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ten, ſlug dies aber immer aus und nahm nur die nicht politiſche Stelle eines
Mitglieds des Generalconſeils an. So lebte er in der Zurückgezogenheit bis zur
Wiederkehr der Bourbons. Er wurde 1814 zum außerordentlichen Eöniglichen
Commiffarius in drei Departements und bald darauf zum Pair von Frankreich er
nannt. Us Ludwig XVII. im folgenden Jahre das Land verlaffen mußte, ver:
band fich D. mit der Affociation der Ludwigsritter und bot feine Dienfte gegen
Napoleon an. Auch die Gegner D.'s müſſen ihm nachrühmen, daß er ſtets ſeinen
politiſchen wie ſeinen religiöſen Grundſägen treu blieb; in Wort und That con-
ſequent, war er ſein Leben hindurch eine feſte Stütze des Königthums, ohne Übri-
gens dem Despotismus zu fröhnen; fchloß er fich nicht an alle freifinnigen Sdeen
der beiden Jahrhunderte an, ſo laſtet doch auf ihm nicht die Schuld, als Freund,
fpäter als Miniſter der Bourbons, durch Anrathen verderblicher Maßregeln den
Sturz der Dynaſtie beſchleunigt zu haben. Nach den hundert Tagen wieder in
Frankreich angelangt, wurde er 4816 Auffeher der Nationalgarden feines Depar:
tements, Präfident der obern Gonfeils der polytechnifchen Schule, Präfident von
fünf auf einander folgenden Wahlcollegien, Mitglied oder Präſident von 15 phi-
lanthropiſchen, literariſchen und andern nützlichen Vereinen, und übte duch feinen
raſtloſen Eifer großen Einfluß aus. Durch eine Ordonnanz vom 26. Dec, 1826
zum Generaldirector der Poften erwählt, führte er viele wichtige Verbefferun:
gen ein, wurde dann Staatsminifter, und 1824 Miniſter des königlichen Hauſes,
in welcher Stelle er den Marfchall Laurifton erfegte. Die widerwärtigen Auf:
tritte, welche bei der Beerdigung Larochefoncault=Liancourt’S vorfielen, erregten
mit Recht fein Misvergnügen, und als KatlX. in feiner Verbiendung am 29. April
1827 die parifer Nationalgarde abdankte, legte D., der vergebens gegen diefe
unpolitiſche Maßregel 'ehrerbietig proteftirt hatte, augenblicklich feine Minifter-
ſtelle nieder. Dadurch bereitete er den Sturz ded3 Billtte’fhen Minifteriums
vor. Einige Monate nach der Juliusrevolution erſchien er wieder in der Pairs-
kammer bei Gelegenheit des Polignac’ ſchen Proceſſes und des Borſchlags der Ver-
bannung der Bourbons. Er bekämpfte dieſen Borſchlag, und desgleichen 1832
den erneuerten Antrag des Abgeordneten Bricqueville. Darauf legte er ſeine
Pairswürde nieder, und wünſchte, daß viele ſeiner Collegen dem Beiſpiele folgen
möchten, denn er hoffte dadurch die Deputirtenkammer, welche allerdings nicht
weniger gegen die Perſönlichkeit vieler Pairs als gegen deren Erblichkeit eingenom-
men war, zu bewegen, ſich für die Erblichkeit zu erklären, welche Hoffnung ſich aber
bekanntlich nicht verwirklicht hat. D., Stifter des Hoſpitiums zu Montmirail,
wendet auch jest fein großes Vermögen zu mannichfaltigen Wohlthaten an, die
öffentliche Meinung ehrt in ihm den Befchüger von Kunft und Wiſſenſchaft, und
ſelbſt die extremen Gegner ſeines politiſchen Glaubens achten ihn als einen Mann
von Charakter, der in Frankreich wenige ſeines Gleichen hat. (15)
Douville (Jean Baptiſte), Secretair der geographiſchen Geſellſchaft zu
Paris, einer der’ berühmteſten Reiſenden unſerer Zeit, ward im weſtlichen Stanf:
reich um 1794 geboren. Schon in früher Jugend ging fein einziges Streben ba:
hin, ſi die nôthigen Vorkenntniſſe zu erwerben, um einſt vecht viele Länder und
Vólker mit Nusen ſehen zu können. Kaum hatte er den Beſiß ſeines nicht unbe-
deutenden Vermögens erlangt, als er abwechſelnd Aſien und Amerika beſuchte.
Vor Allem aber zog ihn China an. Troß der wachſamen Abſperrungsſucht der
Chineſen wollte er die Grenzen dieſes merkwürdigen Staats überſchreiten und in
das Herz deſſelben eindringen. Von der tibetaniſchen Seite ward er durch den
Mangel eines, von dem chineſiſchen Geſandten unterſchriebenen Paſſes abgehal:
ten. Später wellte er von Buenos Ayıes aus, von wo häufig Schiffe nach dem
chinefifchen Meer abfegeln, feinen Plan durchſezen und die liſtigen Chineſen übers
liſten. Allein hier fand er. nod) größere Schwierigkeiten. Er veifte am 1. Aug.