Full text: A bis E (1. Band)

  
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nen Vorſchlag gegen das Cumuliren der Anſtellungen durch, ſprach eifrig und beredt 
für Municipal - und Wahlfreiheit, und wirkte zugleich durch ſeine meiſterhaften 
Fournalartikel raſtlos für das Fortſchreiten der Freiheit. Er war der Erſte, der auf 
Abſchaffung der Erblichkeit der Pairie antrug. Als er nach beendigter Sibung das De- 
partement de l'Ain beſuchte, nahmen ihn die Bewohner mit Enthuſiasmus auf, und 
er fand hier Gelegenheit, ſich ber ſeine politiſchen Gefinnungen näher zu erklären. 
„Jch will den Thron erblich“, ſprach er zu den Wahlmännern, „allein nicht die 
Erblichkeit der Pairs ; ich war der Erſte, der auf der franzöſiſchen Rednerbühne diez 
ſen Wunſch lautwerden ließ. Keine Privilegien mehr, keine Monopole, kein Cus 
muliren mehr, keine Sinecuren, keine Hinderniſſe gegen den Handel, keine drückende 
Centraliſation, keine Ausſchließung geiſtiger Fähigkeiten, kein Cenſus der Wähl 
barkeit mehr, feine unverantwortlichen Miniſter und Agenten, und nicht mehr jene 
ungeheuern Budgets, welche das Volk niederdrü>en z Freiheit des Glaubens, des 
Unterrichts, der Tribune, der Preſſe, der Wohnungen und Perſonen z Feine 
Anarchie, aber auch kein Despotismus; kein Krieg, aber auch kein Makel an der 
Fahne des Vaterlandes! Die Juliusrevolution, aber mit ihren Conſequenzen z 
die Verfaſſung vom 7. Auguſt, aber fruchtbar durch die Einheit der drei Staats- 
gewalten z der Thron Louis Philipps auf volksthümlichen Jnſtitutionen beruhend z 
Weisheit in den Geſetzen, Kraft in der Regierung, Sparſamkeit in den Ausgaben, 
Freiheit in der Nation — das ſind meine Doctrinen, das iſt die Charte von 1830, 
wie ich ſie verſtehe, wie ich ſie vertheidigen werde, wie Jhr Alle ſie wünſchet ! “ 
Vom Triumphzuge durch das Departement Ain als Abgeordneter nach Paris 
zurü>gekehrt, hat C. ſeine Zuſicherungen nicht vergeſſen; kein Anderer trug ſo ge- 
wiſſenhaft als er auf Verringerung der Abgaben an, er ſtimmte gegen die Erblich- 
keit der Pairs, er beſonders hat durch berühmte Journalartikel bewirkt, daß die 
Civilliſte der Regierung nicht allzu bedeutend wurde, jeder Angriff gegen die Frei- 
heit des Glaubens und der Perſonen fand in ihm einen eifrigen Gegner. Jn 
der Sigung von 1831 — 32 betrat er zwar ſelten die Rednerbühne, gehörte 
aber zu den gefürchtetſten Gegnern Périer's und der Doctrinairs und erſebte die 
Tribunenreden durch faſt tägliche, zum Theil anonyme Artikel in ben Jour- 
nalen. Als junger Mann ſchrieb C. in den Jahren 1811 — 13 lyriſche Ge- 
dichte: „Odes nationales“. Er wandte ſich aber bald zu ernſtern Beſchäftigungen. 
Seine erſte Schrift erſchien anonym. Jn der Schrift: „Du conseil d'état, envi- 
ságé comme conseil et comme jurisdiction, dans notre monarchie constitution- 
nelle“ (Paris 1818), verlangte er, daß ein adminiſtrativer Gerichtshof mit Un- 
abſesbarkeit der Mitglieder und Öffentlichkeit der Verhandlungen geſchaffen werde z 
in der zweiten: „De la responsabilité des agens du gouvernement, et des ga- 
ranties des citoyens contre les decisions des ministres et du conseil d’etat” 
(Paris 1819 und Orleans 1828), beſteht er darauf, daß die Verantwortlichkeit 
der Regierungsbeamten kein leeres Wort mehr ſein ſolle. Die „Questions de 
droit administratif” (Paris 1822, dritte Ausg. 1826) gehören zu den trefflichiten 
juriſtiſchen Werken Frankreichs. E. arbeitet jest an dem dritten Bande dieſes 
Werks , und ein Theil ſeiner Materialien ging in die Schrift ſeines Secretairs 
Petit Rochettes über: „Esprit de la jurisprudence inédite du conseil d’etat, 
sous le consulat et ’empire, en matiere d’emigration, de deportation, de 
remboursement, de domaines nationaux etc.“ (Paris 1827). Später ſchrieb 
C. : „Opinion sur la necessit€ du retablissement du jury pour les délits de la 
presse“ (Paris 18283); und verſchiedene Flugſchriften über Amteranhäufung 
und das Wahlgefeg. Er lieferte früher Artikel für das „Journal des débats“, 
dann für die „Gazette des tribunaux“, ſpäter für den „Courrier frangais”, Biel 
Aufſehen machten ſeine mehrmals unter dem Titel: „Trois Philippiques”, bes 
fonders gedruckten Briefe über die Givillifte, eine mächtige Waffe gegen das 
 
	        
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