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gend, unternahmen nun bie beiden Freunde ihre auf zwei Fahre berechnete Reife,
welche ſich aber, da der Erfolg derſelben bei der Behörde Jntereſſe erregte, allmälig
auf ſehs Jahre verlängerte. Die Juſtruction der Reiſenden, die, ohne beſoldet zu
ſein, nur freie Station zugeſichert erhalten hatten, ging jedoch von Seiten dei
Akademie nicht dahin, Naturalien zu ſammeln, ſondern vielmehr wiſſenſchaftliche
Beobachtungen anzuſtellen , obgleich auh die Sammlungen, die fie nah) Eus
ropa mitbrachten, ſehr reichhaltig ausfielen. Sie fuhren im Auguſt 1820 zu
Schiffe von Trieſt nah Alexandrien, unterſuchten (zum Theil gemeinſchaftlich
mit Herrn von Minutoli, von dem fie fich jedoch fpäter trennten) die libyſche Küſte,
begaben ſi von Alexandrien bis Kasr Eſchdaebie Und kehrten über die Daſe des
Jupiter Ammon nach Alexandrien zurüd. Im folgenden Jahre, 1821, befuchten
fie Mittelägypten, vornehmlich die Pyramiden um Fajum, und traten eine größere
Reife über Theben nad), Dongola an, nahdem E., den Einflüſſen des Klimas
unterliegend, vier. Monate lang dicht neben den Pyramiden von Sakkara am
Nervenfieber hoffnungslos frank gelegen hatte. Jn Dongola, wo die Reiſenden
im Febr. 1822 anlangten, befreundeten ſte ſich mit dem Gouverneur Abdim Beg,
der E. „ als er ihn einmal zeichnend antraf, auffoderte, ihm den:Plan zu einer
Feſtung zu entwerfen und aufzuzeichnen. Wie ſehr auch E. feine Unfenntniß bes
kannte, er mußte ſi der Arbeit unterziehen, indem der Gouverneur behauptete;
daß E. doch mehr davon verſtände als er. So entwarf E. den Plan zu Kasr
Dongola El Gedide, dem jegigen feſten Sis des Gouverneurs, ‘und: ſah denſelbèn
unmittelbar darauf binnen weniger als zwei Monaten zu:ſeinem' eignen Erſtaunen
ausführen und vollenden. Abdim Beg beſchenkte ihn und“Hemprich ſpäter mit
einer Giraffe und der Haut und dem Skelett eines Nilpferdes, cund als er Hems-
prich's Tod erfuhr, bat er E., dieſe Gegenſtände der Mutter Hemÿprich's als Zeichen
ſeiner Achtung und Freundſchaft für den Sohn zu übergeben. "Unter: dem Schuge
Abdim Beg’s: drangen E, und Hemprich zu einer fehr’Eriegerifchen Zeit bis Ams
bukohl in Oberdongola vor, wo E; allein zurüblieb, während Hemprich eine Erz
curſion in die Wüſte gegen Sennaar hin machte und von dort eine ſeltene Ausbeute
von merêwürdigen Thieren mitbrachte, die 1822 nah: Berlin gefandt wurden,
Hemprich kehrte darauf im Auguſt nach Alexandrien zurú>, den weiten beſchwerz
lichen Weg nicht achtend, um ihre Sammlungen in Sicherheit zu bringen. E;
blieb in Ambukohl, wo er jedoch bald nebſt allen feinen Leuten vom tnphöfen
Wechſelfieber der Regenzeit ergriffen wurde, von welchem ſie nur eine faft wunderbare
Fügung rettete, da zulegt Keiner dem Andern mehr beizuſtehen vermochte. Als E.
wieder zur Beſinnung kam, ließ er ſich nebſt ſeinen Gefährten auf einer Barke nach
Abdim Beg's Feſtung bringen, und wenige Tage nach ſeiner Abreiſe wurde die Bez
fagung von Ambukohl von den Dongolanern erſchlagen, und in Dongola Gedide
lief die Nachricht ein, daß au Jsmael Paſcha, Sohn Mohammed Ali's, umgebracht
worden ſei. Abdim Beg's Vorbereitung zum Abmarſch gegen die aufgeſtandenen
Eingeborenen ließ ihn vorziehen, bis Theben zurü>zugehen. Hier fand er Briefe von
Hemprich, die ihn beſtimmten, nach Kahira zurú>zukehren, weil Hemprich Willens
war, die Reiſe ganz abzubrechen. Briefe aus Berlin änderten jedoch dieſen Ent-
{<luß, und ſo unterſuchten die beiden Freunde vereint im Frühjahre 1823 die
Umgegend von Damiette in Unterägypten und unternahmen darauf eine Reiſe
ans rothe Meer nach Suez. Auf ihrer Weiterreiſe war beſonders die Höhenmeſſung
des Sinai merkwürdig, welche die erſte directe dieſes Berges war und die E. ohne
Hülfe des Barometers nur nach der Temperaturabnahme, bloß durch den einfachen
Thermometer und dur Zählen der Stufen vom Ktofter an, fo glücklich zu Stande
brachte, daß fpäterhin Rüppelr’g nachträgliche Barometerbeobachtungen das Res
ſultat Überraſchend beſtätigt haben, und es zweifelhaft bleibt, welcher von beiden
Meſſungen der kleine Unterſchied , der ſich dabei ergab, zur Laſt fällt. Nach E.'s
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