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of Clarendon“ (London 1827), ſuchte er den von Parteifucht zu hoch geſtellten
Charakter des berühmten und unglü>lichen Kanzlers unparteilih zu würdigen,
Schäsbare Hiftorifche Materialien enthält „The Ellis correspondence” (2 Bde.,
London 1829), eine Sammlung von Briefen aus den Jahren 1666 — 88 an
des Herausgebers Ahnherrn, John Ellis, Schaßſecretair in Dublin unter SatobII.,
die viel Licht auf mehre in Dunkelheit gehüllte Ereigniſſe werfen, manche Angaben
gleichzeitiger Geſchichtſchreiber erläutern und anziehende Beiträge zur Sitten-
geſchichte liefern. Sein neueſtes Werk: „The life of Frederick N., king of
Prussia“ (2 Bde. , London 1832), durch gute Auswahl des Stoffes und gefällige
Darſtellung ausgezeichnet, füllt eine Lücke in der engliſchen Literatur aus, wierwol
man die Benugzung vieler deutſchen Quellen vermißt. Er hat mehre Beiträge zum
„Edinburgh review“ und „Quarterly review“ geliefert, und ließ 1822 ein beurthei-
lendes Berzeichniß der vorzüglichſten in Flandern und Holland befindlichen Gemälde
dru>en, das aber nicht in den Buchhandel kam. Zum Baron Dover erhoben, nahm
ev 1831 feinen Sig im Oberhaufe. Er iſt als Lordoberforftmeifter Mitglied des
Cabinets und wurde 1832 zum Geſandten in Brüſſel ernannt.
Dresden im Jahre 1830. Als am 6. Januar in dem Propoſitions-
ſaale des königlichen Schloſſes, ſeit undenklichen Zeiten zur Eröffnung des Land-
tags am Feſte der Erſcheinung Chriſti und zu Carnevalsbällen beſtimmt „ die
Stände des Königreichs, Prälaten, Grafen und Herren nebſt der Univerſität Leip-
zig, Ritterſchaft und Städte, in und vor den Schranken nach althergebrachter
Weiſe geſondert, dem Throne ſich nahten, um die Foderungen der Regierung zu
vernehmen, da mochte, wie viel auch in Sachſen ſeit 1818 war gewünſcht worden,
wie ſehr in andern Ländern ähnliche Formen fi umgewandelt hatten, wol Niemand
ahnen, daß bie alten Alexandertapeten in dem Saale, ducch welchen der Prunkzug
ging, ein ſolches Schauſpiel nicht wiederſehen ſollten; und als der Landtagsmar-
ſchall zum Schluſſe der Feierlichkeit für die Erhaltung der ſtändiſchen Verfaſſung
und aller beſtehenden Rechte und Gerechtigkeiten dankte, ſah Niemand voraus, daß
man acht Monate fpäter felbft in den höchften Regionen dem Franzoſen Recht gez
ben werde, -der zu jener Zeit Sachſens politiſchen Charakter als eine Miſchung ver-
alteter Formen und neuzeitigec Fdeen bezeichnete. Was vorher der Redner, der
nach alter Sitte an heiliger Stelle zur Berathung weihte, als er dem Evangelium
des Feſttags von Herodes und den Weiſen aus.dem Morgenlande mit dem Aufge-
bote ſeiner homiletiſchen Kunſt ein fruchtbares Thema abgewann, Über das Fort-
ſchreiten mit der fortſchreitenden Zeit, über die Gefahren ſtarrer Anhänglichkeit an
das Alte, über die Nothwendigkeit, unauſfſchiebliche Verbeſſerungen nicht zurü>-
zuhalten, über treues Feſthalten an der guten Sache auch unter ſinkenden Hoffnun-
gen, eindringlich geſprochen hatte, flang faſt wie die lesten Töne einer Zeit, welche
vor dem Morgenrothe einer neuen zurü>wich, die derſelbe Redner 15 Monate
fpäter begrüßte, als er an den Text: „sch glaube, daß ih noh ſehen werde das
Gute des Herrn im Lande der Lebendigen“, frohe Hoffnungen knüpfte. Der Land-
tag hatte in frühern Zeiten wenig Theilnahme unter den Bewohnern der Haupt-
ſtadt gefunden, Gab doch die Verſammlung der Stände kaum ein Zeichen von
Dffentlichkeit und Leben, außer den Landtagspredigten und den Feierlichkeiten bei
der Propoſition und dem Landtagsabſchied und fpäter dem Steuerausfchreiben,
oder etwa noch dem Anſchlag an der Thüre des Hofmarſchallamts, worin männig-
lich leſen konnte, wie beim Gottesdienft in. der Hoféirche Prälaten, Grafen und Her-
ren auftothen Sammetftühlen, der engere ritterfi chaftliche Ausſchuß auf rothen Tuch-
. ſtühlen ſaßen und die übrigen Stände bis herab zu den unterſten Regionen der 65
allgemeinen Städte ſonſt ſaßen oder ſtanden. Die vielfach geſpaltenen Stände ver:
handelten bei verſchloſſenen Thüren in ihren ſehs oder ſieben Kammern, Der
Druck dev Landtagsverhandlungen, der 1830 zum erſten Mal, obgleich auf forg:
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