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zur vierten Größe, und viele andere veränderliche Sterne haben bei ihrem Licht-
wechſel andere Perioden. Eine genügende Erklärung dieſer Veränderung der Licht-
ſtärke eines Sterns vermögen wir nicht zu geben. Möglich, daß ſie durch größere
dunkle Fle>e, durch eine linſenförmige ſehr abgeplattete Geſtalt, durch das Vortreten
größerer Planeten oder durch andere Urſachen hervorgebracht werde. Neue, und nur
einige Zeit ſichtbare einfache Sterne ſind in den Jahren 1572, 1604 und 1670
beobachtet worden. Der erfte, im Bilde der Kaffiopeja, übertraf die Benusan Glanz
und war bei Tage zu fehen; fein Licht änderte fich von weiß in gelb, in gelblich-
roth und bleifarben, nahm ab und der Stern verſchwand 16 Monate nach ſei-
nem Erſcheinen, ohne ſeinen Ort verändert zu haben. Es kann wol keinem Zwei-
fel unterliegen, daß die Folgezeit auh Beiſpiele Uber das Vortreten und Verſchrin-
den von Doppelfternen oder von einzelnen zu ihnen gehörenden Sternen darbieten
werde.
Sehen wir nun die Firfterne ungleichförmig an der Sphäre vertheilt und
gruppenweiſe zufammengedrängt, fo trennen ſich doch von ben einfachen Fixſternen,
zu denen auch unſere Sonne gehört, die Doppelſterne , die drei-, vier und fünf:
fachen Sterne, und bilden in immer geößern Gruppirungen. den Übergang zu ben
Sternhaufen. Was wir über dieſe wiſſen, verdanken wir vorzugsweiſe Hetſchel.
Einige Gegenden des Himmels ſind reicher an Sternen als andere. So finden wir
in dem kleinen Raume der Plejaden 44 Sterne von der vierten bis zur fiebenten
Größe beiſammen ſtehen, und haben keinen Grund, die Nähe“ ſo vieler Sterne als
zufällig anzunehmen, vielmehr dürfen wir glauben, daß viele derfelben zu einem
Syſteme verbunden ſind. Jn der Milchſtraße im Sternbilde des Krebſes, an der
Fauſt des Perſeus und an vielen Orten ſehen wir ähnliche Sterngruppirungen.
Viele derſelben ſtehen in ſo großen Fernen , daß ſtarke Fernröhre dazu gehören, die
einzelnen Sterne zu erkennen. Bei vielen, noch entferntern Sternhaufen, wird
auch dies nicht mehr möglich; ſie zeigen ſich uns nur in vereintem Glanz als mehr
oder weniger ſhimmernde Nebelfle>e. Herſchel’ zählte mit ſeinen großen Sehinſtru-
menten 88 grobzerſtreute Sternhaufen , 67 Sternhaufen gedrängt voll von gro-
Ben und Heinen Sternen, 42 fehr reiche und dichte Haufen und 2303 Nebelflede.
Unter den legten unterfchied er 288 glänzende Nebel, 907 lihtfchwache Nebel,
978 ſehr Lichtfehwache Nebel, 78 planetariſche Nebel, zum Theil von merkwürdiger
Geſtalt, und 52 ſehr große Nebel. Seine Unterſuchungen führten ihn zu dcr An-
nahme, daß die zahlloſen Fixſterne, die wir bis zur Milchſtraße hin ſehen, zu einem
Sternenfpfteme von länglicher Linfenform gehören, in welchem unfere Sonne ihren
Plas näher dem Mittel als dem Rande hat, und daß die glänzenden Nebelfle>e
ferne Sternenſyſteme ſeien.
Monde bewegen ſih um Planeten, Planeten um Sonnen, und bei den Dop-
pelfternen, bei den drei=, vier= und mehrfachen Sternen, Sonnen um Sonnen.
Ja wir erkennen das Fortrüden der Fixſterne und unſerer Sonne in dem Univerſum,
und werden zu der Annahme geführt, daß keine Weltkugel in abſoluter Ruhe ſich
befinden Eönne, und daß zur Erhaltung der Monden- und Planetenfyfleme, wie der
Spfteme der Sonnen und der Sonnenheere, die Berwegung aller Himmelskörper
unbedingt erfoderlich fei. Doch dürfen wir nicht alle Nebeiflede, die an der Him-
melsfphäre fihtbar find, für ferne Sternenheere anfehen. Es gibt Nebel, deren
mattes planetarifches Licht fich mefentlic von den hellen glänzenden Sternen:
nebeln unterſcheidet ; dieſe matten Nebel zeigen zum Theil große Unregelmäßigkeit
in Geſtalt, und laſſen, wie Orions Nebel, Spuren von Veränderungen erkennen,
und ihr milchartiger Lichtſchimmer verbreitet ſich über beträchtliche Flächen. Füx
dieſe Nebelmaſſen dürfen wir keine ſo außerordentlich große Ferne ſeßen , vielmehr
Eönnen wir fie mit großer Wahrſcheinlichkeit für noh zerſtreuten Stoff im Wer-
den begriffener Sonnenſyſteme halten , und können dieſe Anſicht beſtärken, wenn