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wird, als deſſen Einfluß auf die Mitlebenden ſelbſt umfaſſend geweſen iſt. C. ver:
“ legte 1798 die Redaction nah Stuttgart und 1803 nah Baiern. Jm Nov.
1799 nahm ©. zum erſten Male Antheil an den allgemeinen Angelegenheiten ſeines
Vaterlandes und machte in Auftrag der würtembergiſchen Landſtände eine Reiſe
nach Paris, die ihm die Bekanntſchaft der intereſſanteſten Männer, wie Moreau's
und Kosciusczko’s, verſchaffte, und nicht durch ſeine Schuld dem Vaterlande die ge-
hofften Vortheile nicht zu Wege brachte. Auch knüpfte er bei dieſer Gelegenheit
ſehr vortheilhafte Verbindungen für die „Allgemeine Zeitung“ an. Er machte 1801
im Sntereffe eines benachbarten Fürften eine zweite Reife nach Paris, that dort man-
chen Bli in die ſich damals entwi>elnde Politik Napoleons, und gewann dort An-
fichten, die für feine Unternehmungen förderlich wurden. Bei alledem widmete er ſei:
ner Buchhandlung die äußerſte Sorgfalt, und während einer langen Reihe von
Jahren war auch nicht ein e Note, die nicht von ſeiner Hand in das Hauptbuch ein»
getragen wäre. Bei ſo überwältigender Arbeit war ihm der freilich meift nur vorüber-
gehende Umgang mit Schriftſtellern, die zugleich ſeine Freunde waren, namentlich
mit Gôthe und Schiller, wahrer Lebensbalſam. Auch Huber und Pfeffel rechnete er
zu ſeinen liebſten Freunden und kam mit Herder, Fichte, Schelling, Jean Paul,
Lie, Voß, Hebel, Ther. Huber, Matthiſſon, mit den Brüdern Humboldt, Joh.
Müller, Spittler und andern Schriftſtellern, deren Werke er ganz oder theilweiſe
verlegte, in nähere Verhältniſſe. Die Jahre 1805 und 1810 brachten ihn in un-
mittelbare Berührung mit Napoleon. Von größern periodiſchen Werken entſtanden
1795 die „Horen“/, die „Politifchen Annalen‘, die „Sahrbücher der Baufunde”,
der „Damenalmanady” (1798) und mehre Zafchenbücher, die „Flora, die große
Karte von Schwaben von Amman und Bohnenberger (1799), das „Morgenblatt“
(1807). C. zog 1810 nach Stuttgart und kaufte fich 1811 in feinem Vaterlande
an. Ständiſche Angelegenheiten und ein ehrender Auftrag der deutſchen Buchhänd-
ler führten ihn auf den wiener Congreß. Er erſchien 1815 auf dem würtembergiſchen
Landtage als gewählter Deputirter und war mit Graf Walde> der Erſte, der die al-
ten Nechte des Stammlandes reclamirte. Seit 1819 bis auf die neueſte Zeit ſaß er
als vitterfchaftlicher Abgeordneter und bald als Ausfchußmitglied, feit 1824 als
Vicepräfident in der würtembergifchen zweiten Kammer. Jun dieſer Zeit hat er
Gunſt und Ungunſt von Volk und Fürſten reichlich erfahren. Er ward preußi-
ſcher geheimer Hofrath, bairiſher Kammerherr und Ritter des würtembergi-
ſchen Kronordens. Sein Verlag dehntefich inzwiſchen immer weiter aus, und
in der neuern Zeit ſchloſſen fich unter andern Gelehrten Boiſſerée, Bröndſted, E.
Gerhard, Rotte>, Uhland, Robert, Schwab, Platen, Zedlig ihm an. Bon Zeit:
ſchriften entflanden ferner das „Polptechnifche Sournal” (von Dingler), der fort:
geſebte „Heſperus“ (von Andre), die „Würtembergifchen Sahrbücher” (von Mem-
minger), die „Hertha“, das „Inland“, das „Ausland“, das „Kunftblatt” (von
Schorn), das erneute „Literaturblatt““ (von Menzel). In Unterftügung junger
Talente durch Reiſegeld und dergl. war und iſt E. unermüdlich. Er errichtete
1524 eine Dampfſchnellpreſſe zu Augsburg, die erſte in Baiern. Bald darauf
gründete er das literariſch-artiſtiſche Comptoir in München, wo er ſich auch häufig
aufhält. Er machte 1825 einen Verſuch mit der Dampfſchiffahrt auf dem Boden-
ſee und regulirte diefelbe 1826 mit den betreffenden Regierungen auf dem gefamm:
ten Rhein. Baiern und Würtemberg gaben ihm 1828 den Auftrag, zu Berlin den
Handels- und Zollvertrag mit Preußen abzuſchließen, und er wurde von den drei
Königen mit Orden belohnt. Er'genießt bei einem raſtloſen Leben einer kräftigen
Geſundheit, arbeitet in den verſchiedenſten Fächern mit jugendlicher Thätigkeit und
nimmt an der Zeit und.Allem, was ſie bringt, den lebendigſten Antheil. (43)
Courier (Paul Louis), geb. in Paris am 4. Jan. 1772. Seine Stu:
dien, die ſich vorzugsweiſe und mit bedeutendem Erfolge dem Griechiſchen und der