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auszuführen, Fam 1821 wieder nah Schweden und ging im folgenden Fahre noch
einmal nach Rom, wo er bis 1829 ſich Aufhielt. Seitdem lebt er in Stocdholm
und befchäftigt ſich jezt mit einer Altardecoration für die Domkirche zu Linköping,
die aus vier 11 Fuß hohen Statuen beſteht, den Heiland und den Glauben, die
Hoffnung und die Liebe darſtellend, von welchen bereits zwei in Gyps ausgeführt“
ſind. Nach der Vollendung dieſes Werkes will der Künſtler nah Ftalien zurük-
kehren, um neue Aufträge für den König auszuführen. B. iſt einer der fruchtbar-
ſten Bildhauer unſerer Zeit. Im den legten 20 Fahren hat er drei koloſſale Mar-
morbildwerke von 12 Fuß Höhe, zwei von 9 Fuß Höhe, 11 Gruppen und 30 Sta:
tuen in Lebensgrôße vollendet , mehre von kleinerm Maße, Büſten und Bagsreliefs
nicht gerehnet. Unter ſeinen Leiſtungen find die ausgezeichnetſten: Karl XI. in
Koloſſalgröße und in dem ihm eignen Coſtum trefflich ausgeführt ; Linné im Mor-
genkleide, nachdenkend in einem Buche leſend, ein auf Koſten der Studenten zu Up-
ſala ausgeführtes Werk, das im Hörſale des dortigen botaniſchen Gartens ſteht;
Juno, den Hercules ſäugend, ein trefflihes Werk, das B. drei Mal wiederholte,
und von welchem ein Exemplar das königliche Luſtſchloß Roſersberg ziert; Venus
und Amor; die Harmonie mit Hymen und Amor, im Befiß des Freiheren Ridder-
ſtolpe zu Stockholm; zwei badende Jungfrauen, beide verſchieden, die eine im Be:
ſige des Lords Normanton in England, die andere in der Sammlung des Grafen
Brahe in Stodholm; die Victoria im Befig des Königs von Schweden. B. ar-
beitet mit großer Leichtigkeit, aber mit ebenſo großem Fleiße. Fn der Darſtellung
finnlicher Fülle, üppiger Grazie und kräftiger Lebensfriſche wird er von Wenigen
übertroffen, und daher werden ſeine weiblichen und findlichen Figuren beſonders ge-
fchägt, wogegen die Haltung ſeiner Heldengeſtalten vielleicht noch tiefer aufgefaßt
und idealifch bedeutungsvoller ſein könnte. Jun der Gruppirung zeigt er viel Sinn;
die Drapirung ift oft neu, aber immer gefällig, fein Styl rein und die Ausführung
ſehr ſauber und correct. (6)
C.
&. dDaval (Herzog von), Erprafident der conftitutionnellen portugiefifchen Pairg:
fammer 1826 und Erpremierminifter Don Miguels. Er ſtammt aus einem
alten Sefchlechte des hohen portugieſiſchen Adels. Nuño Alvarez Pereira de
Mello, Marquis von Ferreita und Graf von Tentugal, erhielt 1649 den Titel eines
Herzogs von C., von der kleinen Billa Cadaval, in der portugiefifchen Provinz
Eſtremadura, in der Gerichtsbarkeit von Torres Vedras. Das Haus der Mar:
quis von Ferreira, Grafen von Tentugal, Herzoge von E., ift eine Nebenlinie
des königlichen Hauſes Braganza, und die Herzoge wurden vom Könige Jo-
hann IV, als Prinzen vom Geblüte anerkannt. Yn der Geſchichte Alfons VI. wird
ein Herzog von C. genannt, der dieſem 19 Jahre alten Könige im vollen Staats-
rathe (1662) wegen feiner fchlechten Aufführung einen Verweis gab und ihn im Na-
men der Königin Mutter, feines Bruders, des Snfanten Don Pedro, feiner Schwe:
ſter und des ganzen Reichs bat, feine unordentliche Lebensart zu ändern, ſonſt ſet für
ihn und die Nation Alles zu befürchten. Auch beſebte derſelbe Herzog von C. die
königlichen Zimmer, als die Königin Mutter ihrem Sohne, dem Könige, am 16.
Jun. 1662 in Gegentwart aller Staatsräthe, der hohen Gerichtshöfe, des Stadt-
raths von Liſſabon und vieler Vornehmen, durch den Staatsſecretair einen ſchrift-
lichen Verweis mit der Ermahnung, ſih zu beſſern, vorleſen ließ. Ju der
Folge ward er deswegen vom Hofe verwieſen; nah ſeiner Zurückberufung trat
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