Full text: A bis E (1. Band)

  
736 Dundonald 
Seine Ankunft in London fiel in dieſelbe Zeit, în welcher die Sache der 
Griechen niht nur lebhafte Zheilnahme in den höhern Ständen des europdi- 
ſchen Publicums gefunden hatte, ſondern auch dadurch, daß die drei Groß- 
mächte anfingen, ihr eine erhöhte Bedeutung für die europäiſche Politik bei- 
zulegen, eine entfcheidendere Wendung befam. Noch während feines Aufent: 
halts in Amerika waren mit C. wegen einer Expedition nach Griechenland Un- 
terhandlungen angefnüpft worden, melche kurz nach feiner Ankunft in England 
zu Anfange des J. 1826 ſeine Erklärung zur Folge hatten, er ſei entſchloſſen, 
den Griechen zu Hülfe zu eilen, wenn die Griechencomités drei Fregatten zu 
ſeiner Verfügung ſtellen wollten. Schon vorher war ein Theil der griechiſchen 
Anteihe, angeblich 150,000 Pfund Sterling, zurüdgelegt worden, um da 
mit die Koſten der längſt beabſichtigten Expedition nah Griechenland zu beſtreiz 
ten; und ſo ſah ſih C., nachdem er ſeine Abſicht vorher in einem offenen Schrei- 
ben an den Paſcha von Agypten, deſſen Truppen damals in Morea hauſten, zu 
erkennen gegeben hatte, bereits im Mai 1826 in den Stand gefegt, den lang- 
erfehnten Hülfezug anzutreten. Am 12. Mai ging er auf dem Kriegsfchooner Nor: 
cupine von 20 Kanonen, mit 120 britiſchen Matroſen, von Falmouth nach Grie- 
henland unter Segel. Jn ſeiner Begleitung befanden ſich damals nur zwei Dampf- 
boote, jedes mit vier Vierundzwanzigpfündern und zwei Achtundſechzigpfündern 
verſehen, zu denen noh zwei in Frankreich erbaute Corvetten von 20 — 24 Ka- 
nonen und mehre in Amerika beſtellte Dampfboote, nebſt einer ſ{<weren Fregatte 
zu 60 Kanonen, ſtoßen ſollten. Der angebliche Plan war, daß das Geſchwader ſich 
Togleich ohne Aufenthalt im Mittelmeere nach Griechenland begeben , dort fi) mit 
der griechiſchen Flotte unter Miaulis und Sachturis, welche man auf 130 Schiffe 
und Brander berechnete, ‘vereinigen, und dann theils gegen die immer mehr über: 
handnehmenden Seeräuber, theils gegen die Flotte des Paſchas von Agypten agiren 
ſollte. Gleich anfangs aber ſtellten ſich der Ausführung unberechnete Hinderniſſe 
entgegen. Das geheimnißvolle Weſen , womit die Expedition war begon: 
nen worden, erregte hier und da Verdacht. Lange hörte man nichts als unbe: 
ſtimmte Gerüchte, und bald ward es offenbar, daß dem Unternehmen ſowol 
Einheit des Plans als auch die nôthigen Mittel, welche das Gelingen be- 
dingten, entgehen mochten. Die von mehren Seiten her verſprochenen Schiffe 
blieben ‘aus, und ſelbſt die verheißenen Geldunterſtüßungen wurden vergeblich 
erwartet. Als man endlich auf der Rhede von Cagliari angekommen war, be: 
fand ſic) ‘ein Dampfboot bereits in einem fo bedenklichen Zuſtande, daß eine 
Ausbeſſerung vorgenommen werden mußte, welche ein langes Verweilen no: 
thig machte. Die Verzögerungen eines Unternehmens, das fich mit fo großen 
Verheißungen angekündigt hatte, brachten unterdeſſen in allen Stationen des Mit: 
telmeeres, ‘wo man Lord C. als einen unheimlichen Gaſt erwartete, die ſonderbar- 
ſten Gerúchte im Umlauf. Jn Neapel und Sicilien galt es für ausgemacht, die 
Expedition nah Griechenland ſei bloß ein Vorwand, die eigentliche Abſicht C.'s 
aber, die Aufrührer in Unteritalien zu unterflügen; er. habe fich deshalb mit Gene: 
val Pepe, welcher um dieſe Zeit in Brüſſel lebte, in Verbindung gefegt und nicht 
nur ihn ſelbſt, ſondern auh mehre Verbannte, die ſi< in Malta aufhielten, an 
Bord genommen. Sein Erſcheinen vor Meſſina, am 45. Sept., erregte in Stadt 
und Umgegend die größte Bewegung z die Thore wurden geſchloſſen, die Wachen 
verdoppelt und dem Lord die Weiſung gegeben, ſich ſogleich zu entfernen. Er begab 
ſich daher ſcon am 19. d. M. nach Malta, wobei ihn ein ſiciliſches Kriegsſchiff 120 
Seemeilen weit genau beobachtete. Malta verließ er ſhon-den 27. d. M. wieder, 
nahm aber, anſtatt nach der Levante zu ſegeln, ſeinen Weg zurü> nach Marſeille. 
Durch den zufälligen Umſtand, daß er hier mit dem ſoeben aus Agypten zurü>ge- 
kehrten General Boyer in Einem Gaſthofe wohnte, bekamen die bereits verbreiteten 
Gerüchte eine beſtimmtere Geſtalt, und man erzählte ſich, C. ſtehe mit einem 
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