710 Doppelfterne
Meilen in einer Secunde zurü>legt, wird 10 Jahre brauchen, ehe es zu uns ge:
langt, Doch Herſchel’'s Beobachtungen führten ¿u einer niht vorhergeſehenen
Entde>ung, denn als derſelbe 20 Jahre ſpäter (1800—2) eine Wiederholung
dieſer Meſſungen an den Doppelſternen vornahm, fänd er, daß mehre der kleinern
Begleiter ihren Standort gegen den Hauptſtern verändert hatten. Am beſtimmte-
ſten ergab ſich dieſe Veränderung beim Doppelſtern Caſtor in den Zwillingen, wel:
cher in der gegenſeitigen Stellung der Sterne bereits 1759 von Bradley, 1760
und 1761 von Masfelyne und 1779—1800 von Herſchel beobachtet worden war.
Die Fortbewegung des kleinen Sterns um den größern war ſo regelmäßig , daß
die Umlaufsperiode zu 342 Fahren angenommen werden konnte.
Die neuern Beobachtungen von Herſchel dem Jüngern, South, Beſſel und
Struve haben die Umdrehung der meiſten Doppelſterne beſtätigt und unſere Kennt-
niß von ihnen weſentlich erweitert. Dunlop zu Paramatta in Neuholland fand
an der ſüdlichen Hemiſphäre 254 Doppelſterne, unter denen a Crucis und « Cen-
tauri ſih namentlich auszeichnen. Beſſel in Königsberg beobachtete bei ſeinen
umfaſſenden Fixſternmeſſungen eine große Zahl von Doppelſternen , er erkannte
insbeſondere an dem Sterne Nr. 61 im Schwan (Flammſteed's Katalog) die
Bewegung des kleinern um den größern, und beurtheilte die Dauer des Umlaufs,
unter Vergleichung von Flamſteed's, Bradley's, d’Agelet's und Lalande's Beob-
achtungen zu 350 Jahren. Dr. Stceuve in Dorpat entde>te ſeit dem Y. 1824
unter ungefähr 120,000 Sternen achter bis neunter Größe 3057 Doppelſterne
erſter bis vierter Claſſe und darunter 207, wo beide Sterne gleich hell waren.
Dreifache Sterne fand er 52, und auch unter dieſen mehre, die zu den gleich hellen
gehören. Aus Vergleichung der Herſchel’ ſchen Meſſungen ergab ſich bei den mei:
ſten der, in verſchiedenen Zeiten beobachteten Sterne eine Umdrehung des kleinen
Sterns um ben größern fo deutlich, daß es möglich wurde, die Umlaufszeit an-
nähernd zu beſtimmen, die 5.3. bei p im Schlangenträger nur 50 Jahre be:
trug. Die oft fchräge Lage der Bahnen diefer Doppelfterne gegen ung veranlaßt
dabei, daß oft ein Stern dem andern fich nähert, ihn verdeckt und fich wieder von
ihm entfernt. Auch bei den dreifachen Sternen zeigten fich ähnliche Bewegungen.
Mehrfach ſtehen zwei Doppelſterne ſo nahe beiſammen, daß man faſt glauben
kann, daß ſie Beziehung zu einander haben. Vier -, fünf- und mehrfache Stern-
geuppen gibt es häufig. Kleinere, früher von Herſchel nicht bemerkte Sterne ſind
durch die Kraft des dyrpater Refractors ſichtbar geworden, wie z. B. ein fünfter
Stern in dem Trapezium der vier kleinen Sterne in Orions Nebel, u. a. m.
Durch die beobachteten Bewegungen, wie durch das häufige Vorkommen der
Doppelſterne, iſt entſchieden, daß wenigſtens die Mehrzahl derſelben nicht optiſch
als ſolche uns erſcheinen, ſondern als nahe bei einander ſtehende Sterne beſondere
Syſteme bilden , ſich gegenſeitig anziehen und um-gemeinſchaftliche Schwerpunkte
bewegen. Doch dürfen wir die kleinen Begleiter der Doppelſterne nicht für Plane-
ten halten, die von dem Hauptſterne beleuchtet werden. Das matte Licht der
Wandelſterne in ſolchen Fernen verſchwindet für unſer Auge und nur den Glanz
ſelbſileuhtender Sonnen können wir erbliden. Mannichfach verſchieden mag bei
dieſen Sonnenkugeln Größe und Lichtſtärke ſein, denn der Reichthum der ſchaffen-
den Natur iſ unendlich und wird uns bei den Fixſternen insbeſondere auch durch
die Farbenverſchiedenheiten derſelben bemerkbar. Die Sterne zeigen ſich in weißem,
gelbem, rothem, grünem, blauem Lichte, ja in allen Farbennuancen , und bei den
Doppelſternen bemerkt man, daß die größern meiſtentheils eine lebhaft gelbliche,
die fleinern eine blaugraue Farbe haben. Auch ſieht man Farbe und Stärke des
Lichts an einzelnen Sternen wechſeln. Vor hundert Jahren war Caſtor in den
Zwillingen heller als Pollux, jet findet das Gegentheil ſtatt. Algol ändert bin:
nen 69> Stunde mit großer Regelmäßigkeit ſeine Helligkeit von der zweiten bis
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