Full text: A bis E (1. Band)

  
Bernie de 
m Reihen det 
elde er im 
fo zum O 
in der neuen 
  
wurde, lug 
Seiten Preu: 
eiebrich Vil: 
   
u) 
vie Vac, 
Tem 
vices arbeit 
inopel vata 
  
  
can, drdt: | 
| 
Ye Erkauon | 
en ee 
Dombrowsli 705 
zur Errichtung einer polniſchen Legion im Dienſte der franzöſiſchen Republik. Das 
Directorium gewährte dieſe Bitte. Kaum hatte D. (1796) von Mailand einen 
Aufruf an ſeine Landsleute erlaſſen, ſo ſtrómten Männer aus allen Ständen und 
aus allen Provinzen Polens herbei, um unter ſeiner Leitung und unter Frankreichs 
Schus ein ideales Vaterland zu erkämpfen. Nicht lange darauf wurde eine zweite 
Legion zu Strasburg errichtet, die meiſt aus den Gefangenen beſtand, die man den 
faiſerlichen Truppen am Rhein weggenommen hatte. Die Geſchichte dieſer Legio- 
nen iſt zugleich die Geſchichte Polens von deſſen leßter Theilung bis zum wiener 
Congreſſe. Die zweite Legion unter Kniaziewicz kämpfte in den drei folgenden Feld- 
zügen am Rhein, während die erſte unter D. noh zur rechten Zeit nach Süditalien 
aufbrach, um an den glorreichen Waffenthaten der franzöſiſchen Heere Antheil zu 
nehmen. Am 3. Mai 1798 hielten die Polen ihren Einzug in die alté Haupt- 
ſtadt der Welt und nahmen Beſis vom Capitol. Die muſterhafte Mannszucht 
der Truppen erwarb dem Anführer die Achtung der Einwohner in fo hohem 
Grade, daß ihm der rômiſche Senat als ein Zeichen ſeiner Dankbarkeit die türkiſche 
Standarte, welche Sobiesfki bei dem Entfage von Wien 1683 in Kara Muſta- 
pha’s Zelte erbeutet und der Kirche zu S.-Loretto geſchenkt hatte, überreichen ließ. 
D's Feldherrntalente bewogen Macdonald nach der Einnahme Neapeks (1799), 
ihm außer ſeiner Legion noch den Oberbefehl der aten Brigade leichter Infanterie 
anzuvertrauen. Jn dem blutigen Kampfe an der Trebbia wurde D. von einer 
feindlichen Musketenkugel getroffen, und nur eine wunderbare Fügung der Vorſe- 
hung rettete ihm das Leben. Die Kugel traf die linke Bruſt, gerade auf die Stelle 
des Herzens ; allein ſie blieb in einem Buche (Schiller's „Geſchichte des dreißigjäh: 
rigen Krieges”), welches er in der Seitentaſche ſeiner Uniform trug, ſte>en und ver- 
urfachte ihm nur eine leife Gontufton. Jn dem Winterfeldzuge 1799 und 1800 
gab D. theils unter Gouvion St.-Cyr, theils unter Maſſéna neue glänzende Bez 
weiſe ſeiner Tapferkeit, Eine in den Apenninen erhaltene Wunde beraubte ihn auf 
einige Zeit ſeiner Thätigkeit ; als aber Bonaparte die Unglüdsfälle früherer Ge: 
fechte bei Marengo wieder gut gemacht und den Polen in Anerkennung ihrer Ver: 
dienſte noch zwei neue Legionen nach dem Muſter dèr frühen zu begründen befoh: 
len hatte, brachte D. mit Beihülfe des Generals Wielhorsfi noch vor 1801 das in 
der That nicht leichte Werk zu Stände. Schon am 13. Jan. deſſelben Jahres 
nahm er den wichtigen Poſten von Caſa Bianca bei Peschiera weg, und mit dieſer 
Waffenthat hörte D.’S militairiſche Wirkſamkeit in Jtalien auf. Nach dem Frie: 
den von Amiens ſuchte er im Dienſte der cisalpiniſhen Republik, als Diviſions- 
general, wie früher unter Frankreichs Fahnen die Kriegszucht und mangelhafte 
Einrichtungen zu verbeſſern. Dem ehrwürdigen Kosciuszko ſtattete er, als wäre 
dieſer nech ſein Oberhaupt, von Tag zu Tag Berichte nach Paris ab von Dem, was 
er mit feinen Polen bereits ausgeführt hatte oder noch auszuführen gedachte. Als 
Napoleon 1806 ſogar Kosciuszko’s Namen misbrauchte, um die Polen, die er 
mit leeren Hoffnungen von dereinſtiger Wiederherſtellung ihres Vaterlandes 
täuſchte, zum Waffendienſte aufzufodern, mußten D. und fein Freund Wybicki 
einen Aufruf an ihre Landsleute erlaſſen. Die Wirkung war außerordentlich. 
Bon allen Seiten ftrömten Freiwillige herbei, um ſich unter die ſiegreichen Adler 
der Franzoſen zu reihen, deren Einmarſch in Warſchau einem wahren Triumphzuge 
glich. Zroei Diviſionen, an deren Spitze D. ſtand, machten zu Anfang des Feld- 
zugs den linken Flügel der Armeeabtheilung' des Marſchalls Mortier aus; ſpäter 
mußten ſie mit den ſächſiſchen und badiſchen Truppen Danzig belagern. Nach dem 
ſiegreichen Gefechte bei Graudenz nahm D. mit 7000 Polen ſeine Stellung am 
linken Weichfelufer und führte fpäter bei Dirfchau die Colonnen ſelbſt ins Feuer. 
Obgleich fehwer verwundet, verließ er das Schlachtfeld nicht eher, als bis alle 
Merke, felbft die dußerften Schanzen und Laufgräben diefer Stadt in feiner Ges 
Conv.-Lex. der neueſten Zeit und Literatur. I. 45 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.