Full text: A bis E (1. Band)

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der pyrendifchen Halbinſel nicht mitmachen. 1813, als er die Rüſtungen ſeines 
Vaterlandes vernahm, kehrte er nach dem Continent zurück und. trat, als Haupt- 
mann beim Generalſtabe, wieder in vaterländiſche Dienſte. Er focht in den 
Schlachten bei Dresden, Kulm, Leipzig, in den Gefechten 1814 in Frankreich, 
bei Ligny und Belle Alliance, und erhielt den Wladimirorden vierter Claſſe und 
das eiferne Kreuz. Er wurde 1816, no< immer im Generalſtabe, Dirigent 
einer Vermeſſungsabtheilung beim topographiſchen Bureau, 1817 Major im 
großen Generalftabe in Berlin, 1818 Lehrer bei der allgemeinen Kriegsſchule, ſowie 
bei der Artillerie- und Jngenieurſchule in Berlin, legte aber legtere Stelle 1820 
wieder nieder. Eine von D. verfaßte Necenfion vermicelte ihn in einen Streit mit 
dem Hauptmann von Bonhoff; ein Piftolenduell war die Folge hiervon, und D. 
hatte das Unglüc, feinen Gegner zu tödten. In $olge der hierdurc) verwirkten Strafe 
erlitt er einen Feftungsarreft zu Spandau. 1328 verließ erden Generalſtab, und ward 
bei der Artillerie angeſtellt, wo er den Befehl über die achte, ſpäter Uber die erſte 
Artilleriebrigade erhielt. D. iſt als einer der thâtigſten Offiziere des preußiſchen 
Heeres bekannt. Vorzüglich zeichnete er jh als Schriftſteller aus. Seine Schrift : 
„Das militairifhe Aufnehmen” (Berlin 1846), enthält neue Anſichten und 
Methoden, wie auch beſonders Anweiſungen zum Gebrauch der Patentbouſſole 
und des Reflectors z ſeine „Artillerie für alle Waſfen““ (3 Bde., ebendaſelbſt 1817) 
iſt eins der brauchbarſten Lehrbücher für Nichtartilleriſten. Außerdem ſchrieb er: 
„Theorie des Reflectors“ (Berlin 18417); „Gefechtslehre der Cavalerie und 
reitenden Artillerie‘/ (ebendaſelbſt 1819); „Leſebuch für Unteroffiziere und Sol- 
daten“ (ebendaſelbſt 1820; dritte Aufl. 1821); „Geſchichte des Geſchüßweſens“ 
(ebendafelbft‘ 1820; zweite Aufl. 1822); „Bonaparte's Feldzug in Jtalien“ (eben- 
daſelbſt 1825). Er,gab 1824 in Berlin eine militairiſch-topographiſche- Karte des 
Landes zwiſchen dem Rhein und der Maas heraus; auch war er Redacteur des 
berliner „Militairwochenblatts“/, der „Militairliteraturzeitung““ und der „Zeit 
\chrift für Kunſt, Wiſſenſchaft und Geſchichte des Kriegs“. Als belletriſtiſcher 
Schriftſteller, unter dem Namen Adalbert vom Thale, ſchrieb er: „Freie 
Handzeichnungen““ (Berlin 1818); „Geburtstagsſpiele und andere kleine dra- 
matiſche Dichtungen“ (2 Bde. , ebendaſélbſt 1821 — 23), und zahlreiche Auf- 
ſâbe im „Geſellſchafter“, der „Abendzeitung“ u. ſt. w.z doch erhebt ſich keiner ſei- 
ner belfeteiftifchen Auffäge über die Mittelmäßigkeit. Bedauerlich iſt, daß D. 
auch als militairiſcher Schriftſteller ein gewiſſes Beſtehen auf ſeinen Anſichten und 
eine Schroffheit des Urtheils nicht vermeidet, die verroundet ohne zu beſſern, pole- 
miſirt, ohne zu belehren. Beſonders zeigte ſich dies in ſeinem Ankämpfen gegen 
den verſtorbenen ſächſiſchen Major Lehmann, dem er das Verdienſt , zuerſt eine 
klare Anſicht der Terrainzeichnung aufgeſtellt zu haben, vergebens zu entrei- 
ßen ſtrebt. 
Deinhardſtein (Ludwig Franz), ein bekannter öſtreichiſcher Theater- 
dichter und Kritiker, wurde 1789 zu Wien geboren. Er machte ſeine Studien 
an der dortigen Hochſchule und ſoll in ſeinen feühern Jahren durch eine ſehr ſcharfe 
und ſatyriſche Beweglichkeit des Geiſtes, die ihm damals eigen geweſen und welche 
er beſonders in geiſtreichen Privatcirkeln unbeſorgt ſpielen ließ, nicht ſelten den 
Verfolgungen der wiener Polizei anheimgefallen ſein, während er dagegen ſpäter, 
zu einem höchft loyalen Gegenſab ſich bekehrend, ſelbſt als Cenſor ſeine frühere 
Richtung mit großem Beifall der obern Behörden bekämpft zu haben ſcheint. D's 
literariſche Wirkſamkeit iſt beſonders in ſeinem Lehramte der Aſthetik, das er nach 
dem Abgange ſeines trefflichen Freundes, des Lyrikers Haſchfa, an der thereſiani- 
ſchen Ritterakademie erhielt und auch eine Zeitlang an der wiener Univerſität ver- 
waltete, mit ehrender Anerkennung zu nennen. Eine weniger unbedingte Auf- 
nahme iſt ſeinen im Drud erſchienenen poetiſchen und kritiſchen en ſelbſi zu 
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