Full text: A bis E (1. Band)

  
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bitans de la Russie, avec des vues du mont Caucase et de ses environs“, und 
aus 18 Lieferungen beſtehen wird. (8) 
Ehotef (Karl, Graf von), Herr auf Chotkowa und Woynin, bisher Oberft- 
burggraf in Böhmen, wurde zuerſt im Haufe und unter der unmittelbaren Leitung 
feines Vaters, des Staatsminifters Grafen Johann Rudolf E., erzogen, be: 
gann dann feine Rechtsftudien in Wien und vollendete fie in Prag 1803, als fein 
Bater Oberftburggraf in Böhmen war. Jn demſelben Jahre trat er auch bei dem 
böhmifchen Gubernium in den Staatsdienft, wurde 1806 nad Wien zu der 
Hofkammer berufen und dort ſhon 1807 als Hofſecretair angeftellt. - Da er’ die 
Beſtimmung hatte, ſih für das höhere Finanzweſen zu bilden, legte er ſich mit 
Eifer und Liebe auf das Studium der Staatswirthſchaft und bereiſte zu dieſem 
Zwecke auf kaiſerlichen Befehl in den Jahren von 1807 —10 ſowol die intereſſan- 
teften Theile der öftreichifchen Monarchie als auch die wichtigſten Länder des 
Continents, um deren Finanzverwaltung. im Detail kennen zu lernen. Als die 
Reiſe nah England fortgeſezt werden ſollte, erlitt das öôſtreichiſche Finanzweſen 
unter dem Miniſter Grafen Wallis eine ſolche Anderung, daß auch Graf C. von 
der Finanzverwaltung entfernt und in der politiſchen verwendet wurde. Er ward 
1811 zum Gubernialrath in Brünn ernannt, und da er fich nach größerer per 
fönlicher Thätigkeit fehnte, feinem Wunſche gemäß 1812 Kreishauptmann zu 
Prerau in Mähren. Ju dieſem Dienſtverhältniſſe, deſſen größte Wichtigkeit im 
Verwaltungsorganismus der öſtreichiſchen Monarchie er ſtets erkannte, fand er Ges 
legenheit, in dem denfwürdigen Kriegsjahre 1813 fich durch Thätigkeit, ja durch 
erfchöpfende perfönliche Anftrengung fo auszuzeichnen, daß er, der einzige von acht 
Kreishauptleuten, das für jene Epoche geſtiftete ſilberne Civilehrenzeichen erhielt. 
Graf Saurau wurde dadurch auf ihn aufmerkſam, ſchenkte ihm ſeine Freundſchaft 
und berief, als bevollmächtigter Einrichtungscommiſſair der wiedererworbcnen illy- 
riſchen Provinzen, ihn zu ſih nach Trieſt, um das nahmalige trieſter Kreisamt zu 
organiſiren. Graf C. begann mit der genauen Bereiſung aller dieſem Kreiſe zuge- 
wieſenen höchſt heterogenen Beſtandtheile, lernte dadurch die eigenthümlichen Bes 
dürfniſſe dieſer intereſſanten aber verwahrloſten Gebiete kennen, ſorgte vor Allem 
für geiſtige und phyſiſche Communicationsmittel, für Schulen und Straßen, und 
für ein dort noh unbekanntes Radicalmittel gegen die, in Folge tro>ener Jahre oder 
großer Stürme häufig eintretende Hungersnoth, für den Kartoffelbau. Auch der 
Ausgrabung und Erhaltung antiker Denkmäler in Pola und Aquileja widmete er 
vorzügliche Aufmerkſamkeit. Als 1815 eine öftreichifche Erpeditionsarmee unter 
dem Feldmarſchalllieutenant Bianchi gegen Neapel geſendet wurde, und man eine 
proviſoriſche Verwaltung der beſeßten Landestheile einführen wollte, wurde er zum 
Generalgouverneur des Königreichs Neapel mit den ausgedehnteſten Vollmachten 
ernannt. Bianchi’s fehneller Siegeszug und die bald darauf erfolgte Rüdkehr des 
Königs Ferdinand aus Sicilien machten dieſe Maßregel überflüſſig, und er folgte 
nun der Armee Bianchi's als Generalintendant nah Südfrankreich. Nach Trieſt 
zurückgekehrt, wurde er 1816 zum Hofrath bei der dortigen Regierung ernannt, 
deren geſammte Leitung er auch nach dem bald erfolgten Tode des Gouverneurs, 
Freiherrn von Roſetti, übernahm und bis zum Zul. 1818 führte. Die Einführung 
eines Armeninftituts zur Abſtellung des, in Trieſt bis zum höchſten Misbrauch ge- 
triebenen Gaſſenbettelns; die Gründung eines Frei- und Zwangsarbeitshauſes; die 
in einem Jahre entworfene und ausgeführte Erbauung eines ſchon lange gewünſch: 
ten großen Leuchtthurmes an der Küſte von Jſtrien, ohne alle Belaſtung der 
Staatscaſſez die Ordnung des ſehr verwirrten ſtädtiſchen Vermögenszuſtandes ; 
die Tilgung einer großen alten Schuldenlaſt; die Einrichtung einer neuen Waſ- 
ſerleitung zur Steuerung des oft eintretenden Waſſermangels; die Anlegung 
zweier neuen Spaziergänge und -Fahrten, an welchen es in Trieſt ganz fehlte, an 
 
	        
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