Full text: A bis E (1. Band)

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nungen anfüllte, die andere aber mit einer den gedru>ten Buchſtaben nachgebilde- 
ten und unleferlich ohne Abtheilungen aneinandergereihten Schrift bemalte, hinter 
welchen Hieroglyphen man jedoch nah mühſamer Enträthſelung Verſe entde>te, 
die mit den gegenüberſtehend gezeichneten Figuren in Verbindung ſtanden, Lucretia 
wollte in Thränen vergehen, da ſie ihr Geheimniß von dér Mutter, welche dieſe Stu- 
dien aufgefunden hatte, entdeckt ſah, und als ſie ihre Skizzenbücher wieder zurü>- 
erhalten, wurden ſie ſämmtlich von ihr ſelbſt dem Feu überantwortet. Dieſer Ge- 
wohnheit folgte fie auch in ſpâtern Fahren noch oft, daß ſie ihre Poeſien, beſonders 
wenn dieſelben-vor der Zeit und unvollendet ihrer Umgebung bekannt geroorden 
waren, ſelbſt wieder vernichtete. Die erſte bedeutende Anerkennung ihres Ta- 
lents erlebte die elfjährige Dichterin, als fie bei Gelegenheit der öffentlichen Ges 
burtstagsfeier Waſhington's, zu welcher ſie der Vater mitgenommen, ſo von dem 
innigſten Gefühl der Verehrung für den Helden, deſſen Leben ihr früher ſchon 
ein Gegenſtand der Betrachtung geworden, hingeriſſen wurde, daß ſie, ſobald ſie 
wieder nah Hauſe gekommen , ſich niederfegte, um ihm eine Todtenurne zu zeich: 
nen, zu der ſie einige tief empfundene Verſe hinzufügte. Dieſe leßtern waren ihr ſo 
gelungen, daß ihre Tante ſie nicht der eignen Production des Mädchens zuſchreiben 
zu dürfen glaubte, fondern fie für entlehnt anſehen wollte, gegen welchen Argwohn 
fich Lucretia in einem neuen Gedichte ſo ſiegreich vertheidigte, daß ihr unverkenn- 
barer Dichterberuf jet keinem Zweifel mehr unterliegen konnte. Leider ging dieſe 
wahrhaft hóne Natur durch eben Das unter, wodurch ſie ſich vor Allen ihres Alters 
und Gefchlechts auszeichnete, nämlich durch das. unaufhörlich regſame, geiſtige 
Feuer ihres Weſens, das ihr Daſein in ſeinem Werth erhöhte, aber auch ſchnell die- 
es unendlich innerliche, in Sehnſucht und Poeſie ganz aufgelöſte Gemüth verzehrte. 
Die Erregbarkeit und Hingeriſſenheit ihres Geiſtes war ſo groß, daß fie beim An: 
hôren eines Liedes, eines Geſanges bis zur Ohnmacht erſchüttert zu werden ver- 
mochte. Jn einem Alter von 16 Jahren und 11 Monaten unterlag dieſes liebliche, 
auch durch ſeltene äußere Schönheit anſprechende Dichtermädchen den Folgen ihrer 
zu tief ergriffenen geiſtigen Beſchäftigungen am 27. Auguſt 1825, als ſie eben zur 
umfaſſendern Entwickelung ihrer reihen Anlagen in eine der höhern Bildungsan- 
ſtalten des Landes geſendet worden war. Sie betrieb das Dichten und Sinnen mit 
einer Glut-und Leidenfchaft, wie fie nur bei dem wirklich himmelgeborenen Ges 
nius angetroffen wird, aber die zarte Jungfrauenhülle war zu zerbrechlich, um die 
volle Stärke des erſcheinenden Gottes in ſich ertragen zu können, und ſte verging 
vor ſeiner Allgewalt. Obwol Lucretia mehr als den dritten Theil ihrer Arbeiten 
felbft vernichtet hat, beläuft ſich dennoch die Zahl ihrer hinterlaſſenen Gedichte auf 
278. Man findet dieſelben geſammelt und mit einem Lebensabriß der Dichterin be- 
gleitet, unter dem Titel: „Amir Khan and other poems : the remains of Lucretia 
Maria Davidson. With a biographical sketch. By S. F. B. Morse.“ (Neuyorf 
1829.) Diefe Gedichte, nicht felten ungenügend in der Form, find doch alle von einem 
Funken der Weihe beſeelt, die ſie roeit Uber die Geroöhnlichkeit hinaushebt. Darun- 
ter ſind fünf größere Gedichte, die fich zu mehren Geſängen ausdehnen. Drei Ro- 
mane hinterließ Lucretia unvollendet, Eine Tragödie hatte fie bereits in ihrem drei- 
zehnten Jahre gedichtet. (47) 
Davis (John Francis), Sohn des Directors der oſtindiſchen Compagnie 
zu Kanton in China. Er hat ſich vorzüglich verdient gemacht durch Überſezungen 
aus der, bisher in Europa ſehr vernachläſſigten ſhönen Literatur der Chineſen. 
Zuerft erfchien von ihm die Überfegung eines kleinen chineſiſchen Romans : „San 
iu leon“ (Kanton 1815), welcher in Europa Beifall fand. Hierauf liefeute 
er ein chinefifcheg Drama: „Laou seng urh, or: an heir in his old age” (Lon- 
don 1817). Vorangeſtellt iſt eino Abhandlung Über das cinefiihe Drama 
und die theatraliſchen Vorſtellungen in China. Die chineſiſchen Dramen find 
Gonv.-Lex. der neueflen Zeit und Literatur. I. 3 
ver 
 
	        
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