Full text: A bis E (1. Band)

  
706 Dombrowäfi 
twalt waren. Kaum von diefer Wunde geheilt, wurde er in der Schlacht bei Fried: 
land, wo ſeine Diviſion viel zum Siege beitrug, abermals verwundet. Der Groß- 
adler der Ehrenlegion und das Commandeurkreuz des Ordens der eiſernen Krone 
aus der Hand des Kaiſers belohnte ſeine Verdienſte. Der Feldzug von 1809 eröff- 
nete feiner Thatenluft ein neues Feld. Mit mehren fliegenden Corps gut eingeüb: 
ter Tirailleurs griff er am 16. und 23, Mai die Öfkreicher zwiſchen Bromberg und 
Czenſtochowa an, drängte ſie zurü> und {übte beide Städte, fowie die Brüde 
von Thorn gegen die feindlichen Cavalerieangriffe. Als Poſen von einem feindli- 
chen Lberfalle bedroht wurde, erſchien D. wie ein Rettungsengel und trug durch 
kühne Dewegungen an der Bzura viel zur Befreiung der Hauptſtadt bei. Jm 
Feldzuge gegen Rußland befehligte er eine von den drei Diviſionen des fünften 
Armeecorps. Aufs Neue mit dem großen Gedanken beſchäftigt, die Unabhängig- 
keit Polens wiederherzuſtellen, machte er dem Fürſten Poniatowski den Vorſchlag, 
in allen an der Grenze gelegenen Garniſonen eigne Waffendepots zu laſſen, um 
alle gefangenen Landsleute, ſowie alle Überläufer aus den öſtreichiſchen, ruſſiſchen 
und preußiſchen Armeen in die bereits errichteten Regimenter aufzunehmen. Po- 
niatowsfi ging nicht auf den Vorſchlag ein, weil es ihm bei ſeiner Zuverſicht auf 
die Unüberwindlichkeit der franzöſiſchen Adler gar nicht denkbar ſchien, daß ein ſo 
glü>lich begonnener Feldzug je ein unglü>liches Ende nehmen könnte. Da faßte 
D. den Entſchluß, die Wiedergeburt Polens durch die Errichtung von vaterländi- 
ſchen Vereinen, die frei von allem fremden Einfluſſe nur das Wohl der verwaiſten 
Heimath ins Auge faſſen ſollten, zu befördern. Als nach dem Brande von Moskau 
die Lage der Dinge eine ganz andere Wendung nahm, und ſich die franzöſiſche Ar- 
mee in Eilmärſchen zurüdziehen mußte, trug er an der Spige ſeiner Diviſion und 
des faſt gänzlich aufgelöſten Poniatowski’ſchen Corps zur Förderung des \hwieri- 
gen Übergangs über die Berezina weſentlich bei, wo er, die Brücke de>end, mit ſel- 
tenem Heldenmuthe ſich preisgab ; eine Flintenkugel zerſchmetterte ihm die Hand. 
D. erſchien 1813 wieder auf dem Felde der Ehre und zeichnete ſich, mit ſeinen Po- 
len einen Theil des ſiebenten Armeecorps bildend, beſonders in den Treffen bei Tel- 
tow, Großbeeren und Jüterbogk aus. Jn der Schlacht bei Leipzig behauptete er 
bis zum leßten Augenbli>e des Rückzugs die wichtige Stellung, an die ſich der linke 
Flúgel der franzöſiſchen Armee lehnte, und vertheidigte beſonders mit großer Uner- 
ſchro>enheit die ‘halliſhe Vorſtadt gegen die ungeſtümen Angriffe der Preußen. 
Als aber 1814 der Kaiſer Alexander nah Napoleons Abdankung die polniſchen 
Truppen dadurch für ſich zu gewinnen wußte, daß er ihnen die Unabhängigkeit ih- 
res Vaterlandes wie in einem Spiegel zeigte, kehrte D. mit mehren der ausgezeich- 
netften Generale und Offiziere, als Kniaziewicz, Woyczynski, Sokolniki; Chlopiki, 
Wielhorski, Kamienie>i, Paszkowski, Krukowie>i, Uminski, Vincenz und Fſidor 
Kraſinski, Falkowski, Kurnatowski, Redel, Tolinski, Rautenſtrauch, Sierawski 
und Malachowski, nah Polen zurü>, wo ihm Alexander die Würde eines Sena- 
tors-Woywoden und das Großkreuz des weißen Adlerordens verlieh. Er wurde 
1815 zum General en Chef der Cavalerie, zum Senator-Palatin in der Verſamm- 
lung der polniſchen Landſtände ernannt, und zulest noch mit dem Sterne des St.- 
Wladimir: und St.-Annenordens. erſter Claſſe geziert. Um ſeinen von Wunden 
und Anſtrengungen jeder Art geſchwächten Körper zu pflegen, trat er 1816 aus dem 
activen Staatsdienſte und zog ſich auf fein Landgut Wina:Gora im Stoßherzog- 
thum Poſen zurü>, wo er nur der Landwirthſchaft und den Wiſſenſchaften lebte. 
Hier ſchrieb er Denkwürdigkeiten aus ſeinem Leben, deren Nichterſcheinen um ſo 
mehr zu bedauern. iſt, als er darin die Hauptcharaktere aus der vielbewegten Zeit, in 
der er lebte, mit großer Freimüthigkeit geſchildert hat. Außerdem ſchrieb er eine 
Geſchichte der polaiſchen Legionen in Stalien, die er in der Handſchrift der Geſell- 
ſchaft der Freunde der Wiſſenſchaften mit ſeiner: ganzen nicht unbedeutenden Bi: 
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