354 Burnouf __ Búſching
blieben war, erbrah mit B.'s Hülfe den bereits verſchloſſenen Sarg, fie füll:
ten ihn mit Gerberrinde und verkauften die Leiche an Knox, deſſen Famulus
dafur 7 Pfund Sterling und 10 Schilling auszahlte. Beide theilten fich in den
Preis. Der erſte Mord ward bald nachher an einer fremden Frau begangen,
welche bet Hare, der mehre Gaſtbetten in ſeiner Wohnung hielt, ein Nachtlager
erhalten hatte. Als ſie im Rauſche lag, {lug Hare vor, ſie zu erſti>èn, um ihren
Leichnam zu verkaufen. Die Ermordete warb alsbald zu Knor gebracht, der fich
über die friſche Leiche freute, aber ohne weitere Erkundigungen einzuziehen. Auf
ähnliche Weiſe wurden die übrigen ermordet; in den meiſten Fällen wurde mit
Beraufhung der unglüdlihen Opfer der Anfang gemacht, worauf Hare, in-
dem er ihnen Mund und Safe zubieit, fie erſti>te, während B. ihnen Arme
und Beine feſthielt. Die Ermordeten wurden in Kiften gelegt, wo fie fteif und
kalt genug wurden, che man dieſelben öffnete, Der Arzt und ſeine Gehitlfen du:
perten nie Argwohn, fo verdächtig auch oft die Umjtande waren, und begnügten
ſich mit der Angabe der Verkäufer, daß fie die Leichen von Angehörigen der Wer:
frorbenen erhalten hätten. (©. die Gerichtsverhandlungen in „The annual re-
gister for 1828.) Die eigenthüämliche, in B.’8 Ausfagen befchriebene Ermor-
dungsart hat zu dem Ausdru> Burken Anlaß gegeben.
Burnouf (Eugène), Orientaliſt zu Paris und Secretair der dortigen
aſiatiſchen Geſellſchaft. Er beſchäftigt ſich vorzüglich mit dem Studium ber indi:
fhen Sprachen und des Altperfifchen, und hat fich darin als einen gründlichen und
umſichtigen Gelehrten bewährt. Zuerſt machte er ſich bekannt durch eine Schrift,
welche er mit dem jetzigen Profeſſor Laſſen zu Bonn gemeinſchaftlih herausgab :
„Kssai sur le Pali, ou langue sacrée de la presqu’ile au-delà du Gange” (Parig
1828), worin er die bis dahin noch faft ganz unbekannt geweſene Palifprache,
einen Zweig des Sanskrit, ſchildert, in welchem die heiligen Bücher der Buddhiſten
auf Ceylon und- im birmaniſchen Reiche abgefaßt ſind. Jn dem „Journal
asiatique” lieferte B. manche intereffante Auffäge und Necenfionen, 3. B. úber
das tamulifche Alphabet (April 1828); über einige geographiſche Benennun-
gen im tamulifchen Gebiete (Detober 18283); Über die ſiameſiſhe Sprache
(September 1829), und Auszüge aus mehren Puranas. Sein wichtigftes Unter:
iehmen ift die Herausgabe des „Wendidad-Sade”, eines Haupttheiles des „Send-
Awesta”, in der Zendfprache: „„Vendidad-Sade, l’un des livres de Zoroastre,
publié d’après le manuscrit zend de la bibliothèque du roi, avec un commen-
taire, une traduction nouvelle et un mémoire sur la langue zende considérée
dans ses rapports avec le sanskrit et les 'anciens idiomes de l’Europe.“ Es
find acht Lieferungen des Zendterts (Fol.) lithographirt bis Mai 1832 erſchienen.
Die Überfegung und der Commentar werden nachfolgen. Eine treffliche Probe des
léßten hat BB. im „Journal asiatique“ (Mai 1829) gegeben. Mittlerweile hat auch
Bopp fchon in den „Sahrbüchern für wiffenfchaftliche Kritit” manche wichtige Bes
merkungen über die Zendſprache vorgetragen, da der von B. gelieferte Zendtext uns
das Studium dieſer Sprache jezt möglich macht. Die nahe Verwandtſchaft des
Zend mit dem Sansfkrit , zugleich aber auch die Selbſtändigkeit des Zend treten
jegt immer deutlicher hervor. DB. ward 1832 zum Mitgliede der Académie des
inscriptions gewählt. | (36)
Büſching (Johann Guſtav), geb. zu Berlin den 19. Sept. 1783, ein
Sohn des rühmlichft bekannten Geographen. Er legte den erſten Grund zu feiner
gelehrten Bildung in feiner Baterftadt, mo er auch nad) Beendigung feiner afa=
demiſchen Laufbahn (1806) als Regierungsreferendar angeſtellt ward. Seinem
tegen Geifte mochten jedoch die Geſchäfte ſeines Berufs keineswegs zuſa-
gen; die Vorwelt war es, die ihn mächtig anzog, ihm allerdings auch mehr
Befriedigung verhieß, und ihr widmete er demnach ſeine ganze Liebe und ſpäter
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