Full text: A bis E (1. Band)

  
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Eichendorff 753 
Beobachtungen liegt das Kloſter 5400 Fuß über dem Meeresfptegel, der eigentliche 
Berg Sinai aber 7400 $.; die höchften Spigen des Sinaigebirges fand E. nicht 
niedriger als 8400 F. über dem Meere. Nach mannihfachen Wanderungen und 
Beobachtungen in Syrien und Arabien, welche die Reifenden darauf unternom- 
men, hatte E: das Unglü>, ſeinen treueſten Freund und Gefährten Hemprich zu 
verlieren, der in Maſſaua, einer Jnſel im arabiſchen Meerbuſen, am viertägigen 
Fieber erkranfte und ſtarb. Der Geograph Berghaus hat die Jnſelgruppe ſüdlich 
von Dhalac die „Hemprichsinſeln“/ genannt, und eine andere, nördlich von Dhalac, 
die E. auf der Rücdkreife allein fah und verzeichnete und an deren einer, Sehl Amba, 
er landete, mit dem Namen ber „Ehrenbergsinfeln” belegt. Jm Herbſt 1826 
kehrte E. wieder nah Europa zurück und langte im December deſſelben Jahres in 
Berlin an, wo ihm manche ehrenvolle Auszeichnung zu Theil wurde. Zum außer- 
ordentlichen Profeſſor der mediciniſchen Facultät an der dortigen Univerſität er- 
nannt, wurde er jegt dadurch in den Stand geſe6t, die mehrſeitigen Reſultate ſei- 
ner Reiſe in Muße auszuarbeiten, womit er noch gegenwärtig eifrig beſchäftigt iſt. 
Einen Abriß ſeiner Reiſe lieferte er bereits unter dem Titel: „Naturgeſchichtliche 
Reiſen durch Nordafrika und Weſtaſien in den Jahren 1820—25, von W. F. Hem- 
prich und C. G. Ehrenberg“ (1. Bd., 1. Abth., Berlin 1828), und theilte außerdem 
mehre beſondere Ausführungen einzelner Forſhungen und Beobachtungen in vielen, 
in Zeitſchriften zerſtreuten Abhandlungen mit. Den naturhiſtoriſchen Ertrag der 
afrikaniſchen Reiſen beſchreiben die „Symbolae physicae“/, wovon ſeit 1828 vier, 
der Zoologie gewidmete Hefte mit Abbildungen erſchienen ſind. Er erhielt 1829 zu- 
gleich mit ſeinem Freunde, dem Mineralogen Guſtav Roſe, die Auffoderung zu ei- 
ner neuen großen Reiſe nach Aſien als Begleiter Alexanders von Humboldt. Dieſe 
anfänglich nur nah dem Uralgebirge beftimmte Reife fegte fich allmälig, da Herr 
von Humboldt ſeinen Plan erweiterte, -bis zum Altai fort. E. widmete ſich auch 
auf dieſer Reiſe vornehmlich den Beobachtungen der organiſchen Natur. Zu dem 
Bedeutendſten, das er als Naturforſcher in rein wiſſenſchaftlicher Hinſicht bis jegt 
geleiſtet, gehört ohne Zweifel ſeine „Organiſation, Syſtematik und geographiſches 
Verhältniß der Jnfuſtonsthiere“/ (Berlin 1830), wodurch er in dieſem Gebiete 
der Naturkunde wahrhaft Epoche gemacht hat. 
Eichendorff (Joſeph, Freiherr. von ). Dieſer liebenswürdige Dichter, 
einer der fpätern, aber auch talentvollſten Nachfolger der lyriſch - romantiſchen 
Schule, wurde am 10. März 1788 auf dem feinem Bater zugehörigen Landgute 
Luborois bei Ratibor in Oberſchleſien geboren. Nachdem er den eriten. Unterricht 
bei einem Hauslehrer genoſſen, beſuchte er das katholiſche Gymnaſium zu Breslau, 
ſtudirte in den Jahren 1805— 8 die Rechte in Halle, von wo er einen Ausflug in 
den Harz, nah Hamburg und Lübe> unternahm, und beendete ſodann ſeine Stu- 
dien in Heidelberg. Von hier begab er ſich 1808 nach Paris, bereiſte demnächſt 
das ſúdliche Deutſchland und lebte darauf mehre Fahre in Wien. Im Februar 
4813 kehrte er bei Ausbruch des Krieges nah Schleſien zurü> Und trat als frei- 
williger Jäger in die preußifche Armee, in der er, nachdem er im Herbſt' 1813 
Offizier geworden, an den Feldzügen von 1813 — 15 Theil nahm, Er ver- 
weilte bis zum Frühjahr £846 in Frankreich, worauf er ſich wieder nah Deutſch- 
land begab, und in demſelben Jahre als Referendarius bei der königl, Regie- 
rung zu Breslau eintrat. 1821 wurde er zum Regierungsrath bei der Regie- 
rung in Danzig ernannt und von dort 1824 als Regierungs - und Oberpräſi- 
dialrath nach Königsberg in Preußen verfegt. Seit einiger Zeit lebt er en in Ber- 
lin. Von feinem poetiſchen Talente theilte E. zuerſt unter dem Namen Florens 
mehre vielverſprechende Liederproben in flicgenden Blättera mit, beſonders in der 
„Zeitſchrift für Wiſſenſchaft und Kunſt“, welche Fr. Aft (Landshut 1808 fg.) her- 
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Gonv.-Lex. der neueſten Zeit und Literatur. I. 
 
	        
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