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Donker-Curtius 707 
bliothef, einer Eleinen Vafenfammlung und andern Merkwürdigkeiten zum Ge: 
ſchenke gemacht hat. Dieſe Geſellſchaft ehrte ſein Andenken dadurch, daß fie fein 
Vermächtniß in einem beſondern Saale aufſtellte, der. für immer ſeinen Namen 
tragen ſollte. Mit gefaßtem Muthe blickte D. auf feinen Tod, den ihm im Jun. 
1818 eine faum dreitägige Krankheit angekündigt hatte. Man ſah ihn ſchon mit 
einem Fuß im Grabe, als er noch ‘immer ſorgenvoll ſein Auge auf das künftige 
Schickſal Polens lenkte, wie ein Actenſtü> in dem Berichte der Unterſuchungs- 
‘commiſſion v.'J. 1826, S. 3, beweiſt, das man jedem Verleumbder des Generals 
als Gegenbeiveis vorhalten kann. Als er die Auflöſung herannahen fühlte, ließ er 
fi) den Säbel reichen, mit welchem er einft in den Schlachten in Stalien, bei 
Eylau, Danzig, Friedland und im Vaterlande gefochten, und der an der Berezina 
in ſeiner Hand zerſchmettert wurde, verordnete, daß man ihm auch den Ehrenfäbel, 
den er zum Gedächtniß ſeines Zuges nach Großpoleu 1794 erhalten hatte, und ends 
lich auch die drei Kugeln, die ihn bei Novi, bei Dirſchau und an der Berezina ge- 
troffen hatten, mit in das Grab geben ſollte. Er ſtarb am 6. Sun. 1818. Die 
Republik Krakau, deren Hauptſtadt ſtolz darauf iſt, die uralten Königsgräber des 
polniſchen Volkes innerhalb ſeiner Mauecn zu bewahren, bat ſih die Ehre aus, 
die fterbliche Hülle D.’S an der Seite derjenigen von Sobiesfki, Kosciuszko und 
Poniatowski in der Domkirche beizuſezen; eine mächtiger eingreifende Anordnung 
aber hat die Gewährung dieſer ſo beſcheidenen und naturlichen Bitte zu verhindern 
gewußt. Der Leichnam wurde in aller Stille, nur von den ſtummen Thränen der 
Edlern aus ſeinem Volke gefeiert, zur Ruhe beſtattet. (8) 
Donker- Curtius van Tienhoven (Willem Boudewyn). Dieſer 
ausgezeichnete Deputirte und Gelehrte des neuern Hollands wurde zu Herzo- 
genbuſch den 29. Dec. 1778 geboren. Sein Vater, Bouderyn D.:E., war 
ein ſehr unterrichteter und genchteter MRechtögelehrter, welcher in jener Stadt 
der gerichtlichen Praxis ſich widmete und hinter einander mehre wichtige Amter 
bekleidete. Der junge D.:E. vollendete feine Studien auf riihmliche Weiſe 
an der Hochſchule zu Leyden, erhielt daſelbſt den Doctorgrad und prakticirte im 
Haag eine Zeitlang als Advokat; fpäter verlegte er feinen Sig nach Dortrecht 
in Südholland, ließ fich hier dauernd nieder und wurde von hier’ aus als einer der 
ausgezeichnetften niederländifchen Advokaten bekannt. Von 1800— 10 war er 
Mitglied des Obergerichtshofes von Südholland. Er vereinigte 1815 feine Bemü: 
hungen mit denen des Grafen von Hogendorp und deſſen Partei, um das franzô- 
ſiſche Joch abzuſchütteln. Er rief, der erſte zu Dortrecht, die Souverainität des 
Prinzen von Dranien aus, wurde zum DifteictScommiffair in diefer Stadt und 
‚von Gorkum ernannt und ebenfo zum Generalcommiffair mit der Sendung ge- 
wählt, vom Diſtricte Breda und Nordbrabant Befig zu nehmen. Der König ver: 
lieh ihm 1815 den niederländiſchen Löwenorden ; zugleich trat er als Mitglied der 
Provinzialſtaaten von Südholland und 1825 als Mitglied der Generalftaaten auf. 
Seither iſt er faft immer bei jeder Kegislation von Neuem gewählt worden. Der 
König ernannte ihn zum Mitgliede verfchiedener wichtigen Commiffionen: wie der 
1825 zur Reorganiſation des hôhern Unterrichts, und der 1830 nach dem belgi- 
chen Aufftande, zur Regulicung der Theilung und Conftituirung der beiden Hälf- 
ten des Königreichs niedergeſeßten. Gegenwärtig arbeitet er an den 1831 gebil- 
deten Commiſſionen, die der Vereinfachung der innern Adminiſtration, den Erſpa- 
rungen in den Staatsausgaben, fowie der Abfaffung eines nationalen Gefegbuches 
beftimmt find. Als: im Laufe diefes Jahres der Tod den würdigen Steyn-Parve, 
eins der geachtetften Mitglieder des holländifchen Suriftenftandes, nach zwanzig: 
jähriger Amtsführung: hinwegrafſte, trat D. in ſeine Stelle als Präſident des er: 
ſten Gerichtshofes im Haag. Seit 4822 iſt er auch Mitglied der Societät der 
Künſte und- Wiſſenſchaften zu Utrecht , ſeit 1827 der Akademie EO niederländiſche 
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