Full text: A bis E (1. Band)

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Concordate der neuern Zeit 487 
Muſik, einer immer höhern Stufe der Vollkommenheit entgegenzuführen. Möz 
gen ſich Diejenigen, die dazu geweiht ſind, nur nicht verlo>en laſſen, dem zweifel: 
haften Glüe eines äußern Glanzes und Ruhmes den Vorzug vor dem wahrhaften 
des innern Werthes, des ſtolzen Bewußtſeins echter Würde, zu geben. Mögen ſie 
die Stärke haben, eine Zeitlang des glänzenden aber ſeichten Beifalls der Welt zu 
entbehren, um ſpäterhin des echtern der Kunſtverſtändigen, und damit zugleich des 
Beifalls der Welt, deſto gewiſſer zu ſein. Aber die echten Perlen werden nur 
aus der Tiefe des Meeres gewonnen; nur der flüchtige Schaum treibt auf der Dber- 
fläche der Wellen. (Vgl. die Art. Sänger und Sängerinnen, und Vir- 
tuoſen.) (20) 
Concordate der neuern Zeit. Bald nach Auflóſung des deutſchen 
Reichsverbandes begann der päpſtliche Hof zunächſt mit den mächtigen Für: 
ſten des Rheinbundes durch Particulareinverſtändniſſe, welche entweder unter 
dem Namen von Concordaten oder in irgend einer andern Form angeknüpft 
wurden, wegen einer neuen Ordnung der Kirchenangelegenheiten in Deutſche 
land in Unterhandlung zu treten. Die vertragsmäßigen Beſtimmungen, welche 
nicht nur das Verhältniß zwiſchen den Bundesſtaaten und der katholiſchen Kirche, 
ſondern auch die Stellung des Papſtes zu ber legten ſelbſt fo begründen ſollten, 
(vie es dem vernünftigen Geiſte der Zeit und dem weſentlichen Bedúrfniß beider 
Theile gemáß war, wurden damals in einer großen Anzahl von Schriften zur 
Sprache gebracht. Aber man ging auf beiden Seiten von zu geſteigerten Erwar- 
tungen aus, und beſonders war man von Rom aus zu wenig geneigt, Zugeſtänd- 
niſſe zu machen, als daß man zu einem erwünſchten Ziele hätte kommen können. 
Schon 1807 hatte Pius VU. an die Höfe von Baiern und Würtemberg în 
der Perſon des Erzbiſchofs von Tyrus, della Genga, einen Nuntius geſendet, der 
jedoch München bald wieder verließ, ſobald ihm klar geworden war, daß gewiſſen 
Koderungen des Papſtes nicht Genüge geleiſtet werde. Er begab fich darauf nah 
Stuttgart und erwirkte bei dem Könige die Niederfegung einer Commiſſion, welche 
den Zweck haben follte, mit ihm in Verhandlungen zu treten. Kaum waren aber 
dieſe im Gange, als ſie auh ſ{hon wieder abgebrochen wurden, indem der pâpſt- 
liche Abgeſandte plóbzlich den Hof verließ. Noch ungünſtiger wurden darauf die 
Verhältniſſe in jener Periode, wo der Papſt, vom Cardinalcollegium getrennt, nicht 
viel mehr als ein Gefangener Napoleons war. Die katholiſche Kirche und ihre 
Geiſtlichkeit mußte ſich nun entweder in Geduld faſſen, oder ſich zu helfen ſuchen, fo 
gut fie vermochte. Jndeß erfolgte der Sturz des Kaiſerreichs in Frankreich und die 
Miedereinfegung des Papftes im Jahre 1814, an welcher fogar proteftantifche Fürs 
ſten Antheil hatten. Der Papſt glaubte nun ernſthafter auftreten zu müſſen und 
fand fúr nôthig, die Wiederherſtellung des Jeſuitenordens zur Befeſtigung des Al- 
tars und der Throne zu beſchließen. Unter dieſen Umſtänden war zu erwarten, daß 
an den Congreß zu Wien zu Gunſten der katholiſchen Kirche in Deutſchland drin- 
gende Anträge gerichtet wurden. Die ausgedehnteſten waren die, welche der Papſt 
unmittelbar durch ſeinen Legaten, Cardinal Conſalvi, machte. Er foderte geradezu 
MWiederaufrichtung des heiligen rômiſchen Reichs , als eines Mittelpunktes der po- 
litiſchen Einheit aller chriſtlichen Staaten ; Wiederherſtellung der ſäculariſirten Län- 
der; Herausgabe der Güter und Einkünfte ber Geiſtlichkeit, ſowol der Weltgeiſtli- 
hen, als auch der regulairen beiderlei Geſchlechts, und ſtiftungsmäßige Verwen- 
dung derſclben, Alle dieſe Wünſche und die Bemühungen der noch ſpäter auf dem 
Congreß für die deutſche katholiſche Kirche aufgetretenen drei Dratoren wurden je 
doch ohne Erfolg aufgewandt. Am Ende unterblieb ſogar, nach auffallendem 
Hinz und Herwanken, auf Baierns Antrag die ſhon befchl,ffene Eintüdung 
eines Artikels in die deutfche Bundesacte, in welchem der katholiſchen Kirche in 
Deutſchland, unter der Garantie des Bundes, eine ihre Juſtitutionen ſichernde 
  
 
	        
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