Full text: A bis E (1. Band)

  
   
    
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entſcheidenden Einfluß haben fonnten, ſo wurden doch die Beroegungen der ruſſiſchen 
Hauptarmee dadurch gehemmt. Als die Gefahr näher rú>te, brachte C. 25 Ge- 
fchüge zur Vertheidigung der Hauptſtadt aus der Feſtung Zamosc mitten durch die 
ruſſiſchen Stellungen glü>lich über die Weichſel und kehrte darauf zurüd. Zu 
Ende des Jul. ward er auf Skrzynedi’s Vorfchlag Divifionsgeneral. Um dieſelbe 
Zeit hatte er eine Zuſammenkunft mit dem ruſſiſchen General Thiemann, über des 
ren Ergebniſſe nichts bekannt geworden iſt; man hat ihm jedoch vorgeworfen, daß 
er ſeitdem allen kräftigen Maßregeln entgegengewirkt habe. Nach dem Ubergange 
der Ruſſen auf das linke Weichſelufer berief der Oberbefehlshaber ſämmtliche Ge- 
nerale, um ihnen ſeine Befehle zu ertheilen. E. erſchien nicht, Um Mitternacht 
wurden die gegebenen Befehle zum Vorrücen vollzogen, aber in den erſten Morgen- 
ſtunden erfolgten Gegenbefehle. Man ließ den Feind, der an dieſem Tage einen 
Flankenmarſch ausgeführt hatte, um Lowicz zu befegen, ruhig vorüberziehen, und ſo 
verlor man die lezte Gelegenheit, welche ſich den Polen zu einem günftigen Angriffe 
darbot. Später erfuhr man, daß E. mit Sfrzynei eine Unterredung gehabt und 
ihn zu jenen Maßregeln bewogen hatte, welche den Sturz des Oberbefehlshabers und 
die fpätern Unfälle zunächft herbeiführten. Als das Hauptheer eine Stellung ‘bei 
Bolinow genommen hatte, befehligte C. den rechten Flügel, aber er ſoll, wie man 
ihm vorwirft, durh Reden und Handlungen nachtheilig auf den Geiſt des Heeres 
gewirkt, die Befeſtigung der Vertheidigungslinie vernachläſſigt und laut erklärt ha= 
ben, man fónne ſich gegen die Ruſſen nicht mehr halten, obgleich zu jener Zeit beide 
Heere von beinahe gleicher Stärke waren, da ſich die einzelnen zerſtreuten Corps 
noch nicht mit der ruſſiſchen Hauptmaſſe vereinigt hatten. Nachdem Skrzyne>i den 
Oberbefehl verloren hatte, wurde &., nach dem Aufſtande vom 15. Auguſt, Gouz- 
verneur von Warfchau. Während des Angriffs auf die Stadt verhinderte er jede 
Mitwirkung dex Nationalgarde bei der Bertheidigung. Nach dem Einzuge der 
Ruſſen blieb er in der Hauptſtadt. 
Church (Sir Richard). Er trat frühzeitig in Kriegsdienſte, ſtand längere 
Zeit bei den engliſchen und neapolitaniſchen Heeren, und erregte zuerſt allgemeine 
Aufmerkſamkeit , als ihm in den Fahren 1813 und 1814 das (Commando des 
leichten griechiſchen Jnfanterièregiments übertragen wurde, welches bereits unter 
ruſſiſcher und franzöſiſcher Herrſchaft aus denArmatolen und Klephten (ſ.d.), 
die das griechiſche Feſtland verlaſſen hatten, gebildet und als Beſaßungscorps auf 
den verſchiedenen Juſeln vertheilt worden war. Dieſes Regiment ward zwar zu Ende 
des Jahres 1814 aufgelöſt, es iſt jedoch nicht unwahrſcheinlich, daß mehre der be- 
deutendern griechiſchen Häuptlinge mit ©. fortwährend in freundſchaftlichem Ver- 
kehre blieben, welcher auf ſeine ſpätern Verhältniſſe zu Griechenland nicht ohne Ein- 
fluß geweſen ſein mag. Schon. war in Hellas ſehs Jahre für Freiheit und Selb: 
ſtändigkeit mit Glück und Unglück gekämpft worden, als die Nachricht von C.’s 
Ankunft auf dem griechiſchen Feſtlande im März 1827 die von Ibrahim Paſchas 
Übermacht eben hart bedrängten Griechen mit neuer Hoffnung ftärkte.. Die Vereis 
nigung der Nationalverſammlung zu Kaſtri mit den auf Agina verſammelten De- 
putirten erſchien ihm als der erſte entſcheidende Schritt zur ſichern Begründung der 
Freiheit. Die Verhandlungen führten am 28. März zu dem gewünſchten Reſul: 
tate. Nach einigem Widerſtande von Seiten der Freunde des Anführers der irregu- 
lairen Landmacht, Karaiskakis (. d.), ward C. zu Anfange des April von der 
Nationalverſammlung zu Damala (Trözene) zum Generaliffimus und Comman- 
danten der geſammten Landtruppen (ÎoxtoT0071/05 zd dıevFovrhs) wählt und 
erhielt als ſolcher den Auftrag, die Akropolis zu entſezen. Athen erlitt bereits die 
dritte Belagerung ſeit dem Beginne des Befreiungskrieges im J. 1821, Die 
Einwohner hatten die untere Stadt geräumt, ſich nach Salamis geflüchtet 
und in der Akropolis eine ſtarke Beſazung zurü>gelaſſen. Durch eine ſtrenge 
 
	        
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