Full text: A bis E (1. Band)

  
  
752 Ehrenberg 
gend, unternahmen nun bie beiden Freunde ihre auf zwei Fahre berechnete Reife, 
welche ſich aber, da der Erfolg derſelben bei der Behörde Jntereſſe erregte, allmälig 
auf ſehs Jahre verlängerte. Die Juſtruction der Reiſenden, die, ohne beſoldet zu 
ſein, nur freie Station zugeſichert erhalten hatten, ging jedoch von Seiten dei 
Akademie nicht dahin, Naturalien zu ſammeln, ſondern vielmehr wiſſenſchaftliche 
Beobachtungen anzuſtellen , obgleich auh die Sammlungen, die fie nah) Eus 
ropa mitbrachten, ſehr reichhaltig ausfielen. Sie fuhren im Auguſt 1820 zu 
Schiffe von Trieſt nah Alexandrien, unterſuchten (zum Theil gemeinſchaftlich 
mit Herrn von Minutoli, von dem fie fich jedoch fpäter trennten) die libyſche Küſte, 
begaben ſi von Alexandrien bis Kasr Eſchdaebie Und kehrten über die Daſe des 
Jupiter Ammon nach Alexandrien zurüd. Im folgenden Jahre, 1821, befuchten 
fie Mittelägypten, vornehmlich die Pyramiden um Fajum, und traten eine größere 
Reife über Theben nad), Dongola an, nahdem E., den Einflüſſen des Klimas 
unterliegend, vier. Monate lang dicht neben den Pyramiden von Sakkara am 
Nervenfieber hoffnungslos frank gelegen hatte. Jn Dongola, wo die Reiſenden 
im Febr. 1822 anlangten, befreundeten ſte ſich mit dem Gouverneur Abdim Beg, 
der E. „ als er ihn einmal zeichnend antraf, auffoderte, ihm den:Plan zu einer 
Feſtung zu entwerfen und aufzuzeichnen. Wie ſehr auch E. feine Unfenntniß bes 
kannte, er mußte ſi der Arbeit unterziehen, indem der Gouverneur behauptete; 
daß E. doch mehr davon verſtände als er. So entwarf E. den Plan zu Kasr 
Dongola El Gedide, dem jegigen feſten Sis des Gouverneurs, ‘und: ſah denſelbèn 
unmittelbar darauf binnen weniger als zwei Monaten zu:ſeinem' eignen Erſtaunen 
ausführen und vollenden. Abdim Beg beſchenkte ihn und“Hemprich ſpäter mit 
einer Giraffe und der Haut und dem Skelett eines Nilpferdes, cund als er Hems- 
prich's Tod erfuhr, bat er E., dieſe Gegenſtände der Mutter Hemÿprich's als Zeichen 
ſeiner Achtung und Freundſchaft für den Sohn zu übergeben. "Unter: dem Schuge 
Abdim Beg’s: drangen E, und Hemprich zu einer fehr’Eriegerifchen Zeit bis Ams 
bukohl in Oberdongola vor, wo E; allein zurüblieb, während Hemprich eine Erz 
curſion in die Wüſte gegen Sennaar hin machte und von dort eine ſeltene Ausbeute 
von merêwürdigen Thieren mitbrachte, die 1822 nah: Berlin gefandt wurden, 
Hemprich kehrte darauf im Auguſt nach Alexandrien zurú>, den weiten beſchwerz 
lichen Weg nicht achtend, um ihre Sammlungen in Sicherheit zu bringen. E; 
blieb in Ambukohl, wo er jedoch bald nebſt allen feinen Leuten vom tnphöfen 
Wechſelfieber der Regenzeit ergriffen wurde, von welchem ſie nur eine faft wunderbare 
Fügung rettete, da zulegt Keiner dem Andern mehr beizuſtehen vermochte. Als E. 
wieder zur Beſinnung kam, ließ er ſich nebſt ſeinen Gefährten auf einer Barke nach 
Abdim Beg's Feſtung bringen, und wenige Tage nach ſeiner Abreiſe wurde die Bez 
fagung von Ambukohl von den Dongolanern erſchlagen, und in Dongola Gedide 
lief die Nachricht ein, daß au Jsmael Paſcha, Sohn Mohammed Ali's, umgebracht 
worden ſei. Abdim Beg's Vorbereitung zum Abmarſch gegen die aufgeſtandenen 
Eingeborenen ließ ihn vorziehen, bis Theben zurü>zugehen. Hier fand er Briefe von 
Hemprich, die ihn beſtimmten, nach Kahira zurú>zukehren, weil Hemprich Willens 
war, die Reiſe ganz abzubrechen. Briefe aus Berlin änderten jedoch dieſen Ent- 
{<luß, und ſo unterſuchten die beiden Freunde vereint im Frühjahre 1823 die 
Umgegend von Damiette in Unterägypten und unternahmen darauf eine Reiſe 
ans rothe Meer nach Suez. Auf ihrer Weiterreiſe war beſonders die Höhenmeſſung 
des Sinai merkwürdig, welche die erſte directe dieſes Berges war und die E. ohne 
Hülfe des Barometers nur nach der Temperaturabnahme, bloß durch den einfachen 
Thermometer und dur Zählen der Stufen vom Ktofter an, fo glücklich zu Stande 
brachte, daß fpäterhin Rüppelr’g nachträgliche Barometerbeobachtungen das Res 
ſultat Überraſchend beſtätigt haben, und es zweifelhaft bleibt, welcher von beiden 
Meſſungen der kleine Unterſchied , der ſich dabei ergab, zur Laſt fällt. Nach E.'s 
  
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