608 Deutſche Kuni
von Darſtellungen aus der Geſchichte des Tobias begonnen. Eine bedeutſame
Jdee und ausdru>svolle Vollendung iſt in ſeinen wohlgruppirtèa Bildern nicht
zu verkennen, wiewol die franzöfiiche Schule, in welcher B. ſeine Studien ges
macht, ihren eigenthümlichen Einfluß auf Gompofition und Ausführung immer
noch) behauptet. — Profeſſor K olb e hat durch viele hiſtoriſche Gemälde, namentlich
aus der vaterländiſchen Vorzeit, durch Cartons für die Glasbilder in Marienburg,
beſonders aber durch eine Art von mittelalterlichem Genre, ſich als einen gemüthlis
chen und verſtändigen Künſtler, dem eine kräftige und wahre Darſtellung zu Gebote
ſteht, empfohlen. — Wilhelm Hen ſel, Hofmaler und Profeſſor der Hiſtorienma-
lerei zu Berlin, geb. 1794 zu Zrebbin, ging von dem Studium der Bergbaufunde
zur Kunft über und bildete fich in der Akademie der Künſte zu Berlin. Er malte
Scenen aus berühmten Tragikern im Vorſaale des Schauſpielhauſes zu Berlin. Sn
Rom, wohin er 1825 giûg, beſchäftigte er ſich, außer einer trefflichen Copie der Trans-
figuration von Rafael, mit einem großen Dlgemälde: Chriftus und die Samariterin,
Er arbeitet jegt an einem großen Bilde: Chriftus por Pilatus. — In Dresden
ſind als Jünger der romantiſchen Schule vorzüglich Vogel und Näte zu bezeich-
nen. Profeſſor Karl Bogel von Vogelſtein, geb. 1788, wurde nach fieben-
jährigen Studien in Jtalien 1820 bei der Akademie angeſtellt. Von ihm find die
al fresco gemalten Plafonds in dem Schloß und der Capelle zu Pillnis. Jene
frühern Bilder umfaſſen allegoriſch die geſammte Kunſtwelt in ſinnreicher und
fhön entworfener Gompofitionz die fpätern das Leben der heiligen Maria, wozu
noch als Altarblatt in Ol die Offenbarung der Jungfrau an die Gläubigen gehèrt.
Unter ſeinen Olgemälden aus der neuern Zeit iſt ein Altarbild des heiligen Antos-
nius in der Capelle der Eatholifchen Sreifchule zu Dresden auszuzeichnen. - Auch
ſeine- neueſten Bildniſſe, worunter die Miniſtce Noſtig und Lindenau, empfehlen
ſich durch geiſtreiche Charafterauffaſſung und vollendete Ausführung. Profeſſor
Guſtav Heinrich Näke, geb, 1785 zu Dresden, lebte von 1817 — 24 in Nom.
Seine Bilder, Chrifius mit dem Zinsgrofchen, die heilige Eliſabeth im Hofe der
Wartburg Almoſen ſpendend, ſind vortrefflich gemalt und haben das Verdienſt eis
nes wahren und lebendigen AusdruEs. — Karl Peſchel in Dresden componirte
mit Gefühl Darſtellungen aus dem Buche Tobias und erwarb ſich durch ſeine neue-
ſten hiſtoriſchen Gemälde rühmliche Anerkennung. Auguſt Richter, geb, daſelbſt
um 1800, wurde nach längerm Aufenthalt in Ftalien, wo er ſich beſonders Nafael
zum Muſter nahm, als Profeſſor an der Akademie zu Dresden angeſtellt und iſt
jegt mit einem großen Bilde, Chriſtus unter ſeinen Jüngern, beſchäftigt. Auch
müſſen hier genannt werden: Karl-Schumach er aus Mecklenburg und Hen -
nig aus Dresden, welche ſich in Jtalien von 1820—25 zu tüchtigen Künſtlerin
bildeten, wohin H. nah mehrjährigem Aufenthalte in Leipzig 1832 zurü>kehrte,
während S. ſeit 1830 beſchäftigt iſt, ein öffentliches Gebäude in Schwerin mit
Frescobildern zu zieren. — Jn Schwaben und der Schweiz begegnen uns
Vogel aus Zürich, Dietrich in Stuttgart ,- und Marie Ellenrieder in Karls-
ruhe. Ludwig Vogel, geb. 1788 in Zürich, hatte bis in fein fechszehntes
Jahr eine wiſſenſchaftliche Erziehung genoſſen und trat dann in den väter:
lichen Beruf eines Zuderbäders: ein, faßte aber 1806 den Entſchluß, ganz für
die Kunſt zu leben. Sein früh erwachtes Talent für Compoſition ſchöpfte aus der
vaterländiſchen Umgebung charakteriſtiſhe Geſtalten und Gruppen. Ja Wien,
wohin er 1808 ging, würde ihn die akademiſche Methode muthlos. gemacht haben,
wäre nicht zwiſchen ihm und zwei andern genialen Sünglingen, Overbeck und
Pforr, ein Freundſchaftsbund geknüpft und dieſer Bund zugleich auf ein zwe>mä-
ßigeres Studium und eine innigere Anſchauung der Kunſt geleitet worden. Sie
gingen 1810 vereint nah Rom, V. brachte den Carton zu ſeinem großen
Bilde, die Rüdkehe der Schweizer aus der Schlacht bei Morgarten darſtellend,
mit
(ung
w
rid
tien
und
Hil
igt
Bid
Or
ne
Fir
is
Ir
aus
eine
von
rim
tref
ihren
füt
ni |
cia it
fehl
hatt
für |
nus
Hit
in‘
alte
Sd
ſe
All
eilte