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damit empfangen. Doch rechtfertigte ev daS Vertrauen des Monarchen in fol:
chem Grade, daß dieſer ihn bald zur Belohnung feiner ausgezeichneten Ber:
dienſte zum Staatsrath im außerordentlichen Dienſt (1827) und einige Jahre
darauf zum Baron ernannte. Seiné reichen Kenntniſſe, ſein offener, biederer
und zugleich fefter Charakter erwarben ihm die allgemeine Achtung, ſelbſt bei
Andersgeſinntenz und die Provinz kam ſichtbar in Aufnahme. Die freundſchaft-
liche Mitwirkung des Militairgouverneurs , des Herzogs Bernhard von Sachſen-
Weimar, unterſtützte ihn hierbei freilich niht wenig. Er unterhielt mit dieſem ein
ſehr vertrautes Verhältniß, und beide Freunde widmeten ihre von ernſten Berufsge-
Tchäften erubrigte Muße den Wiffenfchaften; D. ward deshalb auc Director der
ſeeländiſchen Akademie und der Societät der [hönen Künſte und Wiſſenſchaften zu
Haarlem. Als der verſtorbene Großherzog von Weimar, der Vater des Prinzen,
in Gent ihn einſt beſuchte , verlieh er ihm das Großfreuz des weißen Falfkenor-
dens. Die allgemeine Stimmung bezeichnete D. ſchon längſt als den für das Mi:
niſterium des Junern tauglichſten Mann, und gewiß hätten ſich auch die belgiſchen
Verhältniſſe anders geſtaltet, wenn D. ſtatt La Coſte an der Spiße der Verwaltung
geſtanden. Nachdem er nach Ausbruch der Revolution den zahlreichen Orangiſten
Gents durch ſeine Entſchloſſenheit und Klugheit zum Mittelpunkte gedient und fo
feinem Monarchen noch lange ein wichtiges Bollwerk bewahrt hatte, ward er end=
Lich in der That nach dem Haag ald Chef des Departements des Innern berufen
und leiſtete auf dem immer fehrieriger geroordenen Poften, was nur in der vermor-
venen und gefahtvollen Zeit zu leiſten war. Ein neues Leben und ein neuer Geiſt
kamen mit ihm in die Gefchäfte und theilten fich allen untergeordneten Beamten
mit, der allgemeine Beifall folgte ihm, und der König ernannte ihn nod) 1831 de:
finitiv zum Miniſter. Er galt auch von Holland aus als die Seele aller orangiſti-
Then Bewegungen in Flandern. Sein Äußeres iſt angenehm ; bei vieler Güte ein
entſchloſſenes Herz, ein durchdringender Verſtand, und ſeinen Manieren nach fran-
zóſiſche Lebhaftigkeit bei altholländiſcher Geſinnung. (33)
Doppelſterne. Zwei Sterne gleicher oder verſchiedener Größe, die ein-
ander fo nahe ſtehen, daß ſie getrennt nur durch größere Sehinſtrumente erkannt
werden können, bilden einen Doppelſtern. Es gibt deren fehr viele; fie finden fich
in allen Theilen des Himmels, und am zahlreichſten in der Gegend der Leier und
des Orion. Dabei gibt e8 verhältnißmäßig mehr Doppelfterne unter den hellen als
unter deù lihtſhwachen Sternen ; unter den erſtern iſt faſt jeder zehnte, unter den
legtern nur jeder vierzigſte ein Doppelſtern. Die Urſache liegt wol darin, daß die
beiden Sterne, die einen Doppelſtern bilden, meiſt von verſchiedener Größe
ſind, und es bei entferntern und <wächern Sternen immer ſchwieriger wird, den
noch <wächern Begleiter wahrzunehmen. Herſchel widmete den Doppelſternen
zuerſt beſondere Aufmerkſamkeit. Er dachte ſich den kleinern der beiden Sterne
weit hinter dem größern ſtehend, und hoffte zunächſt durch die Beobachtung ihres
ſcheinbaren Abſtandes und ihrer gegenſeitigen Lage eine Veränderung in ihrer
Stellung gegen einander wahrnehmen zu fönnen, die von ber Bewegung ber Erde
in ihrer, 41 Millionen Meilen im Durchmeſſer großen Bahn herrühre und die
Entfernung der uns nähern Fixſterne zu beurtheilen geſtatte. So entde>te und
beobachtete Herſchel von 1779 — 83 445 Doppelſterne erſter bis vierter Claſſe,
die einander bis 4 und 32 Secunden nahe ſind. Allein der Durchmeſſer der Erd-
bahn war als Meßruthe zu klein, um eine Neigung der Linien wahrzunehmen, die
von den Erdpunkten nach einem Fixſterne gezogen wurden, und neuere Beobach:
tungen beſtätigen, daß dieſe Linien in ihrer Spige nur einen Winkel von + Se-
cunde einſchließen können. Es müſſen daher die Fixſterne, die wir für die näch:
ften halten, 500,000 bis 1 Million Mal ſo weit als die Sonne von uns ſein,
und das Licht, das ſie uns als ſelbſtleuchtende Welten zuſenden, obſchon es 40,000