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Deutſche Literatur 625
auf ein Gebiet hindrängte, auf dem fie nur an der Hand der genialen Kraft nicht
untergehen konnte, bis endlich in der legten Zeit, unter dem leidenfchaftlichen Ge-
ſchrei der Parteien, die Stimme der echten Kunſt, wenn auch nicht ganz vers
ſtummte, doch nur von Wenigen noch vernommen ward, und die poeſieloſeſten Er-
zeugniſſe, in denen politiſche Pärteianſicht mit aufgeblaſener Pomphaſtigkeit ſich
breit machte, als Ergüſſe ungemeiner dichteriſcher Kraft gegeben und von den An-
gehörigen der Faction gläubig. dahingenommen wurden.
So war im Guten und Schlimmen, nicht ohne Mitwirkung äußerer Ereig-
niſſe, die Richtung gegeben, und wie Alles, was ſeit den Juliustagen 1830 das euro-
päifche Stantenleben von Innen und Außen umgeftaltete, in einem Frühern ſeinen
Grund hat und nur darin feine Erklärung findet, fo ſtellen ſich auch die literariſchen
Erfcheinungen der beiden Iegtverfloffenen Jahre nicht als etwas einzeln Stehendes
und erſt durch die Sturme der neueſten Zeit Hervorgerufenes, ſondern lediglich als die
Fortentwickelung Deſſen heraus, was ihnen vorausgegangen war. Freilich konnte
die Einſeitigkeit, die, wo die Leidenſchaft ein Neues ergreift und verficht, nie aus-
bleibt und, wie die Erfahrung der legten Jahre zur Genüge bewieſen hat, in politiſch
bewegter Zeit mehr als äußere Gewalt die freie Entwicelung gefährdet, nicht ohne
Einfluß auf das deutſche Schriftenweſen Leiben. Der Anklang, den die pariſer
Ereigniſſe in einem großen Theile unſers Vaterlandes gefunden hatten, bes
währté ſich alsbald in dem Geiſte allgemeiner Aufregung, der fich faft überall in
mehr oder weniger gewaltſamen Ausbrüchen kund that, Es war, als ſollten ſich
die Ergebniſſe ganzer Jahrhunderte mit den Keimen neuer, für die fernſte Folgezeit
berechneter Schöpfungen in den Zeitraum weniger Monde zuſammendrängen.
Nun fehlte es auch niht an Schriftſtellern, die fh zu Sprechern des Volks auf-
warfen, und, die Stimmung.des Augenblids benugend, durch williges Eingehen
in die Anſichten, Wünſche und Denkweiſe des großen Haufens einen vorüber:
gehenden Ruhm, oder, was den Meiſten als das Höhere gelten mochte, einen nicht
ſicherern Geldgewinn fuchten. Die Sprache der ruhigen Prüfung ward faft nicht
mehr gehört, und mie von der einen Seite die billigſten und in feſter und ruhiger
Faſſung ausgeſprochenen Foderungen der Völker an ihre Fürſten, als ke>esHervor-
treten jafobinifchen Übermuthes geſcholten wurden, fo fehlte es von der andern
noch weniger an Solchen, die jedes Wort der Beruf higung als Äußerung feiler
Knechtsgeſinnung verhöhnten, dagegen jeden Ausfall auf das Beſtehende, jedes
Wort des Hohnes und der Verachtung gegen Fürſten und Machthaber mit unver-
hohlenem Jubel hinnahmen, und um fo höher prieſen, je bitterer die Sprache
war, je ſhonungsloſer und perſönlicher dev Kampf gegen alle Dieienigen fich rich-
tete, welche nicht geneigt waren, auf jene Autoritäten hin die eben gültigen politi:
hen Glaubensfäge zu den ihrigen zu machen, oder welche zwar, die Unzulänglid):
keit des Bisherigen erkennend, den Wünſchen der Zeit nicht fremd waren, aber ein
gemeſſenes, ruhiges Fortſchreiten auf dem Wege der Reformen dem von der Leiden-
ſchaft gefoderten plöglichen Umſturze des Alten vorzogen. Hierzu geſellte ſih als
zweites unausbleibliches Übel eine hier und da bis zum Äußerſten getriebene Ver-
wirrung der Begriffe und Grundfäge. Wie zwei leidenſchaftliche Fechter ihren
Standpunkt nicht zu behaupten wiſſen, und es fich leicht ereignen kann, daß der
Eine zulegt an der Stelle ſteht, die zu Anfang des Kampfes ſein Gegner inne hatte,
ſo geſchah es auch hier, und Menſchen, die kurz zuvor noch in dex Geſchichte ihren
Troſt und ihren Halt gefunden hatten, ließen den geſchichtlichen Boden unter ſich
ſchwinden, flammerten ſich an Jdeen feſt, die ihnen die Fremde als zeitgemäß em-
pfohlen hatte, und foderten deren augenbli>liche Verwirklihung, während Andece,
die in der Idee ihr eigenthümliches Gebiet gefunden hatten, durch den Sturm der
Zeit erſchre>t, ihr entflohen und auf geſchichtlichem Boden ihre Anker auswarfen.
Welches arge Spiel zu gleicher Zeit mit den Begriffen von Volksſouverainetät,
Eonv.-Ler. der neueften Zeit und Literatur. 1. 40