorſib eines der Wahl:
collegien der Stadt Paris auf, das ihn auh zum Deputirten ernannte. Seitdem
ward Bertin de Vaux mehrmals zum Volksrepräſentanten in jener Kammer er-
nannt. Er ſtimmte lange mit dem Miniſterium, wie denn auch das „Journal des
débats“ über zehn Jahre lang ein miniſterielles Blatt blieb und ſich den Frei
finnigen heftig widerſebte, wiewol nicht mit dem blinden Eifer der ulttatoyalifti-
ſchen Blätter. Beſonders blieben die heiden B. miniſteriell, ſo lange als ihr Freund
und ehemaliger Mitarbeiter Chateaubriand mit dem Miniſterium Villèle zu:
fammenhielt. Als ſich dieſer aber mit ſeinen Collegen Überwarf und von ihnen der
Eöniglichen Gunft beraubt wurde, ſprachen fie heftig wider Chateaubriand's ey:
ner im Miniſterium, behielten aber immer eine hohe Achtung vor der königlichen
Würde und der Geiſtlichkeit. Kurz nah der Zurúkunft Ludwigs XVUI. war
Bertin de Vaux Generalſecretair des Polizeiminiſteriums. Als endlich ein anderes
Syſtem aufkam, das aber nur auf kurze Zeit beſtand, wurde Bertin de Vaux in den
Staatsrath berufen; unter Villèle’s Miniſterium wurde er aber wieder außer Th:
tigkeit gefegt, und ſtimmte mehrmals mit der Oppoſition wider unfreiſinnige Maß-
regeln der Miniſter. Während Polignac am Ruder war, verhielt er ſich ruhig und ec
hatte auch keinen Antheil an der Juliusrevolution. Sobald die Ordonnanzen
Karls X. erfchienen waren, fegten die Inhaber der freiſinnigen Tagesblätter eine
Proteſtation gegen die verordnete Cenſur auf und weigerten ſich, derſelben Folge
zu leiſten. Die beiden B. unterſchrieben dieſe Proteſtation nicht und waren ent:
ſchlöſſen, wie es ſcheint, ſich den von Karl X. ergriffenen ungeſeßlichen Maßregeln zu
unterwerfen, als die ausgebrochene Revolution fie von diefer Nothwendigkeit befreite,
Ihre Zeitung nahm nun Partei für den Herzog von Orleans, und als dieſer zum
König erwählt worden war, gehörte ſie zu ſeinen eifrigen Verfechtern und war eins
deè miniſteriellen Organe. Bertin de Vaux wurde zum franzöſiſchen Geſandten
beim Könige der Niederlande ernannt, blieb aber nicht lange im Haag und kam
wieder nad) Paris zuru>. Kurz nach der Revolution war er auch wieder in den
Staatsrath aufgenommen worden. | Bertin der Ältere iſt Verfaſſer einiger we:
uig verbreiteten belletriſtiſchen Schriften. Seine Tochter hat 1830 eine ita-
lieniſche Oper in Muſik gefege und zu Paris aufführen laſſen, jedoch ohne gro-
ßen Beifall. : (25)
Beskow (Bernhard von), Oberdirector der königlichen Theater zu Sto-
holm, wo er am 19. April 1796 geboren wurde. Als er ſeine Studien in Upſala
vollendet hakte, erhielt er eine Anſtellung in der königlichen Kanzlei, und von der
Natur ſo ſehr als vom Glucke begünſtigt, erwarb er die Gunſt des Kronprinzen
Osfar, der ihn zu ſeinem Privatſecretair ernannte und in den Kreis ſeines nähern
Umgangs zog, wo Literatur, Kunſt und beſonders Muſik der Gegenſtand der
täglichen Unterhaltung ſind. Er kam ſchnell über die untern Dienſtſtufen in der
Kanzlei, und wurde bald Kammerherr, Mitglied der ſchwediſchen Akademie, Ritter
des Polarſterns und endlich 1830 Director der, durch die Ungeſchi>lichkeit ſei:
nes Vorgängers tief geſunkenen Theater. Die Erwartungen, welche dieſe Er-
nennung erwe>te, hat er volllommen gerechtfertigt, und ſchon nach einem Jahre
war es ihm gelungen, das Theater aus dem Verfalle zu erheben. Vor dieſer An-
ſtellung, und zwar in den Jahren 1819, 1820, 1821 und 1827, machte er Rei-
fen in das Ausland, wo er mehre der bedeutendſten Männer, z. B. Göthe, Tie,
Schlegel, Sismondi, Thomas Moore, Delavigne, Victor Hugo, Öhlenſchläger,
Bonſtetten, kennen lernte. Sein Talent für die Tonkunſt verſchaffte ihm einen
freundlichen Empfang bei den berühmteſten Künſtlern. Schon als achtzehnjähri-
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