Full text: A bis E (1. Band)

  
714 Doudeauville 
liche Verhältniſſe zu dem Staatskànzler, ging mit Aufträgen nah Polen, und als 
er darauf eine Zeitlang im Hauptquartier zu Teplig gemwefen war, ward er im 
September mit beſondern Vollmachten nah Polen zurü>geſchi>t , wo er bis zur 
Einnahme von Paris blieb. Er reiſte darauf nach Dijon zum Staatskanzler und 
wurde zu der Eentralverwaltung nach Frankfurt am Main geſendet, wo er ge- 
meinſchaftlih mit dem Medicinalrathe Merrem die Oberaufſicht über die Militair- 
lazarethe der Verbündeten hatte. Nach der Auflöſung dieſes Dienſtverhältniſſes 
nahm D. 1815 ſeinen Abſchied aus dem Militairſtand und ging 1816 als Ge- 
ſandtſchaftsſecretair nah Dresden und 1817 in gleicher Eigenſchaft nach Kopen- 
hagen, bis eine lebensgefährliche Krankheit, die Folge einer in der Schlacht bei 
Lügen erhaltenen Verlegung, ihn nöthigte, in Wiesbaden Heilung zu ſuchen. Jn 
dieſer Zeit unternahm er die antiquariſchen Unterſuchungen und Ausgrabungen, 
die ſeinen Namen bekannt gemacht haben. Eine von der Centralunterſuchungs- 
commiſſion in Mainz gegen ihn eingeleitete Unterſuchung hielt ihn in Wiesbaden 
zurü>, obgleich er bereits im Januar 1820 zum Director der Alterthumskunde in 
den theinifcheweftfälifchen Provinzen war ernannt worden. Nach der Anklage ſollte 
er in die demagogiſchen Umtriebe verwi>elt geweſen ſein und revolutionnaire Ge- 
ſinnungen haben; die Beſchuldigung hatte jedoch keinen Erfolg und keinen Ein- 
fluß auf ſeine dienſtlichen Verhältniſſe. D. gründete das Muſeum vaterländiſcher 
Alterthümer in Bonn , wo er bis 1822 blieb , als er in das Miniſterium der aus- 
wärtigen Angelegenheiten zurü>trat. Nach dem Tode des Fürſten von Hardenberg 
wurde er mit der Hälfte ſeines Gehalts in Ruheſtand verſezt. Er erhielt 1827 
vom Könige von Preußen eine Unterſtüßung zur Reiſe nach Stalien, und gab hier 
Veranlaſſung zu den bedeutenden Ausgrabungen und Entde>ungen im alten Etru- 
rien, und erwarb die große, jeßt im Muſeum zu Berlin aufgeſtellte Sammlung 
etrurifcher Alterthümer. Außer einigen andern Schriften hat er folgende, auf ſeine 
antiquariſchen Studien ſich beziehende, herausgegeben : „Dpferftätten und Grab: 
hügel der Germanen und Römer am Rhein” (2 Bde., Wiesbaden 1819 — 21, 
4.); „Morgenländifche Alterthümer” (2 Hefte, Wiesbaden 1819 — 21, 4.); 
„Denkmale germaniſcher und rômiſcher Zeit in den rheiniſch-weſtfäliſchen Provin- 
zen“ (2 Bde. , Stuttgart 1823—27, 4.); „Denkmäler alter Sprache und Kunſt“ 
(2 Bde. , Bonn und Berlin 1823 — 24); „Notizie intorno alcuni vasì etrus- 
chi” (Peſaro 1828, 4); „Etrurien und der Orient, nebft Thorwaldfen’s Dar: 
ſtellung der 1828 entde>ten etruriſchen Alterthümer“/ (Heidelberg 1829); „Vo- 
yage archéologique dans l’ancienne Etrurie“ (Paris 1829, 4.). In Verbin: 
dung mit Klaproth gab er ein Verzeichniß der ägyptiſchen Sammlung des Ritters 
Palin heraus und beförderte Boc’g Überfegung der „Georgica““ (Wiesbaden 
1819) zum Dru>, 
Doudeauville (Michel de Larochefoucault Herzog von ), Miniſter 
Karls X., wurde 1765 geboren, und vermählte ſich in einem Alter von 14 Zah: 
ren mit Fräulein von Montmirail aus der Familie Louvois, welche ihm die 
Würde als ſpaniſcher Grand erſter Claſſe zubrachte. Er wurde 1788 Oberſt eincs 
Dragonerregiments, 1789 als Nachfolger ſeines Vaters, des Vicomte de Laroche- 
foucault, Dberamtmann zu Chartres, führte als ſolcher den VBorfig bei der Amts: 
verſammlung , welche Abgeordnete für die Generalfinaten wählte, Petion und 
deſſen Freunde waren Mitgliöder dieſer Verſammlung und wurden von D. be- 
kämpft. Er ſah ſi< 1792 zur Emigration genöthigt und beklagte ſtets, daß ihn 
ſeine Stellung zu dieſem unpolitiſchen Mittel gezwungen habe; auch verließ er 
ſehr bald das Emigrantenheer und führte bis zum J. 1800, um ſeine in Frankreich 
gebliebene Zamilie nicht zu compromittiren, ein ſehr zurückgezogenes Leben. Sn 
demſelben Jahre kehrte er in ſein Vaterland zurü> und wurde mehrmals von ſeinem 
Departement aufgefodert , es im geſeßgebenden Körper oder im Senate zu vertre- 
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